Stimmungshoch: Franck Ribery (v.) und Arjen Robben feiern das Schützenfest gegen 1899
Stimmungshoch: Franck Ribery (v.) und Arjen Robben feiern das Schützenfest gegen 1899

Show vor dem Showdown

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München - Der FC Bayern München hätte es kaum besser inszenieren können. Ein , Top-Torjäger Mario Gomez beendet seine Durststrecke von vier Pflichtspielen ohne Treffer mit einem "Dreierpack" und Bastian Schweinsteiger feierte in der 62. Minute unter tosendem Applaus der Bayern-Fans sein Comeback nach mehrwöchiger Verletzungspause.

FCB frühzeitig auf Siegkurs

Doch beim FCB weiß man diesen Erfolg am Samstagnachmittag richtig einzuordnen. "Leider gibt es auch für ein 7:1 nur drei Punkte", sagte Toni Kroos. "Aber es war schön, dass wir mal wieder so befreit gespielt haben." Diese Befreiung war dem FC Bayern deutlich anzumerken.



Es war ein Offensivfeuerwerk, das der deutsche Rekordmeister von der ersten Minute an abbrannte. Und 1899 Hoffenheim war ein dankbarer Gegner, der genau dies zuließ. Die Bayern zeigten, was sie in der Hinrunde stark gemacht hatte, das Spiel war nach 18 Minuten entschieden und erstmals seit der Winterpause schossen die Münchner mehr als zwei Tore in einem Spiel.

"Es war eine Delikatesse. Wir haben uns in einen Rausch gespielt", erklärte FCB-Trainer Jupp Heynckes. "Im Gegensatz zum Spiel in Leverkusen haben wir diesmal unsere Chancen genutzt. Die Truppe ist hungrig und geschlossen aufgetreten. Es hat großen Spaß gemacht."

Klare Sache gegen überforderte Hoffenheimer



Die Gegner machten es den Bayern aber auch leicht. Hoffenheim war zu keiner Zeit ein Gegner auf Augenhöhe, selbst den Ehrentreffer besorgte mit Luiz Gustavo ein Münchner, der ansonsten wie seine Kollegen ohne Fehl und Tadel agierte. "Wenn die Bayern ins Rollen kommen, ist es schwer dagegenzuhalten", lobte Hoffenheims Trainer und Ex-Münchner Markus Babbel die Bayern-Elf. "Wir müssen froh sein, dass wir nur sieben Gegentore bekommen haben."

Das lag auch daran, dass die Münchner nach der 5:0-Pausenführung und dem schnellen sechsten Tor nach der Halbzeitpause einen Gang zurückschalteten. Während die erste Halbzeit frei nach dem Motto lief "Wer will noch mal, wer hat noch nicht?", setzten die Gastgeber im zweiten Durchgang nur noch gezielte Nadelstiche, verloren aber nie die Kontrolle über das Geschehen auf dem Platz. Das Selbstvertrauen wollen sie nun mit in die kommenden Aufgaben nehmen.

"Wir müssen schauen, dass wir diese Spitzenleistungen auch stabilisieren. Speziell in der Rückrunde ist es ein ewiges Auf und Ab", sagte Sportdirektor Christian Nerlinger nach dem siebten Pflichtspiel-Heimsieg in Folge. "Wir müssen daran arbeiten, dass die Mannschaft mehr Konstanz in ihre Leistung reinbringt. Aber man hat gesehen, welches Potenzial in der Mannschaft steckt."

Alle Augen auf Basel



Durch das ist der FCB näher an den BVB herangerückt, fünf Zähler beträgt der Abstand noch. Doch an das Titelrennen wollte am Samstag niemand denken. Das Hauptaugenmerk lag auf dem anstehenden Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale am Dienstag gegen den FC Basel.

Selbstvertrauen für die Partie gegen die Schweizer holen und dabei die Wunden der letzten Wochen lecken - das war die Devise gegen Hoffenheim. Mit Erfolg. "Sieben Tore sind auch mental wichtig, aber am Dienstag wird das eine ganz andere Partie. Da steht auch ein anderer Gegner auf dem Platz, der uns mehr entgegenbringen wird als Hoffenheim", meinte Holger Badstuber, der mit seinem FCB eine 0:1-Niederlage aus dem Hinspiel aufholen muss. "Zuhause ist es für uns auf jeden Fall möglich, das zu drehen. Wir haben oft genug bewiesen, dass wir das können."

Der FC Bayern wird gegen Basel eine ähnlich eindrucksvolle Show abliefern müssen, um die Weichen frühzeitig in Richtung Viertelfinale zu stellen. Wenn aber die Tormaschine Gomez erneut anspringt, das Duo Arjen Robben und Franck Ribery wieder wirbelt und mit einem Schweinsteiger in der Hinterhand sollte das möglich sein - es ist immerhin ein Heimspiel.

Aus der Allianz Arena berichtet Jessica Pulter