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Gut gespielt, aber trotzdem keine Punkte: Nach der Niederlage bei Borussia Mönchengladbach ist der 1. FC Nürnberg Tabellenletzter (© Imago)
Gut gespielt, aber trotzdem keine Punkte: Nach der Niederlage bei Borussia Mönchengladbach ist der 1. FC Nürnberg Tabellenletzter (© Imago)

Optimismus statt Resignation in Franken

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Mönchengladbach - Erneut gab es Lob von allen Seiten, auch die Spielstatistik spricht deutlich für den 1. FC Nürnberg, doch am Ende stehen die Franken wieder einmal ohne Punkte da und bleiben als einziges Team in den höchsten drei deutschen Ligen sieglos. Trotz der macht der mutige Auftritt der Cluberer dennoch Hoffnung für die kommenden Aufgaben.

Positiver Prozess

Wie schon beim 0:3 gegen Freiburg war Nürnberg über weite Strecken die bessere Mannschaft, die es diesmal nach der 1:0-Führung versäumte, das möglicherweise vorentscheidende 2:0 zu erzielen. 19 Torschüsse in einem Auswärtsspiel, noch dazu in der Festung Borussia Park, können sich wahrlich sehen lassen, doch mehr als der Treffer in der 21. Minute von Josip Drmic, der später noch an der Unterkante der Latte scheiterte, sprang trotz eines Flankenverhältnis von 26:8 nicht heraus.

Gladbach dagegen nutze seine Chancen eiskalt aus drehte erstmals in dieser Saison einen Rückstand, auch begünstigt durch ein Eigentor von Niklas Stark, der eine Arango-Hereingabe ins eigene Netz lenkte.



"Das Resultat ist negativ, aber der Prozess, in dem wir uns befinden verläuft positiv. Die Belohnung wird bald kommen, es kann nicht mehr lange dauern", ist sich Club-Trainer Gertjan Verbeek sicher.

Der Niederländer wird zwar den Respekt seines Kollegen Lucien Favre, der den Nürnbergern eine "große Leistung" attestierte, wohlwollend zur Kenntnis genommen haben, kaufen kann er sich dafür freilich nichts. Dabei hatte seine Mannschaft vor allem in der ersten Halbzeit mit 66 Kilometern ein überragendes Laufpensum abgeliefert, das insgesamt über 90 Minuten kaum zu halten ist. Am Ende standen immer noch starke 127,9 Kilometer auf dem Statistikzettel, rund sechs Kilometer mehr als bei den Fohlen.

"Wir sind zum Schluss müde geworden und das Feld wurde etwas zu lang", so Verbeek, der vor allem den vergeben Chancen nachtrauerte. "So ein Spiel wie heute müssen wir zu Ende spielen, aber wenn man auf einem Abstiegsplatz steht, ist es nicht so leicht."

Rote Laterne



Erstmals seit März 2008 hat der 1. FC Nürnberg wieder die rote Laterne inne. Am Ende der Saison stieg der damals amtierende Pokalsieger unter Thomas von Heesen als Tabellensechzehnter ab - im letzten Jahr vor der Wiedereinführung der Relegation.

Das gleiche Schicksal möchte Wiesinger-Nachfolger Verbeek bei seiner ersten Station in Deutschland freilich vermeiden, auch wenn die Statistiken aktuell ernüchternd sind. Erste Mannschaft, die seit 19 Jahren nach 12 Runden noch sieglos ist, nur zwei Punkte und drei Tore zu Hause, 10 Aluminium-Treffer, sieben Gegentore durch Weitschüsse (beides Liga-Höchstwert) sind nur einige Beispiele. Von Resignation ist im Frankenland dennoch nichts zu spüren - im Gegenteil.

Mut für die nächsten Aufgaben



"Es ist schön, eine Entwicklung innerhalb von zwei, drei Wochen zu sehen, die nur leider noch nicht vom Ergebnis gekrönt wird. Gladbach hatte zuvor alle fünf Heimspiele gewonnen. Trotzdem haben wir dort von allen Seiten Lob bekommen. Das muss Mut machen für die schweren Aufgaben, die jetzt kommen werden", sagte Manager Martin Bader.

"Wir haben 70 Minuten alles richtig gemacht. Man sieht, die Mannschaft nimmt eine gute Entwicklung. Wir erspielen uns viele Chancen. Wir müssen weiter alles geben und dürfen nicht aufstecken", gibt Kapitän Raphael Schäfer die Richtung vor.

"Wir müssen das Spiel jetzt analysieren und schauen, was wir noch besser machen können. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass wir schon einige Dinge gut gemacht haben", meinte Josip Drmic, der als erster Club-Akteur seit Stefan Kießling vor acht Jahren fünf Tore in den ersten zwölf Spielen erzielen konnte.

Wiedersehen mit Hecking



Noch liegt viel Arbeit vor dem 51-Jährigen, doch Gertjan Verbeek ist nach seinem dritten Spiel als Trainer (ein Punkt) optimistisch, dass sein Team bald den Knoten lösen wird. Er sieht seine Elf "auf einem guten Weg" und ist überzeugt, dass ein mit Mut und Herz spielendes Team, so wie er es fordert, bald mit einem Dreier belohnt wird.

Nach der Länderspielpause empfängt der Club den VfL Wolfsburg mit Ex-Nürnberg-Trainer Dieter Hecking. Sicherlich kein schlechter Rahmen, um sich nach der Partie zur Abwechslung mal von allen Seiten für einen Sieg loben zu lassen.

Aus Mönchengladbach berichtet Markus Hoffmann