Zwei, die bei Borussia Dortmund für geniale Ideen und tolle Tore sorgen können: Marco Reus (l.) und Henrikh Mkhitaryan
Zwei, die bei Borussia Dortmund für geniale Ideen und tolle Tore sorgen können: Marco Reus (l.) und Henrikh Mkhitaryan

Dortmunds Offensive ist so variabel wie nie

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Stuttgart - Jürgen Klopp hatte die Pressekonferenz schon fast hinter sich, als doch noch eine Frage gestellt wurde, die den Trainer von Borussia Dortmunder sichtlich überraschte. Nein, an seinen ehemaligen Stürmer Robert Lewandowski habe er beim 4:1-Sieg in der 1. Runde des DFB-Pokals gegen die Stuttgarter Kickers (Spielbericht) nun wirklich nicht denken müssen: "Wir haben uns aber erst vor ein paar Tagen beim Supercup gegen die Bayern freundlich begrüßt und werden versuchen, uns bei den nächsten Treffen wechselseitig große Probleme zu bereiten."

Fehlende WM-Teilnahme als Vorteil

Nun wissen sie natürlich nirgendwo besser als in Dortmund, dass ein Spieler von der Qualität Lewandowskis nicht von ungefähr von fast allen europäischen Topclubs gejagt wurde. Und sie wissen ebenso gut, dass es kein einzelner Spieler sein wird, der den Polen vergessen machen wird. Doch spätestens seit den Spielen am Mittwoch und am Samstag wissen sie eben auch, dass auch ein Weltklassespieler wie Lewandowski zu ersetzen ist - nicht nur im Kollektiv (Video: Der BVB beim Bundesliga Lattenkracher).

Dass Adrian Ramos dem BVB weiterhilft, zeigte der Neuzugang von Hertha BSC auch gegen die Kickers. Als einziger Stoßstürmer aufgeboten, verrichtete er enorm viel Laufarbeit und erzielte kurz vor Schluss geistesgegenwärtig das 1:4 (89.).

In der öffentlichen Wahrnehmung stand der Kolumbianer dennoch im Schatten der drei Männer, die im Dortmunder 4-2-3-1 hinter ihm spielten. Marco Reus (Hintergrund: So lief das Reus-Comeback), 16-facher Torschütze der vergangenen Saison, könnte nach dem erfolgreich bestandenen Belastungstest in Stuttgart schon zum Ligastart gegen Bayer 04 Leverkusen (Saisonvorschau: Borussia Dortmund im Check) wieder in der Startformation stehen und dort zusammen mit Henrikh Mkhitaryan und Pierre-Emerick Aubameyang agieren, die gegen die Kickers die restlichen drei Treffer besorgten und insgesamt ein prima Spiel zeigten.

"Beide sind herausragende Fußballer", stellte Jürgen Klopp nach der Partie fest. Man merke zudem beiden an, dass sie nicht an der Weltmeisterschaft in Brasilien teilgenommen hätten und deshalb die komplette Vorbereitung mitmachen konnten, führte der Coach aus.

Aubameyang zeigt deutliche Fortschritte

Tatsächlich war es beeindruckend zu sehen, wie reaktionsschnell Aubameyang in den zu kurz geratenen Rückpass des Stuttgarters Royal-Dominique Fenell spritze und zum 0:2 einschob. Klopp zog diese Szene dann auch als Beweis dafür heran, dass Aubameyang nach einer gewissen Anlaufzeit "unsere Spielweise gefressen" habe und auch "im Spiel gegen den Ball immer besser" werde - eine Grundvoraussetzung für das laufintensive Dortmunder Spiel, an das sich auch Robert Lewandowski anfangs erst noch gewöhnen musste. Noch in der vergangenen Saison, so Klopp, hätte Aubameyang den Treffer nicht erzielt, weil er sich bei gegnerischem Ballbesitz weggedreht hätte, anstatt sofort zu versuchen, den Gegner zu Fehlern zu zwingen.

Keine Frage: Das Dortmunder Angriffsspiel wird in dieser Saison noch variabler werden. Und war es das? Nicht ganz. Schließlich kamen im Sommer auch Dong-Won Ji und Ciro Immobile, Torschützenkönig der Serie A, nach Dortmund. Und die standen am Samstag noch nicht einmal auf dem Platz (Infografik: Der Saison-Steckbrief des BVB).