Schalke 04 hat gut Lachen: Das Team von Trainer Huub Stevens hat schon vor dem letzten Gruppenspiel beim HSC Montpellier das Achtelfinal-Ticket in der Tasche
Schalke 04 hat gut Lachen: Das Team von Trainer Huub Stevens hat schon vor dem letzten Gruppenspiel beim HSC Montpellier das Achtelfinal-Ticket in der Tasche

Schalke wirft nichts aus der Bahn

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Montpellier - Für Schalke 04 begann der letzte Spieltag der Gruppenphase beim HSC Montpellier (Dienstag, ab 20:30 Uhr im Live-Ticker) mit einer kurzfristigen Planänderung: Das Abschlusstraining fand nicht wie gewohnt im Stadion des Gegners, sondern auf einem Platz im Trainingszentrum von Grammont vor den Toren der Stadt statt. Sechs Heimspiele in gut fünf Wochen und starke Regenfälle in den vergangenen Tagen haben den Rasen im Stadion Mosson in eine Art Kartoffelacker verwandelt.

"Knappen" geben sich gelassen

So fiel nicht nur die Umgebung für die Pressekonferenz - ein gut ausgestatteter Container - ungewöhnlich aus, sondern auch die "Kulisse" für die letzte Trainingseinheit: Die fand nämlich auf dem Platz Grammont Nummer 7 statt, wo sonst die Reserve Montpelliers ihre Spiele austrägt.



Der Schalker Tross ließ sich davon aber keinesfalls aus der Ruhe bringen. Im Gegenteil, Trainer Huub Stevens und Linksverteidiger Christian Fuchs präsentierten sich am Abend bestens gelaunt den Journalisten.

"Dass wir jetzt auf so einem Platz trainieren müssen, beeinflusst unsere Vorbereitung nicht. Das ist bei uns in der Mannschaft kein Thema", erklärte Fuchs auch Nachfrage von bundesliga.de den außerplanmäßigen Einsatz vor den Toren Montpelliers.

Schalker wollen nachlegen



In perfektem Zustand war das Trainingsgeläuf zwar nicht, der Rasen reichte aber aus, um nach einer kurzen Aufwärmphase reihenweise Flanken von links und rechts in die Maschen zu dreschen.

Auch wenn sich die Schalker mit dem 1:0 gegen Olympiakos Piräus vor zwei Wochen schon vorzeitig für das Achtelfinale qualifiziert haben, ist die Reise in den Süden Frankreichs dennoch keinesfalls "ein schöner Ausflug", sagte Fuchs.

Stevens muss improvisieren



"Wir wollen die Tabellenführung behalten. Obwohl es eigentlich nicht so wichtig ist, da es in der K.o-Runde keine einfachen Gegner mehr gibt", meinte Stevens.

Interessant dürfte sein, ob der Niederländer die Mannschaft durcheinander würfeln wird, um Kräfte für die Bundesliga zu schonen. Mit Jefferson Farfan (Sprunggelenk), Kyriakos Papadopoulos (Knie) und Ibrahim Afellay (Oberschenkel) sind gleich drei Stars weiter angeschlagen in Deutschland geblieben. Marco Höger ist auch noch nicht wieder fit. Und Jermaine Jones sowie Joel Matip droht bei einer weiteren Verwarnung eine Gelb-Sperre. Für das Duo wäre eine Zwangspause im Hinblick auf die kommende Aufgabe also nicht abwegig.

"Eine Frage der Frische"



Der Kader ist zwar geschrumpft, es ist dennoch gut möglich, dass Stevens den Spielern aus der zweiten Reihe eine Chance gibt. "Es ist aber auch eine Frage der Frische. Ich werde mich noch einmal mit meinen Spielern unterhalten und dann werde ich entscheiden", hielt sich der Chefcoach mit Vorraussagen zur möglichen Startformation bedeckt.

Dauerläufer Fuchs musste sich seinen Platz in der Startelf vor dem Training sogar verbal verdienen. Ob denn der Durchhänger in der Bundesliga am Selbstbewusstsein kratzen und wie der Trainer in dieser Phase auf die Mannschaft einwirken würde, wurde er gefragt. Nach einer kurzen "Warnung" von Stevens ("Pass auf, was Du sagst, Du willst doch spielen!") gingen dem Österreicher die Antworten dennoch leicht von den Lippen.

Gruppensieg als Sahnehäubchen



"Wir haben am Wochenende gegen Gladbach zwar nicht die drei Punkte geholt, aber wir haben Moral bewiesen, sind 90 Minuten marschiert und haben zumindest noch den Ausgleich geschossen. Wenn es nicht so läuft, ist es auch wichtig, das Team aufzubauen und aufzurichten. Und das macht der Trainer", sagte er und erntete dafür einen Schulterklopfer von Stevens.

Wie auch immer das Ergebnis am Dienstag im Stadion Mosson ausfallen wird, für den Schalker Trainer war zum Ende der Pressekonferenz eines wichtig: "Dass wir hier jetzt entspannt sitzen können, ist ja nicht so einfach passiert. Das haben wir einer klasse Leistung des FC Schalke 04 zu verdanken. Das muss auch mal gesagt werden." Der Gruppensieg wäre da das Sahnehäubchen.

Aus Montpellier berichtet Michael Reis