Claudio Pizarro rettet Werder den Punktgewinn

xwhatsappmailcopy-link

Augsburg - Claudio Pizarro hat Werder Bremen bei Bundesliga-Neuling FC Augsburg vor einer Blamage bewahrt und den ersten Heimsieg des Aufsteigers verhindert. Der Peruaner rettete der Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf zum Auftakt des 10. Spieltags nach insgesamt dürftiger Leistung ein 1:1 (0:0).

Die Bremer verpassten aber trotz Pizarros Tor in der 68. Minute die Gelegenheit, zumindest über Nacht auf den zweiten Tabellenplatz zu rücken und Boden auf Tabellenführer Bayern München gutzumachen. Der FCA bleibt auf dem Relegationsplatz.

Bellinghausen bringt Augsburg in Führung

Axel Bellinghausen, der einen ausgesprochen starken Auftritt hinlegte, traf in der 49. Minute mit einem satten Linksschuss und erzielte den ersten Bundesligatreffer seiner Karriere. Bremens Tim Wiese, der nach abgelaufener Rotsperre wieder ins Tor zurückkehrte, war dabei machtlos. Pizarro glich jedoch per Kopf aus, vergab danach aber gleich zweimal in aussichtsreicher Position das 2:1. Die Augsburger verpassten es durch das Remis, ihrem Präsidenten und Macher Walther Seinsch zu dessen 70. Geburtstag das wohl schönste Geschenk zu machen.

Bremen die bessere Mannschaft

Bei Bremen versäumte es vor allem Stürmer Markus Rosenberg schon vor der Pause, die Grün-Weißen wieder in die Erfolgsspur zu schießen. Der Schwede scheiterte zunächst an der Latte und FCA-Torhüter Simon Jentzsch, der trotz eines Fingerbruchs spielte (21.). Später setzte er den Ball freistehend aus zehn Metern über das Tor (45.).

Insgesamt war die Schaaf-Elf zwar die technisch bessere, doch der Aufsteiger hielt mit großem Engagement und Willen dagegen. Gerade in der zweiten Halbzeit wirkten die Bremer eine ganze Weile beeindruckt vom forschen Auftritt der Elf von Trainer Jos Luhukay. Doch bereits mit den ersten 45 Minuten war Manager Klaus Allofs alles andere als glücklich gewesen. "Unsere Leistung ist nicht sehr gut. In der Defensive machen wir teils haarsträubende Fehler. Das dürfen wir uns nicht erlauben", sagte er. Gehört hatten die Werderaner diese Worte offenbar nicht, erst spät wachten sie auf.

Starker Jentzsch rettet Augsburg den Punkt

Mit großem Engagement war dagegen der FCA gestartet. Nach einem scharfem Querpass von Axel Bellinghausen, den Torjäger Sascha Mölders knapp verpasste, hatten sie auch die erste verheißungsvolle Szene des Spiels (2.). Bremen antwortete gegen die forschen Augsburger hanseatisch kühl und deutete bei Schüssen von Aleksandar Ignjovski und Rosenberg seine Offensivqualität an (8.). Die Schaaf-Elf versuchte sehr kontrolliert zum Erfolg zu kommen, während der FCA besonders mit kraftvollen Sprints des überragenden Bellinghausen Unruhe stiftete.

Später rettete Jentzsch, als er Rosenbergs Kopfball mit einer Hand an die Latte lenkte. "Am besten schießen wir so, dass er gar nicht an den Ball kommt. Dann ist es egal, ob er einen gesunden oder kranken Finger hat", sagte Schaaf vor dem Spiel zur Verletzung des FCA-Keepers. Diese Präzision ließen seine Spieler jedoch weitgehend vermissen.

Augsburg über Konter gefährlich

Insgesamt verschaffte sich Bremen zwar nach und nach mehr Feldvorteile. Doch mit Kontern blieb Augsburg gefährlich. So klärte Naldo gegen den durchgebrochenen Bellinghausen nur mit großer Mühe (27.). Bremens Sokratis verfehlte danach mit einem Drehschuss nur knapp (32.). Gegen Bellinghausen musste Wiese erstmals seine Klasse unter Beweis stellen (34.).

Nach dem Blitzstart der Schwaben in der zweiten Halbzeit hatte Werder lange Zeit Mühe, wieder zu geordnetem Spiel zu finden. Erst nach dem Ausgleich wurden die Angriffe druckvoller, und Augsburg hatte Schwierigkeiten, sich aus der Defensive zu befreien.