April 2000: Jens Keller (l.) und Thomas Schneider gmeinsam im VfB-Trikot (Bild: Imago)
April 2000: Jens Keller (l.) und Thomas Schneider gmeinsam im VfB-Trikot (Bild: Imago)

S04 hofft auf Rückkehrer, VfB auf Ibisevic

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Stuttgart - Es treffen sich zwei alte Bekannte, doch die Freude dürfte sich angesichts der Bedeutung des Duells in Grenzen halten: Thomas Schneider steht mit seinem VfB beim FC Schalke unter Druck, wo sein ehemaliger Teamkollege Jens Keller an der Seitenlinie steht. Stuttgart kämpft nach nur einem Sieg in den vergangenen sechs Spielen um den Anschluss nach oben. Bei einer weiteren Pleite müssten sich die Schwaben in der Vorweihnachtszeit mit Abstiegskampf statt mit Europapokalambitionen beschäftigen.

Trifft Vedad Ibisevic erneut gegen Schalke?

Für zusätzliche Brisanz vor dem Samstagabendspiel (ab 18 Uhr im Live-Ticker) sorgt der Fakt, dass Keller selbst eine glücklose Vergangenheit als Cheftrainer des VfB hat: Von Oktober bis Dezember 2010 stand er am Neckar in der Verantwortung. "Es geht um drei Punkte für Schalke - nicht um das Duell Jens Keller gegen seinen ehemaligen Verein", betont der Übungsleiter deshalb. Er pocht mit seinem Team auf Wiedergutmachung nach dem tristen Auftritt in der Champions League gegen Bukarest unter der Woche.



Dass die längere Regenerationsphase ein Vorteil für die Gäste sein könnte, kümmert Keller nicht. "Wir beschweren uns nicht über die Mehrfachbelastung", sagt er. VfB-Coach Schneider meint ohnehin: "Dafür ist Schalkes Team qualitativ zu hochwertig." Immerhin sei die Mannschaft den Rhythmus gewohnt, das Team gehöre "zu den Besten, die wir momentan in der Bundesliga haben".

Schneiders Hoffnungen ruhen beim Gastspiel in Gelsenkirchen einmal mehr auf einem Offensivstar. In der Saison 2012/13 besiegte der VfB die Königsblauen zunächst zuhause mit 3:1 und in der Rückrunde mit 2:1. In den Köpfen der Schalker dürfte nach diesen Niederlagen vor allem ein Spieler präsent sein: Vedad Ibisevic schoss alle fünf VfB-Tore in den beiden Partien. "Ein absoluter Goalgetter" sei der bosnische Nationalstürmer, warnt S04-Coach Keller. Aber auch Alexandru Maxim und Timo Werner seien derzeit sehr gut in Form. "Der VfB hat personell viele Optionen und ist in der Breite besser aufgestellt als im Vorjahr", findet Keller.

Bis auf Cacau (Muskelbündelriss in der rechten Wade), Arthur Boka (Bündelriss im Adduktorenmuskel) und Benedikt Röcker, der angeschlagen ist, kann Stuttgart auf alle Akteure zurückgreifen. Auch Georg Niedermeier und Konstantin Rausch, die zwischenzeitlich separat trainierten, sind einsatzbereit. Ob sich an der Aufstellung im Vergleich zum Spiel gegen Borussia Mönchengladbach (0:2) etwas ändern wird, ließ Schneider offen. Zwar habe das Trainerteam den einen oder anderen Gedanken ausgetauscht, doch eine Entscheidung sei noch nicht gefallen.

Schalke hofft auf Boateng und Draxler



Auf Schalker Seite wird Ralf Fährmann erneut im Tor stehen. Ex-VfB-Keeper Timo Hildebrand plagt sich immer noch mit Hüftproblemen, die den Schlussmann bereits in Bukarest zu einer Pause gezwungen hatten. Am Freitag mussten die Knappen zudem die Hiobsbotschaft verkraften, dass Linksverteidiger Dennis Aogo mit einem Kreuzbandriss monatelang fehlen wird.

Besser sieht es bei einem Offensivduo aus. Kevin-Prince Boateng, der in der Königsklasse wegen Schmerzen im linken Knie hatte passen müssen, und Julian Draxler, der wegen einer Erkältung erst in der Schlussphase eingewechselt worden war, stehen wieder zur Verfügung.

Weiterhin verzichten müssen die Königsblauen auf Leon Goretzka (Infekt), Christian Clemens (Oberschenkelprobleme) sowie Klaas-Jan Huntelaar und Marco Höger (beide Knie-Operation).




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