Daniel Caligiuri (l.) spielt seit 2005 für den SC Freiburg. Bei Bayer Leverkusen sorgte der Mittelfeldspieler mit seinem Treffer in der 60. Minute für den 2:0-Endstand
Daniel Caligiuri (l.) spielt seit 2005 für den SC Freiburg. Bei Bayer Leverkusen sorgte der Mittelfeldspieler mit seinem Treffer in der 60. Minute für den 2:0-Endstand

"Sechs Punkte für die Familie"

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Leverkusen - Der SC Freiburg eilt von Sieg zu Sieg. Bei Bayer Leverkusen feierten die Breisgauer bereits ihren und holten 13 Punkte aus den vergangenen fünf Spielen. Damit hat sich der Tabellenletzte der Hinrunde bis auf Platz 13 hochgearbeitet und sich ein kleines Polster von drei Punkten und sieben Toren auf den Relegationsrang 16 verschafft. bundesliga.de sprach nach dem Coup in der BayArena mit Mittelfeldspieler Daniel Caligiuri.

bundesliga.de: Glückwunsch, Herr Caligiuri, zum 2:0-Auswärtssieg in Leverkusen und Ihrem schönen Tor. Das war sicher ein gelungener Arbeitstag?

Daniel Caligiuri: Natürlich freue ich mich über mein viertes Saisontor. Aber ich freue mich noch mehr über die drei Punkte.

bundesliga.de: Wie haben Sie Ihr Tor gesehen?

Caligiuri: Der Trainer sagt zu mir immer, dass ich nach innen ziehen soll und wenn der Schuss geblockt werden kann, dann soll ich noch einmal aufziehen. Das habe ich heute gemacht. Dann hatte ich freie Schussbahn. Es war schön, dass der Ball reingeht.

bundesliga.de: Mit welchen Erwartungen sind Sie in das Spiel in Leverkusen gegangen?

Caligiuri: Nach den letzten Auswärtsspielen sind wir mit großem Selbstvertrauen nach Leverkusen gekommen. Wir haben gesehen, dass wir auch auswärts punkten können. Wir wollten hier einen oder drei Punkte mitnehmen. Dass es 2:0 ausgeht, das hätten sicher nicht viele gedacht. Wir waren gleich von der 1. Minute an in den Zweikämpfen und haben defensiv gut gestanden. Vorne haben wir es gut ausgespielt. Der Trainer hat uns aufgefordert, dass wir Fußball spielen sollen, wenn wir den nötigen Raum bekommen. Das haben wir getan. Wir waren immer gut postiert und haben den Ball laufen lassen.

bundesliga.de: Wie haben Sie die Atmosphäre im Stadion wahrgenommen?

Caligiuri: Ich habe mich nicht so auf die Fans konzentriert. Aber ab der 85. Minute habe ich mitbekommen, dass sie für uns gesungen haben. Dann grinst Du schon einmal kurz auf dem Platz. Aber das ist nicht unsere Sache.

bundesliga.de: Auffallend ist, dass der Sport-Club nach dem Abgang von Top-Torjäger Papiss Demba Cisse so richtig aufdreht. Wie erklären Sie sich das?

Caligiuri: Das ist schwer zu sagen. Früher ging vieles über Cisse. Jetzt spielen wir variabler, jeder bekommt seine Torchancen. Wir spielen es vorne super aus. Es ist toll, dass es bei allen so gut läuft.

bundesliga.de: Wie ordnen Sie diesen 28. Spieltag ein?

Caligiuri: Ich freue mich vor allem, dass mein Bruder Marco mit Mainz auch gewonnen hat (3:0 in Bremen, die Red.). So hat die Familie sechs Punkte geholt. Es ist immer schön, wenn wir beide gewinnen.

bundesliga.de: Und darüber hinaus?

Caligiuri: Entspannen können wir uns noch nicht. Wir freuen uns über den Auswärtssieg, aber am Montag fängt die Woche wieder von vorne an. Dann gilt die volle Konzentration dem Spiel gegen den 1. FC Nürnberg. Da wollen wir wieder ein Ausrufzeichen setzen.

bundesliga.de: Was ist in der Winterpause passiert, dass die Mannschaft in der Rückrunde so ganz anders auftritt?

Caligiuri: Das Wichtigste ist, dass wir defensiv sehr gut stehen. Wenn die Defensive die Bälle erobert, machen die Aktionen nach vorne auch mehr Spaß. Jedes Spiel, in dem wir gut spielen und Punkte holen, gibt uns Selbstvertrauen für das nächste Spiel. Dass es so gut läuft, hätte aber sicher auch kaum jemand gedacht.

bundesliga.de: Wie schätzen Sie die Chancen auf den Klassenerhalt ein?

Caligiuri: Die Chancen sind gut, wenn wir so weitermachen. Aber es liegt noch schwere Arbeit vor uns. Wenn man sieht, dass die Teams im unteren Bereich alle punkten. Es ist noch alles eng beieinander. Wir denken nur von Spiel zu Spiel und konzentrieren uns auf den nächsten Gegner.

bundesliga.de: Wie sicher sind Sie, dass der Klassenerhalt realisiert wird?

Caligiuri: Sicher bin ich mir noch nicht. Wenn wir die Leistung aus Leverkusen in den nächsten fünf Wochen wieder abrufen können, erst dann bin ich mir sicher, dass wir den Klassenerhalt schaffen.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski