Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern, begrüßte die Teilnehmer der Regionalkonferenz in der Münchner Allianz Arena
Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern, begrüßte die Teilnehmer der Regionalkonferenz in der Münchner Allianz Arena

Positives Fazit: Regionalkonferenzen 2013 heute in München erfolgreich beendet

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Frankfurt - Mit einem positiven Fazit aller Beteiligten sind heute in München die diesjährigen Regionalkonferenzen beendet worden. Unter der Überschrift "Ein Spiel - gemeinsam gestalten" hatten sich an den Bundesliga-Standorten Hannover, Leverkusen, Berlin und München für jeweils zwei Tage Vertreter der Fanprojekte, Vertreter der Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS), Fan- und Sicherheitsbeauftragte, Veranstaltungs-leiter, Vertreter von Bundes- und Landespolizei sowie Vertreter von DFL Deutsche Fußball Liga und des Deutschen Fußball-Bunds zum intensiven Dialog getroffen. Insgesamt mehr als 400 Delegierte nahmen in Diskussionen und Arbeitsgruppen an den vier Regionalkonferenzen teil und zeigten sich anschließend mit den Ergebnissen sehr zufrieden.

"Regionalkonferenzen ein wichtiger Schritt"

DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig war bei allen Regionalkonferenzen vor Ort und zog eine positive Bilanz: "Jede Veranstaltung hatte ihren ganz eigenen Charakter, aber ein gemeinsames Ziel: einen engeren Austausch von Fans auf der einen und Sicherheitsorganen auf der anderen Seite zu gewährleisten. Dafür haben wir eine Basis geschaffen, die ein weiter verstärktes Miteinander zum Wohle des Fußballs ermöglichen wird."



DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock stellte fest: "Die vergangenen Wochen haben gezeigt, wie wichtig der Dialog mit den Fans gerade im Bereich Sicherheit ist. Diesen aufrechtzuerhalten und, wo nötig, zu intensivieren, ist das gemeinsame Ziel von DFB und DFL. Auf diesem Weg waren die Regionalkonferenzen ein wichtiger Schritt. In aller Offenheit wurden viele Punkte angesprochen, Kritik geäußert und Lösungswege gesucht. Ich denke, dass die Konferenzen einerseits das Verständnis bei allen Parteien gestärkt haben, zum anderen haben sie aber auch gezeigt, woran wir in Zukunft im Bereich Prävention und Sicherheit noch arbeiten müssen."

Andreas Birnmeyer von der AG Fanbelange/Fanarbeit sagte nach der Regionalkonferenz in Hannover: "Die Regionalkonferenz war ausgesprochen gut inhaltlich wie konzeptionell vorbereitet. Aus den Fehlern der Regionalkonferenz 2012 in Düsseldorf ist gelernt, sind die richtigen Schlüsse gezogen worden. Die Idee des Vortrags zum Fallbeispiel, die anschließenden Diskussionen hierzu sowie die Workshops am zweiten Tag haben unterschiedliche Sicht- und Herangehensweisen zu den erörterten Themen ermöglicht und gewährt. Weitere Teilnehmer unabhängiger Fanorganisationen würden die Konferenz zusätzlich bereichern und wären dem Grundgedanken der Konferenz dienlich. Ich habe viele interessante Ansätze kennengelernt, konnte aus der Konferenz viel für die tägliche Arbeit mitnehmen."

Alex Schulz, der als Mitglied der AG Fanbelange/Fanarbeit an der Regionalkonferenz in Berlin teilnahm, ergänzte: "Für uns waren die zwei Tage durchaus gelungen, wenn auch eine ungewohnte Erfahrung. Die sachlichen Diskussionen mit den Vertretern der unterschiedlichen Funktionsgruppen haben trotz vielen kontroversen Standpunkten gezeigt, dass man auch oftmals ähnliche Ansichten teilt, es aber in aller Regel an Kommunikation und gegenseitigem Verständnis mangelt. Die angeregten Ideen in den überfälligen Gesprächen 'auf Augenhöhe' gilt es, nun umzusetzen, denn viele davon würden die Spiele deutlich fanfreundlicher gestalten. Für die Zusammensetzung einer zukünftigen Konferenz würden wir uns mehr Fanvertreter wünschen, um den Fanaspekt ausreichend zu würdigen."

"Die Regionalkonferenz war für mich erfolgreich"



Ralph Klenk, Sprecher der Fanbeauftragten, sagte: "Aus meiner Sicht haben die diesjährigen Regionalkonferenzen eine deutliche Verbesserung gegenüber den Vorjahren erleben dürfen. Entscheidend war auch die Projektgruppe, die vorbereitend tätig war und die Regionalkonferenzen inhaltlich mitgestaltet hat. Wichtig war, dass alle Funktionsgruppen gleichmäßig in den Arbeitsgruppen vertreten waren. Abschließend kann man sagen, dass die Konferenzen harmonisch verlaufen sind, eine gute Grundstimmung geherrscht hat und der Austausch miteinander von einer hohen gegenseitigen Wertschätzung geprägt war - auch wenn die Diskussionen an einigen Stellen kontrovers und kritisch geführt wurden."

Volker Fürderer, Veranstaltungsleiter Schalke 04, bilanzierte: "Die Regionalkonferenz war für mich erfolgreich, weil alle Teilnehmer extrem kompetent waren und man somit auf hohem Niveau diskutieren konnte. Beim Erfahrungs- und Meinungsaustausch kann sicherlich jeder den einen oder anderen Ansatz mit nach Hause nehmen. Deshalb komme ich gerne, auch weil man sich von der Organisation und den Inhalten auf die Bedürfnisse der Teilnehmer eingestellt hat. Die Dinge, die erarbeitet wurden, müssen nun auch weiterhin kontinuierlich verfolgt werden. Aus meiner Sicht besteht noch am meisten Potenzial bei der Pflege der Kontakte zur Bundespolizei bzw. der Bundesbahn."

Volker Klüttermann, Sicherheitsbeauftragter von Borussia Mönchengladbach, sagte: "Infolge der praxisnahen Themenauswahl und der damit verbundenen Auswahl der Moderatoren fand ich die Tagung absolut gelungen. Man hatte das Gefühl, das alle Beteiligten den Austausch, auch in den Arbeitsgruppen, suchten und aktiv teilnahmen, weil man auf Augenhöhe diskutierte. Dies steht im Gegensatz zum vorherigen Jahr. So kam es meines Erachtens auch zu teilweise anderen, neuen Erkenntnissen. Die Anregung, für das nächste Jahr, auf diese erreichte Basis aufzusetzen, fand ich gut, da ja nicht alle Themen aufgearbeitet werden konnten bzw. bis dahin sich eventuell weitere, neue Aspekte ergeben werden."

Zusammenarbeit auf gutem Niveau



Gerd Wagner von der Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) resümierte: "Im Vergleich zu den letzten Jahren ist es bei den diesjährigen Regionalkonferenzen noch mehr gelungen, dass die Vertreter aus den verschiedenen Bezugsgruppen aus ihrem Blickwinkel in konstruktiver Atmosphäre über die Herausforderungen, aber auch über Lösungsmöglichkeiten diskutiert haben. Dies ist ein notwendiger Schritt, den Dialog auf lokaler und regionaler Ebene fortzusetzen."

Polizeioberrätin Katja Kruse von der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) fügte an: "Die Regionalkonferenzen 2013 haben bewiesen, dass die Netzwerkarbeit zur Vorbereitung und Begleitung der Spieltage ein gutes Niveau erreicht hat. Intensive Arbeit in konstruktiver, offener und annehmender Atmosphäre hat zu hochwertigen Ergebnissen geführt, die das 'Feintuning' noch weiter verbessern können. Jetzt wird es darauf ankommen, wie mit den Ergebnissen weitergearbeitet wird."

Franz Vogl, Referatsleiter bei der Bundespolizei, ergänzte: "Das diesjährige Leitthema der Regionalkonferenzen 'Ein Spiel - gemeinsam gestalten!' hat insbesondere durch die angewandte Methodologie der AG-Arbeit zu einem intensiven Austausch aller Netzwerkpartner über fußballbezogene Problemstellungen, Ursachen und Lösungsansätze geführt. Der Umgang miteinander war dabei stets offen, fair und tolerant. Ich freue mich auf die Fortsetzung der Konferenzen im nächsten Jahr."

Hochrangige Besetzung



Diskutiert wurde unter anderem über die Themen Umgang mit Reisegruppen mit Stadionverbot, Verbesserung der Situationen am Einlass, Reisemanagement und eine einheitliche Regelung zum Umgang mit Fanutensilien. Den großen Stellenwert des Dialogs für die Clubs zeigte die hochrangige Besetzung. An den Eröffnungstagen nutzten unter anderem Martin Kind, Präsident von Hannover 96, Wolfgang Holzhäuser, Geschäftsführer von Bayer 04 Leverkusen und Ingo Schiller, Geschäftsführer von Hertha BSC Berlin, die Gelegenheit für persönliche Worte an ihren Standorten. Am gestrigen Mittwoch begrüßte Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München, die Teilnehmer in der Münchner Allianz-Arena.

Die DFL führt seit 2011 Regionalkonferenzen durch, seit 2013 gemeinsam mit dem DFB. Neben Vertretern von Bundesliga und 2. Bundesliga nahmen in diesem Jahr auch erstmals Vertreter aller Drittligisten sowie Vertreter der Deutschen Bahn an den Regionalkonferenzen teil.