Karl-Heinz Rummenigge ist mit der Leistung des FC Bayern gegen 1899 Hoffenheim zufrieden, legt aber Wert darauf, dass die Stimmung trotz Startrekord nicht überschwänglich ist
Karl-Heinz Rummenigge ist mit der Leistung des FC Bayern gegen 1899 Hoffenheim zufrieden, legt aber Wert darauf, dass die Stimmung trotz Startrekord nicht überschwänglich ist

Rekordsieg ohne Partystimmung

xwhatsappmailcopy-link

München - "Gehen Sie nicht mehr aufs Oktoberfest. Es ist dort heute viel zu voll" - mit diesem wohlgemeinten Ratschlag hatte der FC Bayern München seine Fans nach dem Spiel gegen 1899 Hoffenheim verabschiedet. Zugegeben, zahlreiche Zuschauer in der Allianz Arena waren in Dirndl und Lederhosen gekleidet, aber so richtige Feierlaune war während des nicht aufgekommen.

"Zu recht Tabellenführer"

Der Gegner aus dem Kraichgau hatte sich nach dem 1:0 durch Franck Ribery in der 19. Minute weit zurückgezogen und machte es den Bayern somit schwer, viele wirklich hochkarätige Chancen zu erspielen. Am Ende zählte also einzig das Ergebnis. "Die Mannschaft hat gewonnen. Das haben wir gehofft und sie hat es gut umgesetzt", resümierte Karl-Heinz Rummenigge nach der Partie.



"Jetzt haben wir sieben Spiele gewonnen und ich denke, dass die Mannschaft zu recht Tabellenführer ist", lautete die eher nüchtern gezogene Bilanz des FCB-Vorstandsvorsitzenden, auf die Einstellung des Bundesliga-Startrekords angesprochen.

Diesen eher verhaltenen Tönen schloss sich auch Mario Mandzukic an. "Der Rekord interessiert uns nicht. Wir haben gewonnen, nur das zählt", sagte der Stürmer gegenüber bundesliga.de. Dennoch wolle man die Siegesserie unbedingt ausbauen, bekräftigte Abwehrspieler Dante im Interview mit bundesliga.de. "Das Spiel gegen Borisov war schwer. Aber heute hat sich die Mannschaft ganz gut geschlagen", so der Brasilianer.

Schönheitsfehler "Königsklasse"



Diese Meinung teilte auch Präsident Uli Hoeneß, der konstatierte, dass "die Mannschaft eine sehr, sehr ordentliche Partie gezeigt" habe und er "daher sehr zufrieden" sei. "Wir hatten am Dienstag in Weißrussland ein sehr schweres Spiel und wenn man unter der Woche in der Champions League gespielt hat, kann man am Wochenende keine Gala erwarten", so der 60-Jährige.

Daher sei beim Rekordmeister "alles wunderbar", wie Rummenigge verlauten ließ. Einzig die Champions League scheint dem 57-Jährigen leichte Kopfschmerzen zu bereiten: "Da müssen wir jetzt die Niederlage von Borisov korrigieren."

Bayern holt Rekord, Dortmund die Meisterschaft?



Ein weiteres Problem für den FCB könnte sich aber noch ergeben, und zwar am 34. Spieltag. Dann wird nämlich Borussia Dortmund die Tabelle anführen und folglich Deutscher Meister werden - zumindest wenn man der Statistik Glauben schenken möchte. In den Spielzeiten, in denen eine Mannschaft mit sieben Siegen gestartet war, reckte am Ende nämlich immer der BVB die Schale gen Himmel.

"Was nützt der beste Start der Geschichte, wenn du am Ende nicht Meister wirst?", versetzte Hoeneß nach dem Spiel auf diese Frage. "Warten wir mal ab", gab sich Rummenigge gelassen. "Wir haben die Geduld."

Die mussten die Profis des FC Bayern am Samstag nicht nur auf dem Platz, sondern auch nach dem Abpfiff beweisen. Der Wiesn-Besuch war nämlich erst für Sonntagnachmittag geplant, und nicht für Samstag - denn da war es ja viel zu voll.

Aus der Allianz Arena berichtet Gregor Nentwig