Kinder und Jugendliche waren die Hauptzielgruppe des Braunschweiger Aktionsjahres für Toleranz, Vielfalt und Respekt - © © Florian Kleinschmidt
Kinder und Jugendliche waren die Hauptzielgruppe des Braunschweiger Aktionsjahres für Toleranz, Vielfalt und Respekt - © © Florian Kleinschmidt

Herzberg: "Es ging uns darum, ein Statement zu setzen"

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Köln – Seit Anfang 2014 können sich Gruppen und Projekte für Gelder aus dem "Pool zur Förderung innovativer Fußball- und Fankultur" (PFiFF) der DFL Deutsche Fußball Liga bewerben. Der erste erfolgreiche Antrag kam aus Braunschweig. 40.000 Euro aus dem Förderpool, der pro Saison 500.000 Euro für Projekte zur Verfügung stellt, halfen, das "Aktionsjahr für Toleranz, Vielfalt und Respekt" durchzuführen. Das Programm gestaltete die Eintracht gemeinsam mit dem Braunschweiger Fanprojekt und zahlreichen weiteren Partnern.

"Es ist wirklich erstaunlich, welche Vielfalt sich im Aktionsjahr seit dem Beginn der Planungen entwickelt hat und welches Kreativpotenzial freigesetzt wurde. Ich finde die Zusammenarbeit aller Beteiligten – Profifußball, Gesamtverein, Fanprojekt Braunschweig, aber auch der Kooperationspartner – wirklich vorbildlich", erklärte Soeren Oliver Voigt, Geschäftsführer von Eintracht Braunschweig und inzwischen Mitglied im DFL-Präsidium, auf der Abschlussveranstaltung im Juli 2015.

Miriam Herzberg ist für die Arbeit der nach dem Aktionsjahr gegründeten Eintracht Braunschweig Stiftung verantwortlich - © Eintracht Braunschweig

"Die Zielgruppen waren sehr unterschiedlich"

Die erfolgreiche Arbeit während des Aktionsjahres führt seit Herbst 2015 die Eintracht Braunschweig Stiftung fort. Miriam Herzberg ist als Geschäftsführender Vorstand der Stiftung für das soziale Engagement verantwortlich und spricht im Interview über das Aktionsjahr, die Unterstützung durch PFiFF und die Arbeit der Stiftung.

bundesliga.de: Frau Herzberg, können Sie sich noch erinnern, wie die Idee zum Aktionsjahr entstanden ist?

Miriam Herzberg: Es ging uns darum, als Verein ein Statement gegen Rassismus und Rechtsextremismus und für Toleranz, Vielfalt und Respekt zu setzen. Wir wollten nicht verschiedene einzelne Aktionen durchführen, sondern das Ganze gebündelt bearbeiten. Bis zum Startschuss im Frühjahr 2014 haben wir das Aktionsjahr etwa zwei Jahre vorbereitet.

bundesliga.de: Wie kam die Kooperation mit PFiFF zu Stande?

Herzberg: Wir mussten insgesamt ein großes Budget von über 100.000 Euro für die Projekte aufbringen  – 40.000 Euro davon durch die PFiFF-Förderung. Durch diese Summe fiel uns die Verwirklichung unserer Vorstellungen um einiges leichter.

bundesliga.de: Wie war die Resonanz auf das Angebot während des Aktionsjahres?

Herzberg: Die Zielgruppen der einzelnen Angebote waren sehr unterschiedlich. Das Wortmuseum, das Ausdrücke aus der Fußballsprache gesammelt und online ausgestellt hat, oder auch unser Fotoprojekt von Nina Stiller waren beispielsweise eher auf einen kleineren Kreis zugeschnitten, während am Kreativwettbewerb über 40 Kinder- und Jugendgruppen und am Training im Rahmen der Special Olympics mehr als 50 Menschen mit Beeinträchtigung teilgenommen haben.

bundesliga.de: Nach dem Abschluss des Aktionsjahres stand der Beschluss, eine clubeigene Stiftung zu gründen. Welche Schwerpunkte setzen Sie in der Stiftungsarbeit.

Herzberg: Wir wollen die Themen – wie Anti-Rassismus und Bildung – die uns während des Aktionsjahres begleitet haben, unbedingt weiter führen. Toleranz und Völkerverständigung sind fest im Stiftungszweck und auch in unserem Leitbild verankert. Der Schwerpunkt der Stiftungsarbeit liegt insgesamt in der Unterstützung von Kindern und Jugendlichen.

Das Gespräch führte Florian Reinecke