Gladbach mit Befreiungsschlag beim Erzrivalen

xwhatsappmailcopy-link

Köln - Der 1. FC Köln ist am Tiefpunkt angekommen: Durch eine 0:4 (0:0)-Niederlage im 111. rheinischen Derby gegen das bisherige Schlusslicht Borussia Mönchengladbach rutschten die Kölner selbst auf den letzten Platz der Bundesliga ab.

Die Gladbacher feierten dagegen den ersten Erfolg nach neun Spielen und den überhaupt erst zweiten der Saison - den ersten hatten die Borussen kurioserweise ebenfalls in einem Auswärtsspiel bei einem rheinischen Rivalen gefeiert (6:3 in Leverkusen).

Den 50. Sieg gegen dern Erzrivalen sicherten Raul Bobadilla (51./90.+1), der US-Amerikaner Michael Bradley (70.) und Igor de Camargo (82.).

Jajalo mit der größten FC-Chance

Die Partie im ausverkauften RheinEnergieStadion wurde auf dem wegen starken Regens strapazierten und nahezu unbespielbaren Rasen zur Lotterie. Ein Spielfluss kam so lange nicht zustande, statt spielerischer Höhepunkte standen einzig und allein rassige Zweikämpfe im Mittelpunkt.

Ein ums andere Mal bremsten sogar die Wassermassen den rollenden Ball. Auch für Schiedsrichter Peter Gagelmann war das Spiel ausgesprochen schwer zu leiten, nicht immer ließ sich zwischen Fouls und Rutschern einwandfrei unterscheiden.

Torchancen waren im ersten Durchgang denn auch Mangelware. Die größte besaß der Kölner Mato Jajalo, der bei einem Schuss von der Strafraumgrenze nicht genug Druck hinter den Ball bekam und diesen so zur dankbaren Beute für Christopher Heimroth im Gladbacher Tor machte (18.).

Bobadilla mit dem "Dosenöffner"

Nach dem Wechsel kamen die Gäste deutlich bissiger aus der Kabine. Michael Bradley hatte schon nach knapp 20 Sekunden die ersten Gelegenheit mit einem Schuss von der Strafraumgrenze, fünf Minuten später dann die Führung für die Gladbacher. Beim Freistoß von Bobadilla machte Kölns Schlussmann Miro Varvodic aber keine gute Figur: Der 21-Jährige gab durch einen Schritt in die Mitte die Torwartecke frei und kam beim Schuss an den Innenpfosten nicht mehr rechtzeitig zurück.

Danach wurde die Partie immer hektischer. Nach einer Stunde jubelten die Borussia-Fans bereits zum zweiten Mal, dem Treffer von Marco Reus verwährte Gagelmann wegen einer knappen Abseitsstellung aber die Anerkennung.

Verletzungspech bei Gladbach

Die Gladbacher mussten in Roel Brouwers und dessen Ersatz Dante gleich zwei Innenverteidiger verletzungsbedingt auswechseln, verteidigten aber mit großer Willenskraft und legten durch Bradleys abgefälschten Schuss von der Strafraumgrenze, de Camargo und in der Nachspielzeit noch einmal Bobadilla nach.

Die Gäste, die auf ihre Kombinationssärke setzten, spielten in der Schlussphase ihre Konter souverän zu Ende. Die Kölner hielten auch im zweiten Durchgang nur an ihrer Taktik der langen Bälle fest, entwickelten allerdings keine Torgefahr mehr.