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Nelson Valdez (3.v.l.) und Thomas Schaaf feiern 2004 gemeinsam Arm in Arm die Meisterschaft (© imago)
Nelson Valdez (3.v.l.) und Thomas Schaaf feiern 2004 gemeinsam Arm in Arm die Meisterschaft (© imago)

Zwei alte Weggefährten wieder vereint

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Frankfurt/Köln - Es sind Bilder, die beiden für immer in Erinnerung bleiben werden. Sie symbolisieren die wohl erfolgreichste Zeit in ihrer Karriere. Als Nelson Valdez und Thomas Schaaf am 9. Mai 2004 am Bremer Flughafen aus dem Flieger aus München steigen, liegen sie sich in den Armen. Sie winken freudestrahlend den wartenden Fans zu. Einen Tag zuvor hatten sie den FC Bayern in München am 32. Bundesliga-Spieltag mit 3:1 geschlagen. Der SV Werder Bremen war zwei Spieltage vor Saisonschluss Deutscher Meister (Video: Spielzeit 2003/04 - Werders Flug zur Meisterschaft). 20 Tage später, am 29. Mai, sollten sie mit dem Gewinn des DFB-Pokals im Finale gegen Alemannia Aachen sogar das Double perfekt machen.

Double-Sieger und Publikumsliebling

Genau zehn Jahre und zwei Monate später sind Schaaf und sein Zögling wieder vereint. Auf ihrer Brust prangt nun jedoch nicht mehr die Werder-Raute, sondern der Adler von Eintracht Frankfurt. Am Dienstag hat Valdez einen Zweijahres-Vertrag bei der SGE unterschrieben, gemeinsam will er mit seinem Mentor Schaaf an erfolgreiche Zeiten anknüpfen.

"Ich bin froh, wieder mit Thomas Schaaf zusammenzuarbeiten. Ich habe ihm sehr viel zu verdanken", sagte Valdez bei seiner offiziellen Vorstellung in der Commerzbank-Arena. Denn es war Schaaf, der Valdez Anfang des Jahrtausends in die Bundesliga lotste. 2001 wechselte der damals 18-Jährige an die Weser. Dort schaffte er nach zwei Jahren bei den Amateuren (51 Spiele / 24 Tore) unter Schaaf den Sprung in den Profikader, wuchs in Bremen zum gestandenen Bundesliga-Spieler heran und erzielte in 80 Spielen für Werder 21 Tore.

2006 trennten sich die Wege von Schaaf und Valdez, der zu Borussia Dortmund wechselte. Dort eroberte er aufgrund seiner leidenschaftlichen und kämpferischen Spielweise zwar schnell die Herzen der Fans, zum unumstrittenen Stammspieler konnte sich der heute 30-Jährige in Dortmund aber nie hocharbeiten. Am Ende seiner vier Jahre in schwarz-gelb standen zwar 113 Bundesliga-Spiele für ihn zu Buche, jedoch nur 16 Tore. Zu wenig für Jürgen Klopp & Co., die ihren Stürmer 2010 in Richtung Spanien ziehen ließen. Für Valdez der Beginn einer Odyssee.

Vier Jahre, fünf Vereine

"Ich habe sehr viele Erfahrungen in vielen Ländern gemacht", sagt Valdez heute, "diese möchte ich an meine neuen Mitspieler weitergeben." Das dies nicht immer nur gute Erfahrungen waren, zeigen seine vielen Stationen in den letzten vier Jahren. Bei Hercules Alicante überraschte Valdez 2010 gleich am ersten Spieltag der Primera Division, als er das Team mit zwei Treffern zum Sieg über den übermächtig wirkenden FC Barcelona von Pep Guardiola führte. Glücklich wurde er in Alicante jedoch nicht.

So zog es ihn in den nächsten drei Jahren erst nach Russland zu Rubin Kasan, von dort zurück nach Spanien zum FC Valencia. "Es war verlockend für mich, noch einmal Champions League zu spielen", sagt Valdez über seinen erneuten Wechsel nach Spanien. Doch auch dort fand er sein Glück nicht. Nach nur einem Jahr zog er weiter nach Abu Dhabi zu al-Jazira von wo er Anfang diesen Jahres an Olympiakos Piräus ausgeliehen wurde - und sogar die griechische Meisterschaft feiern konnte.

"Habe Schaaf etwas zu verdanken"

Nun hat es Valdez wieder in die Bundesliga gezogen. Bei der Eintracht wird er die Rückennummer 11 tragen. "Mein erstes Ziel in Frankfurt ist es, mich so schnell wie möglich in die neue Mannschaft zu integrieren", sagt Valdez, "ich möchte meine Erfahrung, meine positive Einstellung und meinen Kampfgeist ins Team einbringen." Tugenden, für die ihn die Fans in Deutschland schätzen gelernt haben - ob im Erfolg oder Misserfolg.

Valdez ist zurück in der Liga, in der er seine erfolgreichste Zeit erleben durfte. Er ist zurück bei dem Trainer, der ihm zu diesen Erfolgen verhalf. "Wir haben immer etwas Kontakt gehalten. Thomas Schaaf ist einer der wenigen Menschen, denen ich wirklich etwas zu verdanken habe", erklärt Nelson Valdez, "er hat mich zum Profi gemacht. Für mich war klar, dass ich nach Frankfurt komme, als die Anfrage kam." Nelson Valdez und Thomas Schaaf wollen in Frankfurt an ihre gemeinsame, erfolgreiche Zeit anknüpfen.

Dennis-Julian Gottschlich