Arjen Robben (l.) war von seinem Bremer Gegenspieler Lukas Schmitz nicht zu halten. Er traf selbst und legte zwei Tore auf
Arjen Robben (l.) war von seinem Bremer Gegenspieler Lukas Schmitz nicht zu halten. Er traf selbst und legte zwei Tore auf

Schützenfest, Haken dran - und weiter

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München - Es hat Zeiten durchaus gegeben, in denen musste der FC Bayern München gegen Werder Bremen seine beste Mannschaft aufbieten, um zum Erfolg zu kommen. Nicht selten war selbst das nicht genug. Daher freuten sich die Münchner zumeist ausgiebig, wenn sie die Grün-Weißen in die Schranken gewiesen hatten. Diese Zeiten sind vorbei.

"Wichtig, im Rhythmus zu bleiben"

Am Samstag klatschten sich die Spieler der A2-Mannschaft des FC Bayern nach dem Abpfiff lediglich routiniert ab. . Zum sechsten Mal in Folge hatten die Münchner Werder bezwungen. "Business as usual" also, kein Grund zu überschäumenden Emotionen.



"Es war für uns alle wichtig, dass wir im Rhythmus bleiben", fasste Arjen Robben die Münchner Sichtweise der Partie nüchtern in Worte. Trainer Jupp Heynckes hatte das 1000. Bundesligaspiel, an dem er direkt beteiligt war, dazu genutzt, um neben Robben auch Mario Gomez, Xherdan Shaqiri, Jerome Boateng, Diego Contento und Luiz Gustavo Spielpraxis zu verschaffen und ihre Grundstimmung anzuheben.

"Die Mannschaft, die seit der Hinrunde den Vorzug bekommt, macht ihre Sache sensationell gut. Wer ein bisschen Sachverstand hat, weiß, dass es da keinen Grund zum Ändern der Aufstellung gibt", räumte Gomez ein. "Für uns, die draußen sind, ist die Situation natürlich schwierig. Aber wir tun alles dafür, dass die Mannschaft erfolgreich bleibt. Und wenn wir dann mal spielen dürfen, versuchen wir Gas zu geben."

Das gelang nach einer Findungsphase von gut 20 Minuten eindrucksvoll. Der herausragende Robben (26.) und Gomez (51./89.) steuerten die Hälfte der Treffer bei, Javier Martinez (29.), Bremens Theo Gebre Selassie per Eigentor (49.) und Franck Ribery (86.) besorgten bei einem Gegentreffer von Kevin De Bruyne (58.) den Rest.

Reservisten rechtfertigen Heynckes' Vertrauen



Das Ende der 576 Minuten langen Serie ohne Gegentreffer kratzte Trainer Heynckes trotz der Einseitigkeit der Partie zwar "wirklich ein bisschen", nicht zuletzt weil die Münchner das Gegentor nach dem Platzverweis für Bremens Sebastian Prödl (44.) in Überzahl kassierten. Ansonsten aber, betonte Heynckes, "haben die Spieler, die vorher nicht gespielt haben, mein Vertrauen gerechtfertigt". Mit dieser Erkenntnis war das Schützenfest abschließend behandelt, abgehakt und weggeheftet.

Alle Konzentration der Bayern gilt seit dem frühen Samstagabend dem Kracher im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Meister und Pokalverteidiger Borussia Dortmund am Mittwoch. "Das wird eine ganz andere Partie", sagte Robben, der aufgrund der Rotsperre von Franck Ribery wohl seinen Platz in der Startelf behalten wird. "Dieses Spiel wird auf hohem Niveau stattfinden und durch Details entschieden werden."

Rummenigge: "FC Bayern ist gut vorbereitet"



Von den vergangenen sieben Pflichtspielbegegnungen haben die Münchner allerdings nur das Supercup-Finale im vergangenen Sommer für sich entscheiden können (2:1). "Wir wollen Titel gewinnen: Und wenn Dortmunder auf dem Weg nach Berlin eine Station ist, dann müssen wir Borussia eben schlagen", erklärte Robben trotzig. Auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hält die Bayern für "gut vorbereitet".

"Dortmund ist zwar in den letzten beiden Jahren zwei Mal Meister und ein Mal Pokalsieger geworden", sagte schließlich Trainer Heynckes. "Aber in dieser Saison . Und wir haben den Ehrgeiz, das Pokalspiel zu unseren Gunsten zu entscheiden." Mit der besten Elf, versteht sich. Den ersehnten Sieg dürften die Münchner im Fall der Fälle tatsächlich ausgiebig bejubeln. Denn Erfolge gegen Dortmund sind aktuell noch weit entfernt von "business as usual".

Aus der Allianz Arena berichtet Martin van de Flierdt