Gegen Borussia Dortmund haben die Fortunen um Axel Bellinghausen (r.) kein Mittel gefunden
Gegen Borussia Dortmund haben die Fortunen um Axel Bellinghausen (r.) kein Mittel gefunden

Noch Luft nach oben

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Düsseldorf - Die Generalprobe misslang ein wenig, doch als schlechtes Zeichen wird der letzte Platz beim am vergangenen Wochenende ausgetragenen Wintercup bei Fortuna Düsseldorf nicht gewertet. Ähnlich wie in der Vorbereitung im Sommer lief auch in den letzten beiden Wochen nicht alles rund bei den Rheinländern, die nur eines ihrer vier Testspiele gewinnen konnten.

Schlüsselduell gegen Augsburg

"Das Ergebnis war sekundär", schätzte Fortuna-Trainer Norbert Meier die Resultate ein. "Wir wollten vor allem verletzungsfrei durch das Turnier kommen. Das ist uns leider nicht gelungen. Nando Rafael ist angeschlagen." Eine genaue Diagnose steht noch aus.

Die Leistungen in den beiden 45-minütigen Partien gegen Borussia Dortmund (0:1) und Standard Lüttich (2:2, Elfmeterschießen 4:5) waren ordentlich, hatten aber auch noch Luft nach oben. Zum Rückrundenstart gegen den FC Augsburg am kommenden Sonntag muss sich die Fortuna noch einmal steigern.



Es wird ein eminent wichtiges und richtungweisendes Spiel für den Aufsteiger. Gegen den direkten Konkurrenten könnten sich die Flingerer mit einem "Dreier" für längere Zeit ins Mittelfeld der Tabelle und erst einmal aus dem Abstiegskampf verabschieden. Im Falle einer Niederlage der SpVgg Greuther Fürth beim Herbstmeister Bayern München hätte die Fortuna bei einem Sieg gegen den FCA bereits 15 Punkte Vorsprung auf die direkten Abstiegsplätze.

Aber Vorsicht! "Augsburg steht mit dem Rücken zur Wand. Die werden gerade im Spiel gegen uns versuchen, alles reinzuwerfen", warnt Fortunas linker Außenverteidiger Johannes van den Bergh. "Aber wir haben ein Heimspiel und müssen wieder gut in die Saison reinkommen. Es ist ein sehr wichtiges Spiel. Aber auch in dem gibt es nur drei Punkte."

Düsseldorf kann in den ersten Wochen des neuen Jahres frühzeitig die Weichen auf den Klassenerhalt stellen. Neben Augsburg gastiert auch Fürth bereits in vier Wochen in der Esprit Arena. In der Hinrunde waren die beiden Siege gegen diese Kontrahenten die Grundlage für den tollen Saisonstart und ein fettes Punktepolster, von dem die Fortuna in ihrer Schwächeperiode zwischen dem 7. und 12. Spieltag zehrte.

Köln und Hertha als warnende Beispiele



Besteht die Gefahr, dass sich die Elf von Norbert Meier von ihrer tollen Hinrunde, den 21 Zählern auf dem Konto und dem komfortablen Neun-Punkte-Vorsprung auf Platz 16 zu Nachlässigkeiten verleiten lässt? Im vergangenen Jahr verpatzten die sich bereits sicher wähnenden Clubs des 1. FC Köln und von Hertha BSC den Rückrundenstart komplett und fanden danach nie wieder zurück in die Erfolgsspur. Am Ende stiegen beide bekanntlich ab.

Andreas Lambertz sieht diese Gefahr nicht. "Ich glaube nicht, dass bei uns in der Mannschaft jemand so naiv ist und sich mit 21 Punkten sicher fühlt", glaubt der Fortuna-Kapitän. "Es wäre extrem wichtig, wenn wir mit einem Sieg gegen Augsburg den Abstand vergrößern könnten. Würde sich der Abstand verringern, wäre das natürlich sehr ärgerlich."

Gegen Augsburg muss die Fortuna in der Defensive, wie schon häufiger in der Hinrunde, improvisieren, da die Innenverteidiger Jens Langeneke und Juanan ausfallen werden. Dafür hat Norbert Meier mit den beiden Winterneuzugängen Genki Omae und Mathis Bolly mehr Optionen im Offensivspiel seiner Mannschaft, die die letzten drei Heimspiele vor der Winterpause alle gewinnen konnte und auch im direkten Vergleich gegen Augsburg daheim noch nie verloren hat.

Aus Düsseldorf berichtet Tobias Gonscherowski