Im DFB-Pokal gegen den 1. FC Kaiserslautern war Arjen Robben Kapitän des FC Bayern
Im DFB-Pokal gegen den 1. FC Kaiserslautern war Arjen Robben Kapitän des FC Bayern

"Noch nicht bei hundert Prozent"

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München - Die Kapitänsbinde hat Arjen Robben ziemlich gut gefallen. "Ich werde mal mit Philipp reden", scherzte der Niederländer nach dem 4:0-Erfolg des FC Bayern München im Pokalspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern.

Robben hatte in Abwesenheit von den Kapitänen Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger die rundum neu aufgestellte FCB-Mannschaft auf den Platz geführt und war nicht nur aufgrund seiner zwei Tore und einer Torvorlage ein Garant für den Münchner Einzug ins DFB-Pokal-Achtelfinale. Im Interview spricht Arjen Robben über den Erfolg gegen Lautern, fehlende Spielpraxis und die kommenden Aufgaben in der Bundesliga.

Frage: Arjen Robben, ein 4:0 gegen Kaiserslautern. War das ein leichter Aufgalopp?

Arjen Robben: Nein, das ist nicht so. Das ist eher ein ziemliches Kompliment an diese Mannschaft. So ein 4:0 sieht immer einfach aus, aber wir haben mit einer Mannschaft gespielt, die kaum Spielpraxis hat und nicht aufeinander eingespielt ist. Und dann muss man so eine Leistung erst mal zeigen. Deshalb bin ich sehr stolz auf die Jungs, denn das haben sie sehr gut gemacht.

Frage: Während des Spiels haben Sie Ihren Mitspielern häufiger applaudiert. Waren sie heute als erfahrener Mann gefordert?

Robben: Ich bin immer gefordert, aber wir alle sind immer gefordert. Ich habe es nicht viel anders gemacht als sonst. Aber natürlich war es sehr schön, Kapitän zu sein. Das hat mich auch stolz gemacht. Aber wir haben den Sieg alle miteinander erreicht, und das war nicht einfach.

Frage: Wie fit sind Sie selbst schon wieder?

Robben: Ich war selbst ein bisschen überrascht, denn ich habe mich gut gefühlt, aber noch nicht bei hundert Prozent. Ich habe noch ein bisschen Luft nach oben, aber das ist nach den Wochen, die ich nicht gespielt habe, auch normal. Und das kommt auch nur durch Spiele zurück.

Frage: Bleibt noch die obligatorische Frage nach dem Wunschgegner?

Robben: Jetzt schon? Damit haben wir uns noch gar nicht beschäftigt. Jetzt können wir erstmal den Sieg genießen. Für mich war ohnehin das wichtigste, dass wir wie eine Mannschaft aufgetreten sind, obwohl neun andere Spieler eingesetzt waren. Aber das haben wir sehr gut gemacht.

Frage: Ist der FC Bayern mit dem 4:0 gerüstet für den HSV am Samstag?

Robben: Wir sind eingestimmt für das Spiel, und wir müssen dann genauso reagieren auf die Niederlage gegen Leverkusen wie heute.

Frage: Es wird immer von Borussia Dortmund als Bayerns härtestem Konkurrenten um die Meisterschaft gesprochen, aber ist es nicht eher Schalke 04?

Robben: Das ist ein Thema für die Medien. Da stimmen wir nicht mit ein. Wir müssen uns mit uns selbst beschäftigen. Das ist das Wichtigste für mich. Wir müssen da weitermachen, wo wir vor dem Leverkusen-Spiel aufgehört haben.

Frage: Nach der Niederlage gegen Bayer gab es ja auch kritische Töne...

Robben: Wir haben vor dem Spiel gegen Lautern natürlich viel miteinander geredet. Aber das ist ganz normal. Klar muss man ruhig bleiben, aber es darf sich keine Gelassenheit einstellen. Wir müssen hellwach bleiben, denn wir können uns jetzt nicht noch mehr Punktverluste erlauben.

Frage: Ist die Angst, dass es wieder so durchwachsen läuft wie im letzten November, denn da?

Robben: Das ist nicht so sehr Angst. Wir müssen uns immer wieder anfeuern und in jedem Spiel da sein. Das ist so im Profifußball. Und bei einem Spitzenverein wie dem FC Bayern gibt es immer wieder ein nächstes Spiel, denn wir sind in drei Wettbewerben noch voll dabei.

Aufgezeichnet von Jessica Pulter