Kapitän, Leistungsträger und "Glücksbringer" in einem: Sebastian Kehl hat bei keinem seiner letzten 32 Bundesliga-Spiele mit Borussia Dortmund verloren
Kapitän, Leistungsträger und "Glücksbringer" in einem: Sebastian Kehl hat bei keinem seiner letzten 32 Bundesliga-Spiele mit Borussia Dortmund verloren

Neue Saison, alte Serien

xwhatsappmailcopy-link

München - Wenn Borussia Dortmund am Freitagabend im seit Wochen ausverkauften Signal Iduna Park gegen Werder Bremen die 50. Bundesliga-Saison eröffnet, geht es für den Meister nicht nur um die ersten drei Punkte auf dem Weg zur Titelverteidigung, sondern auch um einige erstaunliche Bestmarken.

"Glücksbringer" Kehl

Seit 28 Spielen sind die "Schwarz-Gelben" ohne Niederlage. Historisch betrachtet kann das nur der Hamburger SV überbieten, der in seiner goldenen Ära zwischen 1981 und 1982 gleich 36 Mal ungeschlagen blieb. Darüber hinaus hat die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp die letzten sechs Partien der Rekordsaison 2011/12 (81 Punkte) allesamt gewonnen - der Vereinsrekord liegt aktuell bei acht Siegen am Stück.

Indizien dafür, dass die erfolgsverwöhnten Westfalen nach zwei Meistertiteln in Folge und dem Pokalsieg womöglich schon etwas zu satt sein könnten, gibt es keine, das Feuer scheint vielmehr weiterzubrennen. "Unser Spiel wird auch in der neuen Saison von totalem Engagement geprägt sein", versprach Klopp im Gespräch mit bundesliga.de.



Verlassen kann sich der 45-Jährige dabei auf Sebastian Kehl, der nicht allein als Kapitän vorangeht, vielmehr auch als "Glücksbringer" dient. Immerhin ist der Ex-Nationalspieler bei keinem seiner letzten 32 Einsätze als Verlierer vom Platz gegangen - besseren Einfluss auf seine Mitspieler hatte nur Holger Hieronymus vom HSV (38 Spiele ohne Niederlage).

Mit anderen Worten, Werder muss sich warm anziehen. Besonders, weil die Bremer selbst schon seit neun Partien auf einen "Dreier" warten und in der Vereinsgeschichte erst ein einziges Mal eine längere Durststrecke erlebt haben: 1995/96 sind die "Grün-Weißen" der Musik sogar zwölf Mal nacheinander nur hinterhergelaufen.

Werders lange Durststrecke



Nicht ganz so lange, aber dennoch lange genug, liegt es übrigens zurück, dass die Hanseaten von der Spitze gegrüßt haben. Im Januar 2007, vor 185 Spieltagen, stand das Team von Chefcoach Thomas Schaaf zuletzt auf Platz 1. Auch wenn es gerade zum Auftakt in der Vergangenheit schon so manchen Überraschungstabellenführer gegeben hat - gegen den formstarken BVB muss man sich schon etwas einfallen lassen.

Wer nun denkt, schlimmer geht's nimmer, der sei außerdem auf die Bilanz des 1. FSV Mainz 05 verwiesen. Denn die Jungs von Trainer Thomas Tuchel haben die vergangenen vier Partien nicht nur nicht gewonnen, sondern gleichzeitig auch kein einziges Tor geschossen - gehen die Rheinhessen am Samstag beim SC Freiburg erneut leer aus, wäre das bereits ein neuer negativer Vereinsrekord.

"Dauerbrenner" Müller und Ulreich



Bei den herausragenden Statistiken darf der FC Bayern München natürlich nicht fehlen. Der Rekordmeister setzt in vielen Belangen Maßstäbe, spielte zum Beispiel in den vergangenen 185 Heimspielen stets vor ausverkauftem Haus.

Was die Anhänger in der Allianz Arena sind, ist Thomas Müller auf dem Platz - der absolute "Dauerbrenner": Der Nationalspieler hat in jedem der jüngsten 102 Bundesliga-Spiele auf dem Platz gestanden, wenn auch nicht immer über die volle Spielzeit. Damit kann hingegen Sven Ulreich glänzen, der Schlussmann des VfB Stuttgart hat in den letzten 68 Partien als einziger Profi ligaweit keine einzige Minute verpasst.

Die neue Saison steht vor der Tür. Manche Erfolgs- oder Pechsträhne dürfte reißen, andere Serien werden gestartet werden. Es kann losgehen.

Stefan Missy