Matchwinner Andre Hahn (l., mit Tobias Werner) erzielt beim 2:1-Erfolg des FC Augsburg gegen den 1. FSV Mainz 05 beide Tore der Schwaben
Matchwinner Andre Hahn (l., mit Tobias Werner) erzielt beim 2:1-Erfolg des FC Augsburg gegen den 1. FSV Mainz 05 beide Tore der Schwaben

Augsburg beendet Negativserie

xwhatsappmailcopy-link

Augsburg - Mit großer Entschlossenheit und dank Doppel-Torschütze Andre Hahn hat der FC Augsburg seine schwarze Serie in der Bundesliga beendet. Die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl gewann gegen ein lange viel zu passives Mainz 05 verdient mit 2:1 (1:0) und feierte nach zuletzt fünf Spielen ohne Sieg wieder einmal einen Dreier. Mainz verpasste nach der vierten Auswärtsniederlage in Serie den Anschluss ans obere Tabellendrittel. Mit je 13 Punkten liegen beide Teams nun im unteren Mittelfeld.

Wetklo sieht Rot

"Wir haben beim Stand von 2:0 den Deckel nicht draufgemacht. Dann wurde es noch einmal dramatisch. In einigen Situationen haben wir zu überhastet abgeschlossen. Wir sind aber überglücklich, drei Punkte geholt zu haben", sagte der Augsburger Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter, während 05-Manager Christian Heidel erklärte: "Nach dem 0:1 sind wir aus dem Tritt gekommen. Nach dem 1:2 war es ein völlig neues Spiel. Der Augsburger Sieg ist nicht unverdient, aber mit ein bisschen Glück hätten wir noch einen Punkt geholt."



Der FCA erzwang den vierten Saisonsieg mit einem mutigen Auftritt, den Hahn mit seinen Saisontoren Nummer drei und vier sicherte (26./49.). Halil Altintop hatte das 3:0 auf dem Fuß, traf aber per Heber nur die Latte (55.). Nach einem Foul von Augsburgs Jan-Ingwer Callsen-Bracker im eigenen Strafraum gegen Sebastian Polter machte es der kurz zuvor eingewechselte Eric-Maxim Choupo-Moting per Foulelfmeter noch einmal spannend (59.). Der zur Pause eingewechselte Mainzer Torhüter Christian Wetklo sah in der 88. Minute nach einer Notbremse an Arkadiusz Milik die Rote Karte. Da die Gäste schon drei Mal gewechselt hatten, musste Stürmer Polter für die restlichen Minuten ins Tor.

Augsburgs Trainer Weinzierl hatte versucht, das Glück mit einem Torwartwechsel zurückzugewinnen: Marwin Hitz, mit dem der FCA Ende August zwei Siege hintereinander gefeiert hatte, ersetzte Alexander Manninger. Hitz war jedoch lange Zeit fast beschäftigungslos. In der 21. Minute wurde er von Mainz' einziger Spitze Shinji Okazaki zum ersten Mal geprüft - und parierte stark. Auch der Schuss von Polter stellte ihn nicht vor Probleme (23.).

Müller zunächst auf der Bank



Mainz trat wie vor zwei Wochen bei Bayern München (1:4) in einem 5-4-1-System an. Die fünf Verteidiger, darunter der angeschlagene Bo Svensson (Achillessehne), sollten gefährliche Flanken verhindern und zugleich das Sturmzentrum mit Sascha Mölders zustellen. Das klappte eine halbe Stunde ganz gut. Abgesehen von einer Chance durch Hahn (6.) ließ Mainz, bei dem der beste Torjäger Nicolai Müller zunächst ebenfalls angeschlagen auf der Bank saß, kaum etwas zu. Allerdings fehlte den Gästen so jeglicher Vorwärtsdrang.

Der größere Mut der Hausherren und deren deutliches Übergewicht an Ballbesitz zahlte sich bald aus: Nach dem langen Pass von Daniel Baier griff Nikolce Noveski Gegenspieler Hahn nicht energisch genug an und der Augsburger schloss aus elf Metern ins lange Eck ab. Noch vor der Pause hätten Tobias Werner (38.) und Mölders (45.) auf 2:0 erhöhen können, doch beide verzogen.

Wetklo ersetzt Müller



Mit Wiederbeginn gab Mainz seine ultradefensive Ausrichtung auf: Svensson musste für Müller weichen und nur noch vier Mann bildeten die Abwehrkette. Außerdem ersetzte Wetklo Torhüter Heinz Müller, der wegen Hüftbeschwerden raus musste. Wetklo stand sofort im Blickpunkt, als er einen Kopfball von Mölders über die Latte hob (46.). Drei Minuten später parierte er zunächst erneut stark gegen Hahn, doch der 23 Jahre alte Stürmer schoss den Ball im Nachfassen zum 2:0 ins Tor.

Der Anschlusstreffer beflügelte Mainz, das sich jetzt etwas mehr Spielanteile erarbeitete. Im Spielaufbau fehlte jedoch eine ordnende Hand, im Abschluss die Entschlossenheit.