Jürgen Klopp holte mit dem BVB zwölf Punkte aus den ersten sieben Spielen
Jürgen Klopp holte mit dem BVB zwölf Punkte aus den ersten sieben Spielen

"Niemand neigt zum Abheben"

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Nach einigen schweren Jahren erstrahlt Schwarz-Gelb in dieser Saison in neuem Glanz. In sieben Bundesliga-Spielen blieb Borussia Dortmund sechs Mal ungeschlagen und liegt nur vier Punkte hinter der Tabellenspitze.

Als Hauptgrund für den neuerlichen Aufschwung beim BVB geben Spieler, Fans und Experten meist nur einen Namen an: Jürgen Klopp. Unter dem neuen Trainer spielt die Borussia äußerst ambitioniert, zielstrebig und mit großer Euphorie.

Mit diesen Eigenschaften will der BVB auch das schwere Auswärtsspiel bei Werder Bremen am kommenden Wochenende erfolgreich bestreiten. bundesliga.de spricht vor dem Duell an der Weser mit "Heilsbringer" Klopp über Dortmunds Saisonstart, verschiedene Personalien und das neue Feuer beim BVB.

bundesliga.de: Herr Klopp, die Bundesliga geht am Wochenende in die 8. Runde. Sind Sie mit dem Auftreten Ihrer Mannschaft in den ersten Wochen der Saison zufrieden?

Jürgen Klopp: Unsere derzeitige Platzierung ist durchaus in Ordnung, aber auf keinen Fall ein Grund, sich damit zufrieden zu geben.

bundesliga.de: An welchen Dingen müssen Sie und Ihre Spieler noch besonders arbeiten?

Klopp: Es geht in erster Linie darum, Konstanz in das Spiel unserer jungen Mannschaft zu bringen. Leistungen wie bei unserer Niederlage gegen Hoffenheim sollten sich nicht wiederholen.

bundesliga.de: Aktuell gab es wieder eine Länderspielpause. Wie sehen Sie solche Unterbrechungen als Trainer? Ist eher eine willkommene Erholung oder kann es auch störend sein?

Klopp: Wenn mindestens acht Nationalspieler unterwegs sind, kann man nicht von Erholung sprechen. Aber dieses Problem hat ja nicht nur der BVB.

bundesliga.de: Am Wochenende ist Dortmund zu Gast bei Werder Bremen. Wie wird der BVB den Offensivdrang der Bremer eindämmen?

Klopp: Meine Mannschaft hat schon in diversen Spielen dieser Saison gezeigt, dass sie auch gegen offensivstarke Teams bestehen kann. Das streben wir auch in Bremen an.

bundesliga.de: In 40 Versuchen hat Dortmund erst sechs Mal in Bremen gewonnen. Was macht Sie zuversichtlich, diese Serie aufzupolieren?

Klopp: Solche Statistiken interessieren mich wirklich nicht. Wir wollen keine Serien polieren, sondern versuchen, das Spiel am kommenden Samstag erfolgreich zu gestalten.

bundesliga.de: In der Länderspielpause kam bei Testspielen auch Patrick Owomoyela zu seinem Comeback. Welche Rolle könnte er eines Tages in Ihrer Elf spielen?

Klopp: Wenn Patrick in der Zukunft von Verletzungen verschont bleibt, hat er das Zeug, einer unserer Leistungsträger zu werden.

bundesliga.de: Ein ganz wichtiger Baustein in Ihrem Team ist zweifelsohne Alexander Frei. Nach seiner Innenbandverletzung wurde er in dieser Saison bislang drei Mal eingewechselt. Wie wichtig ist es, dass er wieder Luft für 90 Minuten hat?

Klopp: Alex ist einer unserer Führungsspieler. Luft hat er für mehr als 90 Minuten. Ihm und uns geht es darum, nach der langen Verletzungspause seine Einsätze derzeit optimal zu planen.

bundesliga.de: Seit Ihrer Ankunft in Dortmund herrscht eine riesengroße Euphorie bei Fans und Mannschaft. Wie schaffen Sie es, alle auf dem Boden der Tatsachen zu behalten?

Klopp: Gegen Euphorie bei unseren Fans habe ich überhaupt nichts. Ich freue mich, wenn im Signal Iduna Park, dem größten und schönsten deutschen Stadion, die Zuschauer begeistert sind. Und wenn meine Mannschaft angesichts dieser Begeisterung gute Leistungen bringt, ist das okay. Niemand von meinen Spielern neigt zum Abheben. Dazu gibt es auch keinen Grund.

bundesliga.de: Gab es in den bisherigen Pflichtspielen mit dem BVB eine Partie oder vielleicht auch nur eine Spielszene, von der Sie sagen, "da hat es klick gemacht, so soll der BVB unter meiner Führung spielen"?

Klopp: Ja, zum Beispiel die erste Halbzeit gegen Bayern und das Spiel gegen Stuttgart.

Die Fragen stellte Sebastian Stolz