In einer spannungsgeladenen Partie bringt Hakan Calhanoglu (r., mit Ivo Ilicevic) den Hamburger SV gegen den 1. FC Nürnberg auf die Siegerstraße
In einer spannungsgeladenen Partie bringt Hakan Calhanoglu (r., mit Ivo Ilicevic) den Hamburger SV gegen den 1. FC Nürnberg auf die Siegerstraße

HSV gewinnt Keller-Krimi gegen Nürnberg

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Hamburg - Der Hamburger SV hat im Keller-Krimi gegen den 1. FC Nürnberg einen Befreiungsschlag gelandet. Die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka bezwang die Franken nach einem Treffer von Hakan Calhanoglu (80.) und einem Eigentor von Mike Frantz (86.) mit 2:1 (0:0) und verließ als Tabellenvierzehnter erstmals seit Dezember die Abstiegsplätze.

Drmic macht es nochmal spannend

"Es war ein hochattraktives Spiel, in dem wir uns viele Torchancen erarbeitet haben. Wir sind aus der Distanz eine unglaublich gefährliche Mannschaft. Wir haben zwei Mannschaften überholt, aber das heißt nichts, außer dass wir jetzt was zu verteidigen haben - den Nichtabstiegsplatz", sagte HSV-Trainer Mirko Slomka nach dem Spiel.

Die punktgleichen Nürnberger, die durch Josip Drmic (90.+1) zum Anschlusstreffer kamen, rutschten nach der dritten Niederlage in Folge hinter die Hanseaten zurück und müssen wieder kräftig zittern. Hamburg und Nürnberg liegen neun Spieltage vor Saisonende zwei Zähler vor dem VfB Stuttgart auf dem Relegationsrang.

Beide Mannschaften hatten es eilig und gingen von Beginn an in die Offensive. Nachdem der erste Schuss von Nürnbergs Markus Feulner nach 48 Sekunden nur knapp am Tor von HSV-Keeper Rene Adler vorbeigerollt war, wurden auch die Gastgeber sofort gefährlich. Erst stellte ein langer Freistoß von Rafael van der Vaart den starken Torhüter Raphael Schäfer vor Probleme (2.), dann verzog Calhanoglu einen Rechtsschuss nur knapp (3.).

Pfostenkracher von Feulner

Der HSV, der Toptorschütze Pierre-Michel Lasogga (Oberschenkelprobleme) vermisste, wirkte wild entschlossen. Insbesondere Mittelfeld-Juwel Calhanoglu wollte es wissen und stellte Schäfer mit einem Gewaltschuss aus 16 Metern auf die nächste Probe (17.).

Doch auch der "Club" spielte mit und versuchte oftmals über die rechte Seite und den agilen Robert Mak gefährlich zu werden. Fast hätte der Slowake die Führung eingeleitet, doch Feulner traf nach feinem Zuspiel bei einem Konter nur den Außenpfosten (24.).

Auch Zoua scheitert am Außenpfosten

Der nächste Hochkaräter in der äußerst temporeichen Partie gehörte erneut den Hausherren, doch Innenverteidiger Johan Djourou verpasste bei einem seiner zahlreichen Vorstöße eine Hereingabe von Sturmspitze Jacques Zoua nur knapp, die Führung wäre zu diesem Zeitpunkt längst verdient gewesen (34.).

Doch fast hätten die Hamburger einem Rückstand hinterherlaufen müssen, denn Nürnbergs Japaner Hiroshi Kiyotake verlangte Adler mit einem abgefälschten Distanzschuss alles ab (36.). So ging es ohne Treffer in die Kabinen, auch weil Zoua nach einer Ilicevic-Flanke in der Nachspielzeit nur den Pfosten traf (45.+1).

Adler wachsen Flügel

Nach dem Wechsel drängten die Hausherren weiter auf die Führung. Fast im Minutentakt hatten die Hanseaten einen Treffer auf dem Fuß, doch van der Vaart (59.) und Calhanoglu vergaben (63., 64.). Wenig später klärte Javier Pinola nach einem Kopfball von Zoua auf der Linie (70.), bevor Schäfer einen Rechtsschuss von Ilicevic glänzend entschärfte (74.).

Das erlösende 1:0 fiel, als Frantz in seinem 100. Bundesligaspiel einen Schuss von Calhanoglu unhaltbar für Schäfer abfälschte. Dann unterlief dem Nürnberger noch ein Eigentor. Der Treffer von Drmic kam zu spät, da Adler Sekunden vor dem Ende den Sieg bei einem Freistoß von Jose Campana mit einer Glanzparade rettete.

"Das sind so Spiele, in denen du als Torwart wenige Aktionen hast. Mir war klar, dass so eine wichtige Aktion noch kommen wird. Ich bin wieder drei Jahre älter geworden", sagte Adler bei "Sky".