Jan Schlaudraff (l.) lässt Marcel Maltritz aussteigen und schiebt kurz danach zum 1:0 für Hannover 96 in die Maschen ein
Jan Schlaudraff (l.) lässt Marcel Maltritz aussteigen und schiebt kurz danach zum 1:0 für Hannover 96 in die Maschen ein

Bochum dreht verrücktes Spiel

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Ein Traumtor von Christian Fuchs hat dem VfL Bochum im Abstiegskampf der Bundesliga Luft verschafft. Der österreichische Nationalspieler verwandelte bei Hannover 96 in der 86. Minute einen Freistoß direkt und krönte eine beeindruckende Aufholjagd der Gäste mit dem Tor zum 3:2 (0:2)-Endstand.

Hannover ist dagegen seit sechs Spielen sieglos und verpasste einen sportlich versöhnlichen Hinrundenabschluss.

Schlaudraff feiert Traum-Comeback

In Hannovers WM-Arena hatten die Platzherren die 2:0-Pausenführung vor allem einem bärenstarken Comeback des Ex-Nationalspielers Jan Schlaudraff zu verdanken. Der Stürmer, der nach drei Leistenoperationen binnen eines Jahres erstmals seit dem 12. Mai wieder in der Startelf stand, schnürte einen "Doppelpack" (6./33.).

Es waren Schlaudraffs erste Bundesliga-Treffer seit gut 13 Monaten. Allerdings kam Hannover unkonzentriert aus der Pause und musste durch Paul Freier (51.) und Joel Epalle (54.) zwei Gegentore hinnehmen, ehe Fuchs in der Schlussphase zuschlug.

Schlaudraff profitierte bei seinem ersten Tor vom Abwehrverhalten der Bochumer. Die VfL-Hintermannschaft ließ den Hannoveranern zu viel Platz und präsentierte sich auch im Zweikampf viel zu unentschlossen.

Bochum hält mit

Nach dem 1:0 blieben spielerische Höhepunkte bei zwölf Grad minus vorerst Mangelware. Dies war allerdings auch den Platzverhältnissen geschuldet. Erst am Samstagmorgen hatten Helfer den Rasen notdürftig vom Schnee befreit. Kombinationen über mehrere Stationen gestalteten sich äußerst schwierig.

Die Bochumer schienen mit den Verhältnissen trotz des frühen Rückstandes allerdings zunächst besser zurechtzukommen und zeigten im Spiel nach vorn streckenweise mehr Aktivität. Shinji Ono per Freistoß (14.) und Roman Prokoph mit einem Kopfball (15.) scheiterten jedoch an 96-Keeper Florian Fromlowitz. Weitere zwingende VfL-Möglichkeiten blieben bis zur Pause aus.

96 gibt Sieg aus den Händen

Nach rund 20 Minuten kam Hannover wieder besser ins Spiel und legte die Schwächen in der Bochumer Hintermannschaft offen. Nach einer Hereingabe von Steven Cherundolo traf Schlaudraff zum 2:0 und hätte kurz vor dem Seitenwechsel nachlegen können. Allerdings rutschte der ehemalige Aachener weg, bevor er den Ball im Tor unterbringen konnte. Bochums Abwehrspieler Matias Concha hätte den Ball anschließend fast im eigenen Gehäuse versenkt, er traf den Pfosten (44.).

Auch im zweiten Durchgang kamen die Platzherren zu den ersten guten Möglichkeiten. Constant Djakpa konnte VfL-Keeper Philipp Heerwagen allerdings nicht überwinden (47.), kurz darauf klärte Epalle vor Christian Schulz (50.). Statt für die Entscheidung zu sorgen, ließ Hannover die schon geschlagen wirkenden Gäste gewähren stand am Ende mit leeren Händen da.