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Hasan Salihamidzic beendete im vergangenen Jahr seine aktive Karriere
Hasan Salihamidzic beendete im vergangenen Jahr seine aktive Karriere

Salihamidzic: Bayern ist gegen Arsenal Topfavorit

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München - Zwei Mal traf Bayern München in der Champions League auf den FC Arsenal, zwei Mal gewannen die Bayern den direkten Vergleich. In allen vier Spielen mischte Hasan Salihamidzic erfolgreich mit. Der Champions-League-Sieger von 2001 beendete im vergangenen Jahr seine erfolgreiche Karriere. Im Interview mit bundesliga.de spricht er über Arsenal, die beiden dort spielenden deutschen Nationalspieler und die Chancen der Bayern im Duell am Dienstag (ab 20:30 Uhr im Live-Ticker).

bundesliga.de: Herr Salihamidzic, Sie haben einige Male gegen Arsenal gespielt. Wie sind Ihre Erinnerungen an den Londoner Traditionsclub?

Hasan Salihamidzic: Gut, sehr gut sogar. Wir haben beide Male gute Erfahrungen mit Arsenal gemacht. Beim 3:1-Sieg im Jahr 2005 habe ich sogar eine "Kiste" gemacht.

bundesliga.de: Was halten Sie vom englischen Clubfußball? Wie stark ist die Premier League im Vergleich zur Bundesliga?

Salihamidzic: Die Bundesliga ist im Aufwind und entwickelt sich so langsam zum Nonplusultra. Sie ist total attraktiv und wirtschaftlich gesund. Ich denke, dass die englische Liga noch die bekannteste Liga ist. Das meiste Geld fließt dort. Sie ist in Asien und überall auf der Welt präsent. Viele Scheichs und reiche Leuten investieren dort viel Geld. Es spielen auch viele gute Spieler in England. Die Liga ist attraktiv. Ich halte viel vom englischen Fußball, weil dort auch noch richtiger "Männerfußball" gespielt wird und es zur Sache geht. Die Stimmung ist toll und die Stadien sind auch zu 90 Prozent gut, auch wenn man sie nicht ganz mit den Bundesliga-Stadien vergleichen kann. Die sind einzigartig.

bundesliga.de: Wie stark schätzen Sie das aktuelle Arsenal-Team ein?

Salihamidzic: Das hat sich ein bisschen verändert. Ich schätze die Mannschaft nicht so stark ein wie noch vor ein paar Jahren, als Arsenal die englische Liga dominiert hat. Sie haben nicht mehr die Topstars wie früher einen Thierry Henry oder Robin van Persie. Die Mannschaft befindet sich im Umbruch, sie haben ein paar Probleme. Sie haben aber immer noch eine gute Mannschaft.

bundesliga.de: Aus deutscher Sicht bezieht die Paarung Bayern gegen Arsenal auch ihren Reiz daraus, dass bei den "Gunners" mit Per Mertesacker und Lukas Podolski zwei deutsche Nationalspieler kicken.

Salihamidzic: Das ist sehr interessant. Alle deutschen Fans freuen sich auf das Wiedersehen. Aber das ändert nichts daran, dass die Bayern in den beiden Spielen für mich der Topfavorit sind. Ich finde es gut, dass Spieler wie Per Mertesacker oder Lukas Podolski den Mut hatten, nach England zu gehen. Poldi ist ein lustiger Junge und natürlich ein guter Fußballer. Ich freue mich, dass es für die beiden so gut läuft. Denn es ist nicht so einfach und selbstverständlich, sich direkt bei Arsenal durchzusetzen und dort Stammspieler zu werden. Das tut auch der deutschen Nationalmannschaft gut, wenn einige Spieler im Ausland spielen.

bundesliga.de: Die große Konstante bei Arsenal ist der Trainer Arsene Wenger, der den Club seit 1996 trainiert. Was für ein Typ ist er?

Salihamidzic: Er ist ein sehr guter Typ. Wenn er nicht gut wäre, wäre er auch nicht seit über 16 Jahren Trainer bei Arsenal. Sonst gibt es nur noch Alex Ferguson, der noch länger im Amt ist. Ich habe großen Respekt vor Arsene Wenger und seiner Arbeit.

bundesliga.de: Warum sind die Bayern für Sie klarer Favorit?

Salihamidzic: Die Bayern sind in einer Superform. Es ist unglaublich, wie gut die Bayern im Moment sind, wie dominant sie auftreten und welche Qualität sie haben. Das ist große Klasse.

bundesliga.de: Trauen Sie den Bayern auch den Champions-League-Titel in diesem Jahr zu?

Salihamidzic: Warum nicht. Aller guten Dinge sind schließlich drei. Nach zwei verlorenen Finals in den letzten drei Jahren sind die Bayern endlich mal wieder dran. Ich drücke ihnen den Daumen.

bundesliga.de: Was macht Hasan "Brazzo" Salihamidzic heute?

Salihamidzic: Ich lasse es etwas ruhiger angehen. Ich habe ein paar Sachen für "Sky" gemacht, letzte Woche erst habe ich ein Interview mit Juventus-Torhüter "Gigi" Buffon geführt. Ansonsten kümmere ich mich um meine drei Kinder, die ich während meiner 17 Profi-Jahre nicht so viel gesehen habe. Ich baue ein Haus. Die Familie steht für mich an erster Stelle. Und wer mehr von Brazzo wissen möchte, kann auch gerne meine neue Facebookseite besuchen.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski