Nahezu beschäftigungslos in Augsburg: VfL-Keeper Diego Benaglio (r.) hielt seinen Kasten gegen den FCA sauber
Nahezu beschäftigungslos in Augsburg: VfL-Keeper Diego Benaglio (r.) hielt seinen Kasten gegen den FCA sauber

"Nicht glücklich, aber zufrieden"

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Augsburg - Beim VfL Wolfsburg sind sie bescheiden geworden. "Ein Punkt ist besser als nichts", befand Spielmacher Diego nach dem . Damit lag der in der vergangenen Saison an Atletico Madrid ausgeliehene und nun wieder zurückgekehrte Brasilianer auf der gleichen Wellenlänge wie Felix Magath.

"In der Offensive müssen wir uns verbessern"

"Ich bin nicht glücklich, aber zufrieden", sagte der Trainer, dessen Team nach der 0:4-Heimpleite im Derby gegen Hannover 96 vor der Länderspielpause insofern Wiedergutmachung betrieb, als es bei den Schwaben wenigstens ohne Gegentreffer blieb. "Das war mir wichtig", betonte der 59-Jährige.



Gleichwohl wussten der Chefcoach und sein Regisseur, dass es noch eine große Baustelle gibt. "In der Offensive müssen wir uns verbessern", forderte Diego, der als einziger Kreativkopf im Team überfordert war mit der Aufgabe, eine klare Linie ins Spiel zu bringen. Auch Magath gestand, "dass wir diesmal mit wenigen Chancen auskommen mussten". Daran sei in nächster Zeit zu arbeiten.

Lob gab's für Simon Kjaer. "Er hat stark gespielt", sagte Diego. Dabei musste sich der 23-jährige Abwehrspieler, ebenso wie Thomas Kahlenberg, in ungewohnter Rolle bewähren. Zur allgemeinen Verblüffung hatte Magath mit dem eigentlich schon ausgemusterten Dänen-Duo die "Doppelsechs" besetzt. "Natürlich haben wir das so nicht erwartet", gab Innenverteidiger Emanuel Pogatetz zu Protokoll. Drei Tage nach der unglücklichen 1:2-Niederlage in der WM-Qualifikation gegen Deutschland hatte der österreichische Nationalspieler zusammen mit dem Brasilianer Naldo im Wolfsburger Abwehrzentrum die Lufthoheit.

"Überraschung" für Kahlenberg



"Es war eine Überraschung für mich", gestand Kahlenberg, dass er mit seiner Nominierung nicht gerechnet hatte. "Aber ich bin hier, um Fußball zu spielen. Es hat Spaß gemacht." In der 72. Minute verpasste er nach eigenen Worten "die Krönung". Sein Kopfball aus einem Meter hätte die Führung und wohl auch den Siegtreffer bedeutet, wäre nicht der glänzend reagierende FCA-Keeper Mohamed Amsif als Spielverderber in Aktion getreten. Jener Amsif, der unlängst bei Olympia das Tor der marokkanischen Auswahl gehütet hatte.

Kjaer blickte zurück und verriet, dass er schon "mit 15 mal 'Sechser' gespielt habe". Gleichwohl sieht er seine Zukunft nicht auf dieser Position. "Ich bleibe Abwehrspieler."

Pogatetz: "Ein Punkt eigentlich zu wenig"



Geburtstag feierte am Spieltag Ivica Olic. Dass ein Geschenk in Form von drei Punkten ausblieb, wunderte den vom FC Bayern München gekommenen Angreifer nicht sonderlich. "Wir haben noch nicht die erste Elf gefunden, das ist der Grund für unser Spiel", sagte der 33 Jahre alt gewordene Kroate.

Pogatetz dagegen wollte im Vergleich zum letzten Spiel gegen Hannover "eine Steigerung" bemerkt haben, räumte aber ein, dass die Erwartungen erneut nicht erfüllt worden seien: "Ein Punkt in Augsburg ist eigentlich zu wenig."

Der kaum geprüfte Schweizer Nationaltorhüter Diego Benaglio wiederum nahm sich und seine Teamkollegen mit Blick auf das Heimspiel am kommenden Samstag gegen den Klassenneuling SpVgg Greuther Fürth in die Pflicht. "Da müssen wir uns bei den Fans revanchieren", sagte der Keeper. "Das geht am besten mit drei Punkten."


Aus Augsburg berichtet Reinhart Kruse