Nicht zum Hinsehen: Borussia Mönchengladbach um den Torschützen Peniel Mlapa hat beim 1:1 gegen Werder Bremen bereits zum elften Mal in dieser Saison unentschieden gespielt
Nicht zum Hinsehen: Borussia Mönchengladbach um den Torschützen Peniel Mlapa hat beim 1:1 gegen Werder Bremen bereits zum elften Mal in dieser Saison unentschieden gespielt

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Mönchengladbach - Im Kampf um die Europa-League-Plätze hat Borussia Mönchengladbach einen wichtigen Dreier verpasst. Beim teilten die "Remis-Könige" der Liga bereits zum elften Mal die Punkte. Mit drei Zählern Rückstand auf Platz 6 liegen die "Fohlen" dennoch weiterhin in aussichtsreicher Position. Gegen die Hanseaten war allerdings mehr drin. Darin waren sich im Borussia Park alle einig.

Kein Rückschlag

"Mein Gott, mein Gott. Unglaublich!", entfuhr es dem sonst so kontrollierten Lucien Favre, als er schnellen Schrittes an den wartenden Journalisten vorbei durch den Kabinengang eilte. Wahrscheinlich war der Trainer in Gedanken bei der Szene aus der Nachspielzeit, als Peniel Mlapa die große Chance zum Sieg vergab.

Der Schütze zum 1:0 hätte zum Matchwinner werden können, als er Torwart Sebastian Mielitz umspielte und ins leere Tor einschieben konnte. Wäre da nicht Abwehrspieler Mateo Pavlovic gewesen, der für seinen Keeper einsprang, sich in den Schuss warf und den Gästen den einen Punkt rettete.



"Es ist bitter, dass ich den Ball nicht reinmache. So haben wir leider nur einen Punkt", sagte der tragische Held, der zuvor kurz nach seiner Einwechslung per Kopf zum 1:0 getroffen hatte. "Peniel ist jetzt mit Sicherheit der traurigste Spieler. Wir müssen das Spiel nun erst einmal verdauen und uns dann voll auf Hannover 96 konzentrieren", sagte Max Eberl. "Wir haben vier Punkte aus den vergangenen beiden Spielen geholt, das ist für mich kein Rückschlag", so der Sportdirektor.

Derweil freute sich Werders Nils Petersen nach drei Niederlagen in Serie wieder über ein "kleines Erfolgserlebnis". Während er und seine Bremer so schnell wie möglich den Abstand nach unten vergrößern wollen, richtet die Borussia weiterhin den Blick nach oben, versäumt es laut Tony Jantsche aber häufiger den "lucky punch" zum Sieg zu setzen.

Enttäuschung nach dem Spiel



"Drei Punkte hätten mit Blick auf die Tabelle gut getan, jetzt müssen wir das Spiel schnell abhaken", sagte Innenverteidiger Martin Stranzl. "Das Ergebnis geht nicht in Ordnung, denn wir hatten die größeren Torchancen. Bremen hat nach vorne hin nicht so viel gemacht. Deshalb ist der Punkt enttäuschend für uns", so Torwart Marc-Andre ter Stegen.

Tief enttäuscht sei er ob des verschenkten Sieges, sagte Trainer Favre auf der Pressekonferenz. Seine Mannschaft müsse sich nun auf richtungsweisende Spiele konzentrieren. "Es ist alles sehr eng in der Liga. Verliert man zwei Spiele, rutscht man unten rein. Gewinnt man zwei Spiele, ist man oben mit dabei."

Genau das ist es allerdings, was seinem Team bislang noch nicht gelungen ist. Nach dem Auswärtserfolg bei Eintracht Frankfurt versäumte es seine Mannschaft, gegen kriselnde Bremer erstmals in dieser Saison zwei Dreier in Folge einzufahren. Will man zurück ins internationale Geschäft, müssen nun Siege vor allem gegen die direkten Konkurrenten her.

Kampf um Europa



Gelegenheit dazu hat Gladbach am kommenden Sonntag erneut vor eigenem Publikum. Die zuhause seit sechs Spielen ungeschlagenen "Fohlen" empfangen dann den direkten Tabellennachbarn Hannover 96.

Nach dem 0:0 gegen Frankfurt treten die Niedersachsen mit 34 Punkten im Tabellenmittelfeld auf der Stelle. "Wir sind jetzt Tabellenzehnter. Das hat mit Europa wenig zu tun. Da müssen wir uns ganz schön strecken, um da noch einmal ran zu kommen", sagte Trainer Mirko Slomka.

Gladbachs Jantschke erwartet darum ein ähnliches Spiel wie gegen Werder Bremen. "Hannover wird wohl auch eher aus einer kompakten Defensive spielen. Wir werden wieder geduldig nach vorne spielen müssen". Ein Sieg gegen die schlechteste Auswärtsmannschaft der Liga (sieben Punkte) und Europa rückt für die Borussia wieder ein Stück näher.

Aus Mönchengladbach berichtet Markus Hoffmann