Gemeinsam mit Manager Jörg Schmadtke hat Peter Stöger den FC wieder in ruhigeres Fahrwasser geführt
Gemeinsam mit Manager Jörg Schmadtke hat Peter Stöger den FC wieder in ruhigeres Fahrwasser geführt

Stöger: "Auswärtsleistungen sind ein Zeichen für Reife“

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Köln - Im zweiten Teil spricht der Österreicher über die Kölner Diskrepanz zwischen herausragenden Auswärts- und weniger erfolgreichen Heim-Leistungen und Dauerpatient Patrick Helmes.

"Den Faktor Glück werden wir immer brauchen"

bundesliga.de: Wie Sie war auch Bayer-Coach Roger Schmidt in der österreichischen Bundesliga tätig, bei Red Bull Salzburg; obwohl Sie mit Austria den Titel holten, konnte Ihr Team in vier Spielen gegen Red Bull nie gewinnen; was macht es so schwierig gegen Schmidts Teams zu spielen?

Stöger: Was die individuelle Qualität betraf, hatte Roger Schmidt in Salzburg eine hervorragende Mannschaft beisammen. Das hat es für unser Kollektiv damals sehr schwer gemacht. In den beiden Partien, die unentschieden endeten, waren wir dem Sieg näher, in den beiden anderen hatten wir keine Chance.

bundesliga.de: Aber Sie wurden in diesem Jahr mit Austria Meister...

Stöger: Wir haben alles herausgeholt aus der Mannschaft und alles abgerufen, was möglich war. In den Spielen gegen Salzburg haben wir aber gesehen, dass in dem Bereich, in dem Red Bull sich bewegt, die Luft für uns sehr dünn wurde. Wir waren spielerisch absolut am Limit angekommen - das muss man einfach anerkennen. Roger Schmidt hat damals schon einen ähnlichen Fußball spielen lassen wie heute in Leverkusen: Sehr frühes Pressing, schnelles Spiel in die Tiefe, schnelle Außen, starke Spieler im Eins gegen Eins. Daher weiß ich, dass es am Samstag eine sehr schwere Aufgabe für uns wird.

bundesliga.de: Abwarten, der FC mag zwar die zweitschlechteste Heimmannschaft der Liga sein, aber auch das beste Auswärtsteam, vor den Bayern...

Stöger: Ich glaube nicht, dass das ein so gravierender Widerspruch ist. Wir haben in den Spielen, die wir auswärts bestritten haben, ein wenig mehr Glück gehabt als in unseren Heimspielen. Und den Faktor Glück werden wir immer ein wenig in Anspruch nehmen müssen in Spielen gegen sehr gute Mannschaften. In Hoffenheim hatten wir dieses Glück, zu Hause gegen Hertha hat uns das ein bisschen gefehlt. Wir werden am Ende der Saison sicher nicht mehr das beste Auswärtsteam der Bundesliga sein. Aber das Wissen, dass wir nicht nur zuhause, mit der großartigen Unterstützung unserer Fans, punkten können, sondern auch auswärts für positive Überraschungen sorgen können, ist sehr wichtig für die Spieler. Dieses Wissen wird uns helfen, auch zuhause zu punkten. Das müssen wir auch. Denn wenn du zu Hause als Aufsteiger nicht gewinnst, steigst du mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder ab.

bundesliga.de: Ist es für einen Aufsteiger mit einem solchen Heim-Publikum auswärts vielleicht deshalb leichter, weil die Euphorie der Fans zuhause zu größerem Risiko verleitet?