Es geht um jeden Zentimeter und damit um jeden Punkt im Abstiegskampf! Möglicherweise sogar um jedes Tor! Hier geht Martin Harnik (links) in ein Kopfballduell mit Hamburgs Ostrzolek
Es geht um jeden Zentimeter und damit um jeden Punkt im Abstiegskampf! Möglicherweise sogar um jedes Tor! Hier geht Martin Harnik (links) in ein Kopfballduell mit Hamburgs Ostrzolek

Showdown: Das Drama im Abstiegskampf geht weiter

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Köln - Am kommenden Wochenende erleben die Fußballfans ein Abstiegsfinale, das es so in der Bundesliga noch nie gegeben hat. Bis jetzt ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, es kommt also zum Showdown am 34. Spieltag!

Heidel: "Das wünsche ich keinem"

Sechs Teams können theoretisch noch absteigen: Hertha BSC, der SC Freiburg, Hannover 96, der VfB Stuttgart, der Hamburger SV und der SC Paderborn kämpfen noch um den Verbleib in der Bundesliga.

"So eine Konstellation habe ich noch nicht erlebt, wenn man auf die Tabelle guckt, ist das schon ein Wahnsinn." Diese Worte des Mainzer Managers Christian Heidel beschreiben vielleicht am besten, was auf Fußballdeutschland am nächsten Wochenende zukommt. Der 1. FSV Mainz 05 spielt am kommenden Samstag beim FC Bayern München und wahrscheinlich sind die Mainzer noch nie so entspannt zum Rekordmeister gefahren wie zum Abschluss dieser Saison. Mainz ist Tabellenzehnter und hat mit 40 Punkten nichts mehr mit dem Abstieg zu tun.

Den letzten Spieltag bei den Bayern unter dem Druck des Abstiegskampfes bestreiten zu müssen, war das ultimative Apltraumszenario beim FSV. Davon haben sie sich schon lange befreit, aber Christian Heidel weiß, wie das ist, ganz unten drin zu stehen und am letzten Spieltag mit den eigenen Jungs mitzuzittern und auch noch auf die Ergebnisse der Konkurrenz angewiesen zu sein. Heidel sagt: "Ich bin froh, dass wir nicht in der Verlosung sind, ich wünsche das keinem."

Spannung pur - Alles ist noch möglich!

Überblick: So können sich die Abstiegskandidaten noch retten

Die Hertha, die am Samstag in Hoffenheim noch punkten muss, um ganz sicher zu gehen, haderte über den vergebenen Matchball gegen Eintracht Frankfurt. Stürmer Salomon Kalou vergab leichtfertig eine Riesenchance zum Siegtreffer. Trainer Pal Dardai brachte das in Rage, er klagte: "Dann kriegst du eine Einladung vom Gegner und machst so einen hochnäsigen Heber. Das geht nicht. Da muss man den Willen sehen und klare Dinge machen. Jetzt haben wir eine Situation, die wir nicht wollten. Wir müssen nächste Woche den Matchball verwandeln." Davon träumen alle Konkurrenten im Keller der Liga. Es wird eine lange, aufgeregte Woche für alle Beteiligten. Die Lage spitzt sich zu wie bei einem Elfmeterschießen vor dem entscheidenden Schuss. Und dann ist am Samstag gegen 17:15 Uhr alles vorbei. 

Wie es ausgehen wird, weiß niemand. Aber Christian Heidel, der Manager von Mainz 05, der so glücklich ist, dass sein Verein nicht auch das große Drama am kommenden Samstag durchleben muss, weiß, wie strapaziert die Nerven und Gefühlswelten der Trainer, Spieler, Verantwortlichen und Fans der Abstiegskandidaten derzeit sind. Er sagt jüngst im Interview mit bundesliga.de: "Das Komische ist ja: Wenn man den Abstiegskampf erfolgreich bestreitet, liegen sich alle in den Armen und sagen: Wie geil war das denn. Aber wenn man mittendrinsteckt, ist alles einfach nur Sch…- nein, das Wort nehme ich jetzt nicht in den Mund."

Von Tobias Schächter