Hochkonzentriert: FCB-Keeper Manuel Neuer will die Hinrunde mit einem Erfolgserlebnis abschließen
Hochkonzentriert: FCB-Keeper Manuel Neuer will die Hinrunde mit einem Erfolgserlebnis abschließen

Respekt vor "Poldi", keine Angst vor Milan

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München - Köln ist in der Allianz Arena unbesiegbar - jedenfalls bis jetzt. Seit sechs Jahren steht das schmucke neue Stadion nun schon im Norden Münchens - und der FC konnte bisher immer mindestens einen Punkt entführen. "Davon habe ich schon mal gehört", gibt auch Bayern-Neuzugang Manuel Neuer zu.

Sein Kapitän Philipp Lahm hat die Punktverluste gegen die Domstädter noch in bester Erinnerung: "In der Vergangenheit haben wir nicht gut ausgesehen gegen Köln." Aber er schickt gleich hinterher: "Das müssen wir am Freitag ändern, damit wir mit drei Punkten Vorsprung in die Winterpause gehen. Dann kann man von einer gelungenen Hinrunde sprechen."

"Ist schon ein paar Jahre her, dass wir im Winter oben waren"

Die Zielvorgabe für das Freitagsspiel gegen den FC (ab 20 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) ist also klar. Die Herbstmeisterschaft soll auch rechnerisch perfekt gemacht werden. "Es ist schon ein paar Jahre her, dass wir im Winter ganz oben waren. Es wird dann ein ruhigerer Urlaub. Das gibt der Mannschaft Sicherheit und Ruhe", sagt Lahm. Zuletzt standen die Münchner übrigens in der Saison 2006/07 nach 17 Spieltagen am Platz an der Sonne.

Dass ein Bayern-Sieg am Freitag die Konkurrenz aus Dortmund, Schalke und Gladbach möglicherweise Nerven zeigen lässt, könnte aus Sicht von Neuer ein schöner Nebeneffekt sein: "Wir wollen nochmal vorlegen, damit die anderen Mannschaften auch sehen, dass wir stabil sind. Wir sind hochmotiviert."

Respekt vor Podolski

Dazu gilt es aber, erstmal gegen den FC als Sieger den Rasen der Arena zu verlassen. Das Hauptaugenmerk liegt nicht nur in den Medien, sondern auch beim FC Bayern auf Ex-Bayern-Star Lukas Podolski.

Dem extrem formstarken Nationalspieler zollt man in München Respekt: "Dass er torgefährlich ist, dass er einen sehr guten linken Fuß hat, weiß jeder", sagte Lahm auf Nachfrage von bundesliga.de. Und Nationalelfkollege Neuer erklärt: "Seine vielen Tore überraschen mich nicht. Ich weiß, dass er ein sehr guter Schütze ist, wenn er eine Torchance bekommt und den Ball auf seinem linken Fuß hat. Ich weiß vom Training mit der Nationalmannschaft, wie es gegen ihn ist. Es ist wichtig für uns, dass wir ihn in den Griff kriegen."

Kapitän Lahm hat dafür auch schon eine Lösung parat: "Wir müssen als Mannschaft verteidigen, auch in der Offensive. Wir dürfen Köln keine Räume bieten, so dass es auch für ihn schwer wird, die Bälle zu halten oder ins Tempo zu kommen."

Schweinsteiger noch fraglich

Podolskis außergewöhnliche Fähigkeiten und Form sind aber ebensowenig ein Geheimnis wie Kölns wahrscheinliche Erfolgstaktik in der Arena: "So wie in den letzten Jahren: Köln wird mit allen Mann hinter dem Ball stehen. Sie werden die Räume eng und uns das Leben schwer machen", meint Lahm. Ob Bastian Schweinsteiger wieder mit von der Partie sein wird, ist noch unklar.

Ob mit oder ohne den Vizekapitän gegen Köln "wollen wir jetzt ein versöhnliches Ende", zieht Lahm eine erste Bilanz des Jahres 2011. "Da war einiges los. In der Rückrunde der letzten Saison haben wir die Saison mit Platz 3 noch irgendwie gerettet. In dieser Saison fällt die Bilanz sehr positiv aus: Wir haben gute Charaktere in der Mannschaft, es macht wieder Spaß. Und man sieht, dass etwas zusammenwächst. Wir hatten eine kritische Phase zwischendrin, haben uns aber dann wieder gefangen", erklärt der Außenverteidiger.

Keine Angst vor Milan

Auch für Keeper Neuer verlief das Jahr turbulent. Sein Wechsel vom FC Schalke zu den Bayern schlug hohe Wellen in den Medien. Dennoch bereut Neuer es nicht, die Sache durchgezogen zu haben. "Vor dem Wechsel war es natürlich persönlich keine einfache Phase. Man macht sich als Spieler viele Gedanken. Aber das durchzustehen, hat mich stärker gemacht."

Jetzt spielt er mit Bayern als Herbstmeister in der Champions Leauge - am Freitag werden die Achtelfinalpartien ausgelost, was man in München "entspannt" verfolgt, wie Lahm sagt. "Es sind alles interessante Gegner. Wir brauchen auf gar keinen Fall Angst haben", meint auch Neuer. Auch vor dem scheinbaren Angstgegner vom AC Mailand fürchtet sich in beim FCB niemand.

Unmittelbar nach der Auslosung (ab 12 Uhr im Live-Ticker) soll dann das "versöhnliche Ende" gegen den FC folgen - und wenn dann auch noch die Serie der "unbesiegbaren" Kölner fällt, steht einem entspannten Weihnachtsfest beim FC Bayern nichts mehr im Wege.

Vom FC Bayern berichtet Christoph Gschoßmann