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Moritz Leitner (l.) zeigte beim Startelf-Debüt in der "Königsklasse" vollen Einsatz im Dortmunder Mittelfeld
Moritz Leitner (l.) zeigte beim Startelf-Debüt in der "Königsklasse" vollen Einsatz im Dortmunder Mittelfeld

Punktekonto schlägt Spaßfaktor

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Dortmund - Einer war an diesem Abend rundum zufrieden: Moritz Leitner strahlte nach seinem Debüt in der Champions League mit dem Flutlicht um die Wette: "Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen!" Dass der BVB bei seinem ersten Sieg in Europas "Königsklasse" gegen Piräus keinen Traumfußball geboten hatte, störte zumindest den Youngster herzlich wenig.

Das Interesse der Medien nach dem 1:0-Sieg über Olympiakos Piräus machte Leitner sichtlich nervöser als das Spiel zuvor auf dem Platz.

Bei seiner Startelf-Premiere zeigte der erst 18-Jährige bis zu seinen Wadenkrämpfen in der 86. Minute eine selbstbewusste und engagierte Leistung, zog auch mal beherzt aus der zweiten Reihe ab. Lampenfieber bei Leitner? Fehlanzeige! "Riesenspaß hat s mir gemacht", grinste der Neuzugang des BVB begeistert.

Angst vor Fehlern

Leitners Mitspieler gingen dagegen über weite Strecken nicht so unbeschwert zu Werke. Trotz der frühen Führung durch Kevin Großkreutz spielte der BVB nicht befreit auf, sondern ließ den Gegner zunehmend besser ins Spiel kommen und verlor dabei erst das sonst so typische Pressing, dann auch die eigene Linie aus den Augen.

"Wir haben ein wenig die Kontrolle über das Spiel verloren", musste Sportdirektor Michael Zorc eingestehen. Mehr Ballbesitz, mehr Torschüsse und mehr Ecken für Olympiakos sprechen in diesem Fall eine wahre Sprache.

Bis auf den letzten Rang hoch oben auf der Stadiontribüne war die Angst der Borussen vor einem Fehler und einem Gegentor zu spüren. Statt Kurzpassspiel setzte der Deutsche Meister auf lange Bälle, statt leidenschaftlichem Angriffsfußball auf kontrollierte Defensive, wie Neven Subotic nach der Partie bestätigte: "Letztlich haben wir uns entschieden, vor allem zu verteidigen und nicht zu viel zu riskieren."

"Punkte holen, nicht Spaß haben"

Für Jürgen Klopp war diese Marschroute nach den vorausgegangenen Pleiten in der Champions League die einzig richtige Alternative. "Es ging diesmal darum, die Punkte zu holen, nicht Spaß zu haben. Hätten wir nach einem tollen Spiel wieder keinen Sieg geholt, hätte man uns wieder Naivität vorgeworfen." Kapitän Sebastian Kehl sah s ähnlich: "Fürs Schönspielen haben wir genug Kritik bekommen."

So verbuchte der BVB zwar ein zähes und für eigene Verhältnisse völlig untypisches Spiel auf seiner Seite, aber eben auch den ersten "Dreier" auf Europas Bühne. Ergebnis statt Erlebnis. Und ein Arbeitssieg, der der jungen Mannschaft auch beweist, dass Sturm und Drang nicht immer des Spiels Lösung sein müssen. "Mit einer tollen Niederlage geht man selten in die Geschichte ein", fasste es Klopp ganz pragmatisch zusammen.

"Noch zwei Endspiele"

Tatsache ist jedenfalls, dass die Hoffnung auf das Achtelfinale wieder lebt in Dortmund. "Wir haben jetzt eine Perspektive, wenn wir zu Arsenal fahren", stellte der Trainer mit Blick auf das nächste Spiel am 23. November in London zufrieden fest.

Dass wohl nur sechs Punkte aus den beiden Partien gegen Arsenal und Olympique Marseille den BVB noch in der Champions League überwintern lassen, soll den neu entfachten Enthusiasmus nicht mindern. ""etzt haben wir noch zwei Endspiele vor uns. Und wenn wir beide gewinnen, sind wir weiter", stellte Torschütze Kevin Großkreutz mit entschlossenem Blick fest.

Aus Dortmund berichtet Dietmar Nolte