Das Spiel im Video
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Hannover gleicht spät aus: BVB verliert weiter an Boden

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Hannover - Meister Borussia Dortmund hat in der Bundesliga erneut wertvollen Boden auf Spitzenreiter Bayern München verloren. Durch das 1:1 (1:0) der auswärts noch sieglosen Westfalen bei Hannover 96 beträgt der Rückstand des Titelverteidigers auf den Tabellenführer nun schon neun Punkte.

Reus trauert dem Sieg nach

Den neuerlichen Dämpfer für den Double-Gewinner machte der eingewechselte Joker Mame Diouf vier Minuten vor dem Abpfiff perfekt, nachdem Robert Lewandowski (26.) die Gäste mit seinem zweiten Saisontreffer in Führung gebracht hatte. Hannover blieb durch das Remis im 22. Heimspiel nacheinander ungeschlagen.



Vier Tage nach dem überzeugenden 1:1 beim englischen Titelträger Manchester City in der Champions League hatte Dortmund große Mühe mit der Elf von 96-Coach Mirko Slomka. Die Gastgeber kämpften in einem packenden Spiel verbissen um die Fortsetzung ihrer Heimserie und besaßen in der zweiten Hälfte schon Dioufs Tor etliche Großchancen.

Dortmunds Nationalspieler Marco Reus trauerte den beiden verspielten Punkten dennoch nach: "Wenn wir das 2:0 machen, ist die Sache durch. Aber so konnte Hannover richtig Druck maufbauen und zeigen, dass 96 zu Recht oben dabei ist", sagte der "Fußballer des Jahres".

Piszczek legt für Lewandowski auf



Klopp hatte den 96ern vor dem Duell großen Respekt gezollt. "Wenn es uns nicht gegeben hätte, wäre Hannover die Mannschaft mit der besten Entwicklung in den vergangenen Jahren gewesen", lobte der 45 Jahre alte Coach die Arbeit seines Kollegen Slomka.

Dass die Achtung vor den Gastgebern durchaus gerechtfertigt war, bewies Hannovers Stürmer Artur Sobiech schon nach fünf Minuten, als er Dortmunds Keeper Roman Weidenfeller mit einem Fernsschuss erstmals ernsthaft prüfte.

Nach dem glänzenden Champions-League-Auftritt in Manchester brauchten die Schwarz-Gelben etwas Zeit, um in den Bundesliga-Alltag zurückzukehren. Doch bei der Führung zeigte der BVB seine ganze Klasse: Über Sebastian Kehl und Sven Bender gelangte der Ball zu Lukasz Piszczek, und der Pole bediente seinen Landsmann Lewandowski mustergültig.

Weidenfeller verhindert Eigentor



Da Hannover danach engagiert um den Ausgleich kämpfte, entwickelte sich eine Partie mit starken Szenen auf beiden Seiten. Kurz vor der Pause schon musste Piszczek bei einer Großchance von Didier Ya Konan für seinen bereits geschlagenen Keeper Weidenfeller auf Dortmunds Torlinie klären.

Und die Probleme für Klopp nahmen noch zu: Zunächst wurde der Trainer in der Halbzeitpause zu einem Wechsel in der Abwehr gezwungen, denn der angeschlagene Nationalspieler Mats Hummels musste raus und durch Felipe Santana ersetzt werden. Nachdem der zuletzt starke Ilkay Gündogan aufgrund einer Stauchung der Lendenwirbelsäule gar nicht erst hatte auflaufen können, musste in der 74. Minute auch noch Sven Bender verletzt ausgewechselt werden. Der defensive Mittelfeldspieler wurde von Ya Konan im Gesicht getroffen. Die erste Diagnose lautet Augapfel- und Jochbeinprellung.

Diouf sorgt für den Ausgleich



Kurz nach dem Wechsel verpasste Piszczek mit einem Pfostenschuss zudem die Vorentscheidung (53.), ehe plötzlich Hannovers Anhang zunächst jubelte. Doch Schiedsrichter Peter Gagelmann verwehrte einem Treffer von Mario Eggimann nach einer kniffligen Entscheidung die Anerkennung. Wenig später musste Weidenfeller mit einem Sensations-Reflex ein Eigentor von Piszczek (59.) verhindern.

Dortmund stand nun enorm unter Druck, mehrfach musste der BVB-Torwart glänzen, um die Führung seines Teams zu bewahren. In der 78. Minute vergab Hannovers Mame Diouf völlig freistehend. Die Niedersachsen gaben in der Schlussphase weiter alles und wurden gegen die immer stärker ins Schwimmen geratenden Dortmunder durch Dioufs späten Treffer belohnt.