Köln steigt zum fünften Mal ab

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Köln - Beim Abschied von Fan-Idol Lukas Podolski ist der 1. FC Köln mit Pauken und Trompeten zum fünften Mal aus der Bundesliga abgestiegen. Der erste Bundesliga-Meister verlor am letzten Spieltag gegen Rekordchampion Bayern München mit 1:4 (0:1) und fiel noch hinter Hertha BSC auf Rang 17 zurück.

Große Ehre für "Prinz Poldi"

Zuvor hatte der FC 1998, 2002, 2004 und 2006 den bitteren Gang in die 2. Liga antreten müssen. Podolski, der zum FC Arsenal wechselt, war an den letzten drei Abstiegen beteiligt.

Die Bayern, die an den nächsten beiden Wochenenden noch die Endspiele im DFB-Pokal und der Champions League bestreiten, beschlossen die Saison als Vize-Meister. Mario Gomez wurde mit 26 Treffern zudem Zweiter der Torschützenliste hinter dem Schalker Klaas-Jan Huntelaar. Die Treffer in Köln erzielten Thomas Müller (34./85.) und Arjen Robben (54.), hinzu kam ein Eigentor von FC-Kapitän Pedro Geromel (52.). Für die Gastgeber war Milivoje Novakovic (63.) erfolgreich.



Schon 17 Minuten vor dem Anpfiff wurde es emotional im RheinEnergieStadion. Podolski wurde, mit Sohn Luis (4) an der Hand, unter tosendem Applaus verabschiedet. Nach insgesamt 14 Jahren erhielt er vom Präsidium um den neuen Präsidenten Werner Spinner eine Fotocollage und einen Blumenstrauß, auf der Videoleinwand liefen die schönsten Szenen seiner Kölner Karriere.

Zudem wird Podolski eine besondere Ehre zuteil. Solange seine Karriere läuft, wird der FC die Rückennummer 10 nicht mehr vergeben. "Die einzige Ausnahme wäre: Lukas Podolski kehrt irgendwann wieder zurück", verkündete Stadionsprecher Michael Trippel. Podolski hatte dies unter der Woche als durchaus möglich bezeichnet. Die Stadionhymne wurde auf ausdrücklichen Wunsch des 26-Jährigen vor dem Anpfiff instrumental eingespielt und nur von den Fans gesungen, die ihm zudem mit einer Choreografie und Plakaten huldigten.

FCB probt fürs "Finale dahoam"



Bei Bayern hatte Jupp Heynckes in Gedanken offenbar das DFB-Pokal-Endspiel gegen Borussia Dortmund am nächsten Samstag übersprungen und zwei Wochen vor dem Champions-League-Finale seine mögliche "Chelsea-Elf" aufgeboten: die Bestformation - ohne die in der "Königsklasse" gesperrten David Alaba, Holger Badstuber und Luiz Gustavo.

Die Fans feuerten den FC zunächst frenetisch an, die Gastgeber spielten zumindest engagiert. Den Bayern war allen Bekenntnissen zum Trotz zunächst die sportliche Wertlosigkeit anzumerken, auch wenn sie nach spätestens 20 Minuten die Kontrolle übernahmen. Das Berliner Führungstor, das die Kölner in der Livetabelle in die 2. Bundesliga beförderte, wurde in der Arena zunächst nicht bekannt gegeben. Nach einer knappen halben Stunde hätte Podolski auch Köln in Führung schießen können, er verzog jedoch aus aussichtsreicher Position.

Bitteres Eigentor durch Geromel



Müllers Tor war zunächst der Stimmungskiller. Nach der Pause kamen die Kölner zunächst mit frischem Mut aus der Kabine, das kuriose Eigentor, als Geromel Mitspieler Kevin McKenna anschoss und den abprallenden Ball dann selbst über die Linie lenkte, war die Entscheidung.

Robben legte zwei Minuten später nach. Der Anschlusstreffer durch Novakovic war zu wenig, kurz vor Schluss setzte Müller mit einem herrlichen Hackentor den Schlusspunkt. Spätestens da war klar: Der FC konnte sich nicht mehr selbst retten. Schützenhilfe von 1899 Hoffenheim in Berlin gab es aber nicht. Die Hertha siegte letztlich mit 3:1 und kann sich in der Relegation noch retten.