Nach dem 1:0 im Heimspiel gegen Hannover 96 liegt Borussia Mönchengladbach um Havard Nordtveit (r.) wieder auf Kurs in Richtung Europa League
Nach dem 1:0 im Heimspiel gegen Hannover 96 liegt Borussia Mönchengladbach um Havard Nordtveit (r.) wieder auf Kurs in Richtung Europa League

"Realistisch bleiben"

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Mönchengladbach - Borussia Mönchengladbach hat im Kampf um die internationalen Plätze einen direkten Konkurrenten vorerst abgeschüttelt. Gegen Hannover 96, das schwächste Auswärtsteam der Liga, erkämpfte sich die Elf vom Niederrhein einen . Da die übrige Konkurrenz nicht punkten konnte, liegen die "Fohlen" als Tabellensiebter nun plötzlich nur noch einen Punkt hinter dem Champions-League-Qualifikationsplatz.

"Der Spieltag lief wirklich super für uns. Dass wir jetzt wieder richtig dran sind, ist schön. Aber nach Europa ist es noch ein sehr langer Weg", meinte VfL-Sportdirektor Max Eberl nach dem Schlusspfiff.

In zwei Wochen beim SC Freiburg soll deshalb bereits der nächste Schritt folgen. "Es ist immer wichtig, vor einer Länderspielpause zu gewinnen", sagte Abräumer Havard Nordtveit, der seine Mannschaft vor dem Saisonendspurt auf einem guten Weg in Richtung Europa League sieht.

Frage: Herr Nordtveit, was war gegen Hannover der Schlüssel zum Erfolg?

Havard Nordtveit: Wir wollten unbedingt die drei Punkte. Die Ausgangslage war günstig und wir haben uns vor dem Spiel selbst ein wenig Druck gemacht. Vor allem in der ersten Hälfte haben wir gut gespielt. Wir standen kompakt und sind verdient in Führung gegangen. Bei uns hat heute jeder seine Aufgabe zu 100 Prozent erfüllt, es war ein Sieg der ganzen Mannschaft. Denn wenn einer seine Aufgabe nicht erledigt, ist alles kaputt.

Frage: War es die Vorgabe des Trainers, möglichst kompakt zu agieren?

Nordtveit: Wir haben in der Woche viel geübt, den Ball zu erobern und dann schnell nach vorne zu passen. In der zweiten Halbzeit haben wir uns damit schwer getan. Am Ende egal, wir haben die drei Punkte.

Frage: Die Konkurrenz hat verloren, Sie haben gewonnen. Wie sehr schauen Sie insgesamt auf die Ergebnisse der anderen Teams?

Nordtveit: Nach dem Spieltag schauen wir uns natürlich die Tabelle an, aber vor dem Spiel ist es nicht optimal zu spekulieren, wer wie spielen könnte. Wir wollen nur auf uns schauen und unseren Weg machen. Natürlich hoffen wir, dass es für Europa reicht.

Frage: Die Ausgangslage ist gut. Steigt nun in Freiburg in zwei Wochen schon ein Endspiel?

Nordtveit: Es ist ein ganz wichtiges und praktisch auch ein Sechs-Punkte-Spiel gegen ein Team, das auch um die Europa-League-Plätze spielt. Wir haben jetzt zwei Wochen Zeit zu analysieren, was gut war und was nicht. Dann bereiten wir uns gut auf Freiburg vor.

Frage: Was spricht dafür, dass Gladbach den Sprung ins internationale Geschäft schafft?

Nordtveit: Ich denke, wir müssen einfach weiter unser Spiel spielen und immer konzentriert bleiben. Wir wissen, dass wir quasi jedes Spiel gewinnen müssen, um weit nach vorne zu kommen. Wenn wir zwei Mal verlieren rutschen wir nach unten und dann ist Schluss.

Frage: Momentan beträgt der Rückstand auf Platz 4 sogar nur einen Punkt. Ist das ein Thema für Sie?

Nordtveit: Klar wollen wir so hoch wie möglich kommen. Aber wir sollten realistisch bleiben und nicht zu großen Erwartungen haben, sonst ist man am Ende zu enttäuscht. Viele Mannschaften stehen so eng zusammen, da sollten wir nur von Spiel zu Spiel und nicht auf Platz 4 schauen. Aber die Chance ist natürlich da.

Aus Mönchengladbach berichtet Markus Hoffmann