Kaiserslauterns Pierre de Wit (r.) schaffte es, in seinem achten Saisonspiel gegen den 1. FC Nürnberg, oftmals nicht sich gegen seine Gegenspieler durchzusetzen
Kaiserslauterns Pierre de Wit (r.) schaffte es, in seinem achten Saisonspiel gegen den 1. FC Nürnberg, oftmals nicht sich gegen seine Gegenspieler durchzusetzen

"Schlechteste Saisonleistung gezeigt"

xwhatsappmailcopy-link

Kaiserslautern - Der 1. FC Kaiserslautern analysiert schonungslos offen seine schwache Leistung bei der Niederlage in Nürnberg und will schon am kommenden Samstag Wiedergutmachung betreiben.

Es dürfte einer der kürzesten Kommentare gewesen sein, die ein Bundesligatrainer bei einer Pressekonferenz abgegeben hat: "Von meiner Seite spricht eine große Enttäuschung", sagte FCK-Coach Marco Kurz: "Ich möchte mich wirklich entschuldigen bei unseren Fans, die die lange Reise auf sich genommen haben, möchte aber auch den Gegner erwähnen, der uns in allen Belangen überlegen war." Selbstkritisch waren bei den Pfälzern auch alle Spieler, die gar nicht erst versuchten, das Zustandekommen der verdienten 0:1-Niederlage bei einem Mitkonkurrenten im unteren Tabellenbereich schönzureden.

"Sollte uns zu denken geben"

"Wir waren in einem wirklich schlechten Bundesligaspiel die schlechtere Mannschaft und haben verdient verloren. Das sollte uns zu denken geben", fand Martin Amedick, "Wir hätten nach dem 0:1 noch genug Zeit gehabt, um kraftvoll nach vorne zu spielen. Das haben wir nicht geschafft. Deshalb müssen wir selbstkritisch sein."

Tatsächlich war der FCK den engagierten Platzherren deutlicher unterlegen als das knappe Ergebnis vermuten lässt. Trainer Kurz hatte von einem zuletzt praktizierten 4-2-3-1-System auf ein offensiveres 4-4-2 umgestellt. Doch das sorgte nicht für mehr Durchschlagskraft. Im Gegenteil. Über die gesamte Spielzeit brachten die Pfälzer nicht einen einzigen Torabschluss zu Stande, bei dem FCN-Keeper Raphael Schäfer seinen Job hätte ausüben müssen. Schlimmer; der FCK kam nicht einmal in Tornähe, weil er im Aufbauspiel Fehlpass an Fehlpass reihte und riesengroße Lücken zwischen den Mannschaftsteilen entstehen ließ.

Glück dass Nürnberg so fahrlässig mit Chancen umging

Der engagierteste Lauterer, Dorge Kouemaha, mäßigte seinen Einsatz spätestens nach seiner Gelben Karte (45.). Am Schluss mussten die Pfälzer froh sein, dass der ebenfalls alles andere als brillante Nürnberger Club so fahrlässig mit seinen Chancen umging, dass die Niederlage nicht deutlich höher ausfiel. Der schwache Auftritt an diesem Nachmittag war umso unverständlicher, als der FCK in den zurückliegenden Wochen klar aufsteigende Form zeigte und auch bei der jüngsten 0:2-Niederlage gegen Leverkusen am vergangenen Spieltag eine ordentliche Partie zeigte.

Im Fränkischen missriet so auch das Stammelf-Debüt des erst 19-jährigen angehenden Abiturienten Willi Orban, der gegen den flinken Alexander Esswein oft das Nachsehen hatte. "Sein Pech war es, dass er in eine Elf reingerutscht ist, die ihre schlechteste Saisonleistung gezeigt hat", zeigte Kapitän Amedick Mitleid mit dem Youngster, der für den gesperrten Florian Dick in die Mannschaft gerutscht war. Mittelfeldmotor Christian Tiffert stieß ins selbe Horn. "Heute konnte der Spieler, der am Ball war, aber kaum mal einen freien Mitspieler sehen. Das ist nie ein gutes Zeichen. Nun hofft er, dass das Spiel in Nürnberg ein Ausrutscher bleibt. "Die letzten Wochen haben gezeigt, dass wir viele Dinge auch spielerisch lösen können." Am kommenden Samstag ist Gelegenheit zur Wiedergutmachung. Gegner auf dem Betzenberg ist dann Hertha BSC Berlin.

Aus Nürnberg berichtete Christoph Ruf