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Sand im Meister-Getriebe

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Nürnberg - Dortmunds Innenverteidiger wusste, warum sein Team gegen engagiert kämpfende Nürnberger nicht über einen Punkt hinausgekommen war. "Wir haben uns das Leben mit vielen Fehlern selbst schwer gemacht", fand Mats Hummels.

"Wir wussten eigentlich um die Nürnberger Stärke"

Auch der Nationalverteidiger, dessen Stärke unter anderem der Spielaufbau ist, hatte dabei mit widrigen Umständen zu kämpfen. Nürnbergs Angreifer Tomas Pekhart tat konsequent alles, um ihm die Pass- und Laufwege zuzustellen.



Dass es für den Deutschen Meister trotz Feldüberlegenheit (61 Prozent Ballbesitz) , lag also nicht an Schiedsrichter Tobias Welz, über den sich Jürgen Klopp direkt nach Schlusspfiff etwas ungehalten äußerte, sondern vielmehr an Defiziten im eigenen Spiel, wie sie der BVB-Trainer in der Pressekonferenz bei der Analyse ausmachte. Im Offensivspiel müsse man noch zulegen.

Und auch in der Defensive habe man zumindest beim Nürnberger Treffer für einen kurzen Moment die Konzentration vermissen lassen. So kam es, dass der 1. FC Nürnberg nach Ecke von Hiroshi Kiyotake durch einen Kopfball von Pekhart (31.) in Führung ging, ehe Jakub Blaszczykowski in der 40. Minute mit 1:1 auch den späteren Endstand erzielte.

"Wir wussten eigentlich um die Nürnberger Stärke bei Standards", ärgerte sich auch Marco Reus, der Mitte der zweiten Hälfte für Mario Götze Platz machen musste: "Trotzdem haben sie das gut gemacht."

Probleme mit der gegnerischen Taktik



Dass man aus der Überlegenheit zu wenig Torgefahr entwickelt habe, fand hingegen ein anderer Nationalspieler im BVB-Dress. "Es war ein überlegenes Spiel von uns, aber wir haben uns einfach nicht genügend Chancen herausgearbeitet", sagte Linksverteidiger Marcel Schmelzer. "Hier in Nürnberg ist es immer schwierig zu spielen, weil die Mannschaft sehr tief steht."

Respekt vor der vielleicht etwas rustikalen, aber fraglos effizienten Taktik der Nürnberger bezeugte kurz darauf auch Sebastian Kehl. "Die Nürnberger haben im Mittelfeld Mann gegen Mann gespielt", wunderte sich der Kapitän, der nach dem Spiel als Letzter in den Mannschaftsbus stieg.

Scherzhafter Ausflug in die Vergangenheit



Doch als auch Kehl eine Stunde nach Abpfiff das Weite suchen wollte, ging in seinem Rücken der Nürnberger Coach vorbei, und es entspann sich doch noch ein heiterer Dialog: "Mit Dieter Hecking habe ich noch zusammengespielt. Unglaublich, oder?", fragte Kehl in die Runde. Und der antwortete: "Stimmt. Dem Sebastian habe ich sogar einen Beinschuss gegeben."

Tatsächlich sind der etablierte Bundesligacoach (47) und der 15 Jahre jüngere Borusse einst im Trainingsanzug von Hannover 96 über den Platz gehetzt. In der Spielzeit 1998/99 spielten die beiden unter den Trainern Reinhold Fanz und Franz Gerber zusammen in der 2. Bundesliga, Kehl im Frühling, Hecking im Spätherbst seiner Spielerkarriere.

Kurz darauf gesellte sich auch noch "Club"-Kapitän Raphael Schäfer, ebenfalls ein ehemaliger Hannoveraner, zu der Runde und es wurde noch ein wenig gescherzt. Kein Wunder: Schließlich hatten bei allen Meinungsverschiedenheiten dann doch alle Akteure zugegeben, dass das 1:1 ein absolut leistungsgerechtes Ergebnis war. Mit vier Punkten aus zwei Spielen gingen alle Beteiligten zufrieden in die Länderspielpause. Und nebenbei setzte der BVB ja auch noch seine Serie fort - die Borussen sind seit nunmehr 30 Spielen ungeschlagen.

Aus Nürnberg berichtet Christoph Ruf