Anthony Modeste (M.) jubelt: Der Franzose krönt sein Startelfcomeback und trifft doppelt. Hoffenheim siegt am Ende mit 6:2
Anthony Modeste (M.) jubelt: Der Franzose krönt sein Startelfcomeback und trifft doppelt. Hoffenheim siegt am Ende mit 6:2

Modeste überragt bei Hoffenheimer Kantersieg

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Sinsheim - So wird es sicher nichts mit der Champions League: Aufgrund einer schlechten Defensivleistung kassierte der Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg nach vier Pflichtspielsiegen in Folge ein ganz bitteres 2:6 (1:4) bei 1899 Hoffenheim. Damit bleiben die Niedersachsen, die in der nächsten Partie auf Bayern München treffen, nach dem 23. Spieltag auf dem fünften Rang.

Offensive von der ersten Minute an

"Dass alle sagen, wir seien jetzt ein Champions-League-Anwärter, hat unseren Spielern wohl den Kopf verdreht", sagte der ernüchterte Sport-Geschäftsführer des VfL Wolfsburg Klaus Allofs nach der Niederlage. Trainer Dieter Hecking war mit der Defensive nicht zufrieden und sah "hergeschenkte Tore" seiner Mannschft.

1899-Trainer Markus Gisdol sprach nach dem höchsten Hoffenheimer Bundesliga-Sieg zufrieden von einer "extrem fulminanten ersten Halbzeit", wies aber schmunzelnd auch auf eine kurze Schwächephase in der zweiten Hälfte.

Die seit fünf Punktspielen ungeschlagenen Kraichgauer liegen nach wie vor auf dem zehnten Platz. Roberto Firmino (4.), Niklas Süle (37.), Anthony Modeste (39. und 43.), Sejad Salihovic (82., Foulelfmeter) und Sven Schipplock (86.) trafen für die TSG, die in dieser Saison schon zweimal (Hinrunde und DFB-Pokal) gegen den VfL verloren hatte. Bas Dost (15.) und Ivan Perisic (76.) waren für die Wolfsburger erfolgreich, bei denen Christian Träsch wegen groben Foulspiels die Rote Karte sah (81.).

Die Zuschauer in der Rhein-Neckar-Arena mussten nicht lange auf den ersten Höhepunkt warten. Nach starker Vorarbeit von Salihovic und Modeste schloss Firmino gekonnt ab. Es war das zwölfte Saisontor des 22-Jährigen.

Dost gelingt schnelle Antwort

Sieben Minuten nach der Führung hatte Kevin Volland die nächste gute Schusschance für die Gastgeber, bei denen es unter der Woche noch einmal großen Wirbel um Ex-Nationaltorhüter Tim Wiese (doch noch Vertrag in Hoffenheim) gegeben hatte. VfL-Torwart Benaglio war aber auf dem Pfosten.

Sein Gegenüber Koen Casteels war kurz darauf machtlos. Der frühere Hoffenheimer Luiz Gustavo und Perisic bereiteten das vierte Saisontor von Dost mustergültig vor. Der Mittelstürmer traf per Kopf. Die Hoffenheimer, die ohne ihren argentinischen Abwehrchef David Abraham (Adduktorenprobleme) auskommen mussten, waren trotz der Führung in einen Konter gelaufen.

Dreifachschlag noch vor der Pause

Im Anschluss wurde es vor dem Tor der Wolfsburger, bei denen die Abwanderungswünsche von Stürmer Ivica Olic in den vergangenen Tagen für Unruhe gesorgt hatten, mehrfach brenzlig. Volland (19.), Salihovic (24.) und 1899-Kapitän Andreas Beck (33.), der sein 200. Bundesligaspiel absolvierte, gaben gefährliche Schüsse ab. Noch besser war die Kopfball-Chance von Modeste nach einer Ecke von Salihovic (34.).

Kurz darauf fielen die längst überfälligen Tore für die Gastgeber, die die Abwehr der Gäste immer wieder mühelos überrannten. Innenverteidiger Süle war nach einer Salihovic-Ecke zum dritten Mal in dieser Saison erfolgreich. Modeste erzielte nach Vorarbeit von Sebastian Rudy seinen achten Saisontreffer.

Erstmals sechs Tore für Hoffenheim

Nachdem der Franzose wenig später noch freistehend an Benaglio gescheitert war (42.), machte es der 25-Jährige nur Sekunden später per Kopf besser. Erneut hatte Rudy die Vorarbeit geleistet.

Was VfL-Trainer Dieter Hecking von der Leistung seiner Schützlinge im ersten Durchgang hielt, machte er in der Pause offenbar in wenigen Worten deutlich. Die Wolfsburger waren bereits Minuten vor Wiederanpfiff auf dem Rasen. Viel besser wurde das Spiel der Gäste in der zweiten Hälfte zunächst allerdings nicht, ganz im Gegenteil: Nur mit Mühe verhinderte der VfL seine höchste Bundesliga-Niederlage (2:7).