Mund abputzen und nach vorne schauen: Johannes van den Bergh (l.) und Genki Omae waren nach Fortunas 2:3-Pleite
Mund abputzen und nach vorne schauen: Johannes van den Bergh (l.) und Genki Omae waren nach Fortunas 2:3-Pleite

Pleiten, Pech und Slapstick

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Düsseldorf - Das war nichts. Fortuna Düsseldorf konnte zum Rückrundenstart gegen den FC Augsburg nicht überzeugen und kassierte eine letztlich ebenso verdiente wie . Dabei besiegten sich die Rheinländer fast selbst, halfen sie doch bei zwei der drei Gegentore selbst kräftig nach.

Zwei Slapstick-Gegentore

"Ich habe schon im Vorfeld gesagt, dass uns ein Duell auf Augenhöhe erwartet, in dem normalerweise kleine Fehler entscheiden. Diesmal waren es sogar dicke Patzer", analysierte Fortuna-Trainer Norbert Meier. "Wir haben zwei Eigentore erzielt. So darf man sich in der Bundesliga nicht verhalten."



In der ersten Spielhälfte präsentierten sich die Augsburger in allen Belangen überlegen, zu klaren Torchancen kamen sie allerdings nicht. Bis zur 40. Minute, in der sich die Fortuna einen kapitalen Bock leistete. Bei einem harmlosen Ball wurden sich Innenverteidiger Juanan und Torhüter Fabian Giefer nicht einig, wer die Situation klären sollte. Juanan köpfte dann die Kugel zurück, Giefer rutschte der Ball durch die Beine, der auf seine Chance lauernde FCA-Stürmer Sascha Mölders musste das Leder nur noch ins leere Tor schieben.

Noch stümperhafter stellte sich die Fortuna-Defensive in der 71. Minute an, als sich Oliver Fink und Tobias Levels am eigenen Fünfmeterraum im gepflegten Kurzpassspiel versuchten und der Ball bei Giefer landete, der das Runde aus der Gefahrenzone dreschen wollte. Dumm nur, dass erneut Mölders im Weg stand, der die Kugel mit voller Wucht , von wo aus sie zum 0:3 im Düsseldorfer Kasten landete.

"Es wird noch ein ganz schwerer Weg"



Zwei Gegentore aus dem Kuriositätenkabinett hatten der Fortuna das Genick gebrochen, die Aufholjagd mit zwei Toren Stefan Reisingers blieb erfolglos. Reisingers vermeintlichem Ausgleich in der Nachspielzeit blieb die Anerkennung verwehrt. So schlichen die Fortuna-Spieler reichlich bedröppelt vom Platz.

Vertan war die große Chance, sich mit einem Dreier gegen den Tabellenvorletzten ein 15-Punkte-Polster auf die direkten Abstiegsränge zu verschaffen. Es hätte nach der Niederlage von Fürth und den Punktverlusten von Nürnberg und Hoffenheim ein großer Tag für den Aufsteiger werden können, der nun wieder fürchten muss, tiefer in den Keller zu rutschen.

"Es war von vornherein klar, dass es ein ganz hartes Jahr wird. Nur weil wir 21 Punkte haben, heißt das nicht, dass wir uns darauf ausruhen können. Es wird noch ein ganz schwerer Weg", versuchte Kapitän Andreas Lambertz seine Enttäuschung zu überspielen, um trotzig hinzuzufügen: "Ich glaube nicht, dass bei uns jemand so labil ist und an der Niederlage zugrunde geht."

Rückschlag zum richtigen Zeitpunkt?



Vielleicht kommt der Rückschlag nach der überragenden Hinrunde auch zur rechten Zeit. Niemand in Düsseldorf sollte jetzt noch davon ausgehen, dass der Klassenerhalt ein Selbstläufer wird. Es kommt Bewegung in den Tabellenkeller. Der Augsburger Sieg wird eine weitere Eigendynamik nach sich ziehen, setzt er doch auch die auf Platz 16 rangierenden Hoffenheimer unter Zugzwang. Und trotz ihrer derzeit noch scheinbar beruhigenden acht Punkte Vorsprung dürften auch Düsseldorf und Nürnberg langsam nervös werden.

"Im Moment sind wir am Boden zerstört, aber wir müssen wieder aufstehen", forderte Doppeltorschütze Reisinger. "Wir haben noch 16 Spiele. Es ist noch nichts entschieden." In den nächsten Partien warten allerdings sehr anspruchsvolle Aufgaben auf die Fortuna. Am Samstag gastiert sie zum Niederrhein-Derby in Mönchengladbach, danach empfängt sie den VfB Stuttgart, bevor es nach Freiburg geht. In der Hinrunde gab es in diesen Spielen drei Nullnummern. Damit könnte der Aufsteiger auch diesmal sehr gut leben.

Aus Düsseldorf berichtet Tobias Gonscherowski