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Drei Bundesliga-Spiele ohne Sieg: Schalke und Klaas-Jan Huntelaar (l.) kommen nicht mehr recht in die Spur
Drei Bundesliga-Spiele ohne Sieg: Schalke und Klaas-Jan Huntelaar (l.) kommen nicht mehr recht in die Spur

S04 weiter ideenlos - HSV schnuppert an Europa

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Hamburg - Der FC Schalke 04 hat sich eine Auszeit genommen. Lediglich vier Punkte ergatterten die "Königsblauen" aus den vergangenen fünf Spielen. Den letzten Nackenschlag gab es am Dienstagabend mit dem . Dabei wirkten die Schalker phasenweise lust- und kraftlos.

"Hebel wieder umlegen"

"Die Ausbeute aus den letzten Spielen ist einfach zu wenig. Das genügt nicht unseren Ansprüchen", gaben die Schalker Spieler nach dem Schlusspfiff in der Imtech Arena fast unisono zu Protokoll.



Trainer Huub Stevens brachte den Auftritt seiner Mannen in gewohnt offener Manier auf den Punkt: "Wir haben unsere Leistung nicht gebracht, so einfach ist das."

Zwar liegt Schalke in der Tabelle im Kampf um die Plätze für die Champions League noch gut im Rennen. Der Abstand zu den Verfolgern haben sie aber nicht nur eingebüßt, schlimmer noch: Man hätte wieder an Erzrivale Borussia Dortmund vorbeiziehen können, stattdessen liegt der BVB nun zwei Punkte vor S04. "Wir müssen den Hebel jetzt schnell umlegen", fordert deshalb Linksverteidiger Christian Fuchs.

Kein Kraftproblem?



Doch dafür müssen zu allererst die Defizite abgestellt werden, die Kapitän Benedikt Höwedes schonungslos aufzählte. "Wir nutzen unsere Chancen nicht konsequent und machen hinten Fehler, die nicht passieren dürfen. Die Gegentore sind völlig unnötig. Und so müssen wir immer einem Rückstand hinterherlaufen. Das kostet Kraft", analysierte der Nationalspieler.

Apropos Kraft. Dass S04 in den vergangenen Wochen nur in der Königsklasse Erfolge verbucht hat, könnte mit der hohen Belastung der vielen englischen Wochen zusammenhängen. Doch von einem physischen Problem wollten die Spieler nichts wissen.

"Kraft ist vorhanden. Vieles spielt sich aber im Kopf ab. Wir müssen uns da also nicht in die Tasche lügen und von Müdigkeit reden. Wir haben uns diese Dreifach-Belastung ja schließlich auch gewünscht", meinte Höwedes.

Pukki und Obasi dürfen ran



Und Jermaine Jones ergänzte: "Es ist ja nicht unser erstes Bundesliga-Jahr und auch nicht das erste Mal, dass die Belastung so hoch ist." Mit der Hereinnahme von Teemu Pukki und Chinedu Obasi wollte Trainer Stevens aber wohl dennoch frischen Wind ins Team rotieren, doch das gelang in Hamburg nicht wirklich.

Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt für die Schalker nicht. Denn schon am Samstag ist Borussia Mönchengladbach zu Gast. Torwart Lars Unnerstall gibt für die Partie die Marschroute vor: "Die 'Fohlen' sind ein unbequemer Gegner. In der vergangenen Saison sahen wir gegen sie nicht ganz so gut aus und das wollen wir dieses Mal besser machen."

Arslan als van-der-Vaart-Double



Während im "Pott" also Aufbauarbeit geleistet werden muss, könnte die Stimmungslage in Hamburg nicht besser sein. Ein Sieg gegen Schalke ohne das kongeniale Duo Rafael van der Vaart und Heung-Min Son schien für Fans und Experten nicht möglich. Und dann so ein Auftritt.

Die Mannschaft wuchs gegen Schalke über sich hinaus und behielt verdient die drei Punkte im heimischen Stadion. "Die Berichte in den Medien haben uns motiviert. Aber der Sieg ist auch der mutigen Taktik des Trainers zu verdanken", sagte Tolgay Arslan, der die Rolle van der Vaarts im Mittelfeld der Hausherren übernahm.

Premieren-Tor für Beister



Viel umjubelt war vor allem der Führungstreffer von Youngster Maximilian Beister, der mit einem wuchtigen Hammer sein erstes Bundesliga-Tor erzielte. "Wir standen vor einer schweren Aufgabe, haben Charakter gezeigt und zudem bewiesen, dass wir auch Schlüsselspieler ersetzen können. Für mich war es natürlich etwas ganz Besonders, mein erstes Tor für den HSV zu schießen", sagte Beister.

Nun heißt es für die Hamburger, die Leistung bis zum Sonntag zu konservieren. Dann steht die nächste Partie in Wolfsburg an. Die mal wieder neu entfachte Euphorie im Umfeld des Bundesliga-Dinos erstickte Kapitän Heiko Wesermann aber sofort.

"Wir dürfen jetzt nicht wieder den Fehler machen, von Europa zu reden. Momentan ist mehr als ein Platz im Mittelfeld nicht drin", stellte er klar. Mit einem Sieg bei den "Wölfen" sieht das aber vielleicht schon ganz anders aus.

Aus Hamburg berichtet Michael Reis