Hannovers Jiri Stajner (r.) erzielte im Hinspiel das Tor zum 2:2-Endstand
Hannovers Jiri Stajner (r.) erzielte im Hinspiel das Tor zum 2:2-Endstand

Ohne Übermut gegen die Abstiegskämpfer

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Hannover 96 kämpft beim Hamburger SV um eine der letzten Chancen auf den Klassenerhalt. Die Platzherren tankten durch ihren 2:1-Erfolg in der Europa League gegen Standard Lüttich allerdings neues Selbstvertrauen für den Bundesliga-Endspurt um die erneute Qualifikation für den internationalen Wettbewerb.

"Wir wollen den Schwung aus dem Lüttich-Spiel in die Liga mitnehmen", kündigte HSV-Trainer Bruno Labbadia an. Dennoch sei die Stimmung an der Elbe vor dem 44. Nordderby gegen 96 (So., ab 17 Uhr im Live Ticker/Liga-Radio) nicht euphorisch.

Realismus statt Euphorie

"Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Jetzt müssen wir die Leistung gegen Hannover 96 aber bestätigen", so David Jarolim. Realismus ist also angesagt. Und das aus gutem Grund. Zwar belegen die Niedersachsen den 17. Tabellenplatz, doch ein "leichter Gang" wird die Partie am kommenden Sonntag sicher nicht. "Hannover kämpft um seine letzte Chance. Die Mannschaft ist ganz sicher besser als der Tabellenplatz aussagt", so Bruno Labbadia. Das ändert aber nichts an den Zielen der Rothosen.

Keine gute Ausgangsposition für 96

Ein Trainingslager in Bad Segeberg vor den Toren Hamburgs
wollten die Niedersachsen noch einmal alle Kräfte mobilisieren. "Die Mannschaft hat sehr gut zusammen gefunden und macht einen sehr motivierten Eindruck. Die Gespräche machen Mut", war 96-Trainer Mirko Slomka mit der Maßnahme zufrieden, ohne gleich zwingend einen Sieg zu fordern: "Ein Punktgewinn wäre definitiv für uns ein Erfolg."

Doch die Vorzeichen stehen gar nicht gut: Elf der 13 zurückliegenden Begegnungen gingen verloren, seit dem 2:2 im Hinspiel, letztmals mit Robert Enke im Tor, holten die "Roten" gerade einmal sieben Zähler. Allerdings verlor Hannover nur eins der letzten sechs Spiele gegen die Hanseaten.

Viele Verletzte auf beiden Seiten

Die Hamburger, die aus den zurückliegenden drei Partien nur einen einzigen Zähler holten, müssen auf die verletzten Stammspieler Marcell Jansen (Riss des Syndesmosebandes im linken Fuß) und Eljero Elia verzichten.

Gleich acht Spieler stehen Slomka nicht zur Verfügung. Neben den Langzeitverletzten fallen Constant Djakpa (Meniskusriss), Elson, Arouna Koné (beide Knieprobleme) und Altin Lala (Außenbandzerrung) sowie der gesperrte Hanno Balitsch aus. Vor allem die die Abwehr müssen die Gäste dringend stabilisieren: Mit bereits 54 Gegentoren stellt Hannover die schlechteste Defensive der Liga.

Abstieg hätte dramatische Konsequenzen

Angesichts eines extrem schweren Restprogramms in den kommenden Wochen mit Spielen gegen Schalke 04 sowie in München und Leverkusen wird 96-Präsident Martin Kind Angst und Bange:

"Sportlich und wirtschaftlich hätte ein Abstieg dramatische Auswirkungen. Er wäre das allerschlimmste Szenario."

Fakten und mögliche Aufstellungen zur Partie finden Sie