Hannover siegt auch ohne Ya Konan

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Hamburg - Nach zuvor zwei Heimsiegen in Folge hat der FC St. Pauli im Abstiegskampf der Bundesliga wieder einen Dämpfer erlitten.

Die Hamburger unterlagen im Nordderby gegen Hannover 96 0:1 (0:0) und verpassten es, sich im gesicherten Tabellenmittelfeld zu etablieren. Die Niedersachsen, für die Christian Schulz in der 89. Minute den Siegtreffer erzielte, unterstrichen ihrerseits ihre Ambitionen auf den Einzug ins internationale Geschäft. Zudem blieb Hannover zum vierten Mal nacheinander ungeschlagen, ferner gelang ohne den verletzten Top-Torjäger Didier Ya Konan erstmals ein "Dreier". Seit der Ivorer im August 2009 zum Klub kam, hatten die Niedersachsen zuvor keines von elf Spielen ohne ihn gewonnen.

Stanislawski muss umstellen

Vor den Zuschauern im Millerntor-Stadion fanden die Teams nur schwer in die Partie. Auf beiden Seiten häuften sich Ungenauigkeiten im Aufbau, der schwierig zu bespielende Untergrund ließ kaum gelungene Kombinationen zu. So konnte Hannover im ersten Durchgang nur selten seinen gefürchteten Tempo-Fußball der vergangenen Wochen präsentieren und aus der Personalnot in der Hamburger Hintermannschaft zunächst kein Kapital schlagen. Das Fehlen Ya Konans war für die Niedersachsen zunächst nicht zu kompensieren.

St. Paulis Trainer Holger Stanislawski, dessen Mannschaft zu Ehren des am vergangenen Donnerstag verstorbenen Ex-Präsidenten Ernst Schacht mit Trauerflor antrat, musste auf sechs gesperrte oder verletzte Abwehrspieler verzichten. Auf der linken Defensivseite kam Jan-Philipp Kalla zu seinem Bundesliga-Debüt. Der 24-Jährige machte seine Sache zumeist gut und sorgte vor der Pause sogar für den einzigen Torschuss der Platzherren. 96-Keeper Ron-Robert Zieler parierte jedoch ohne Probleme (12.). Danach zeigten sich die Hanseaten zwar bemüht, aber nur wenig durchschlagskräftig.

Schulz setzt Schlusspunkt

Auch Hannover brachte den Ball in den ersten 45 Minuten nur einmal auf das gegnerische Tor. Der Schuss von Lars Stindl war zwar platziert, blieb am Ende allerdings wirkungslos (15.). Ansonsten blieben die Gäste im ersten Durchgang weit hinter den eigenen Erwartungen zurück. Immer wieder verzettelte man sich bereits im Mittelfeld. Das Risiko und der finale Pass in die Spitze wurden nur selten gesucht. Auch der für Ya Konan in den Angriff gerückte Ex-Nationalspieler Jan Schlaudraff blieb eine Woche nach seinem "Doppelpack" gegen den 1. FC Kaiserslautern blass.

Nach dem Seitenwechsel blieb das Niveau der Begegnung mäßig. Beide Teams versuchten, zumindest über den Kampf Akzente zu setzen. Die spielerische Komponente blieb dabei auf der Strecke. Am gefährlichsten war noch eine Einzelaktion Schlaudraffs, der aber an St. Paulis Schlussmann Thomas Kessler scheiterte (60.). Schulz traf dann kurz vor Schluss per Kopf nach einer Ecke von Pinto.