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Marcell Jansen wechselte 2008 vom FC Bayern zum Hanburger SV
Marcell Jansen wechselte 2008 vom FC Bayern zum Hanburger SV

Schuften für die Wende

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München - Marcell Jansen ist an einem Wendepunkt seiner Karriere angelangt. Der blonde Mittelfeldspieler, dem noch vor einigen Jahren eine große Karriere in der Nationalmannschaft prophezeit wurde, hat sich nach einer bestenfalls durchwachsenen Saison aus dem Team von Joachim Löw gespielt. Und nicht nur das: Auch beim Hamburger SV konnte der 25-Jährige nicht mehr uneingeschränkt seinen Stammplatz auf der linken Seite halten.

Zurückgeworfen haben Jansen zwar immer wieder Verletzungen - doch sowohl Löw als auch HSV-Coach Michael Oenning attestierten ihm zumindest eine Mitschuld an dem Dilemma. Der kollektive Vorwurf: Jansens Fitness reiche nicht für höhere Ansprüche. "Ich habe Marcell gesagt: Wir beide müssen eine Lösung finden. Du musst im Sommer konsequent für deine Fitness arbeiten und dann eine Saison in Hamburg professionell durchziehen - oder wir müssen auf dich verzichten", redet der Bundestrainer Tacheles.

Zwei Treffer, kein Assist

Der Leistungsnachweis des gebürtigen Mönchengladbachers für die vergangene Saison unterstreicht Löws Worte: Jansen kam 2010/11 nur zwei Mal seltener zum Einsatz (16 Mal) als in der Spielzeit davor - doch seine Effektivität war bedeutend schwächer: 2009/10 schoss Jansen sechs Tore, ein Jahr später waren es nur noch zwei.

In der Vorsaison bereitete Jansen kein einziges Tor vor, 2009/10 waren es immerhin vier Assists gewesen. Insgesamt kommt Jansen auf 13 direkte Torvorbereitungen in seiner in sieben Bundesliga-Spielzeiten. Immerhin liefern die nackten Zahlen auch Positives: Das Zweikampfverhalten des Hamburgers ist in der abgelaufenen Spielzeit deutlich besser geworden. In der Vorsaison gewann er 52 Prozent seiner Duelle, zuvor waren nur 43 Prozent erfolgreich gewesen.

"Das macht Mut für die Zukunft"

Um die verborgenen Reserven aus seinem Körper herauszukitzeln hat sich der Linksfuß für die Sommerpause ein hartes Programm auferlegt. "Ich sehe es ja genau so wie der Bundestrainer, bin dankbar für seine Offenheit. Ich war zuletzt oft verletzt, konnte ja aber nichts dafür. Trotzdem will und werde ich nun hart an meiner Fitness arbeiten. Selbst jetzt in der Sommerpause", so Jansen in der "Bild".

Und das sieht so aus: Nach verkürztem Urlaub wird Jansen am 18. Juni in die USA nach Phoenix/Arizona fliegen, um sich von DFB-Fitness-Guru Shad Forsythe auf Vordermann bringen zu lassen. "Ich will topfit in die neue Saison gehen", sagt Jansen. Der Bundestrainer hat mir versichert, dass ich im fitten Zustand immer eine Option für ihn bin. Das macht Mut für die Zukunft!"

"Sonderbehandlung" mit Jerome Boateng

Doch vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt - und für den ist Forsythe zuständig. "Es geht um drei Dinge", erklärt der Fitnesscoach der "MOPO": "Marcell muss fit werden, er muss stark werden, und er muss schnell werden. Er wird und muss sich komplett auf das Programm konzentrieren! Keine Familie, keine Freundin, keine Kumpels - er wird sehr früh müde und sehr früh wieder wach sein."

Neun Tage lang wird sich Jansen, zusammen mit seinem ehemaligen HSV-Mitspieler Jerome Boateng, der nach einer langwierigen Knieverletzung ebenfalls wieder fit werden will, der "Sonderbehandlung" unterziehen. Um mit neuem Schwung die Chance beim Schopfe zu packen.

Johannes Fischer


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