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"Ich werde zu Gott beten, dass wir in der Liga bleiben", sagt Offensivmann Hakan Calhanoglu vom Hamburger SV (© Imago)
"Ich werde zu Gott beten, dass wir in der Liga bleiben", sagt Offensivmann Hakan Calhanoglu vom Hamburger SV (© Imago)

"Nur Gott kann uns noch helfen"

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Hamburg - Für den Hamburger SV war alles für einen perfekten Bundesliga-Abend bereitet. Der Rasen in der Imtech Arena war in einem tadellosem Zustand, die Sonne schien am Ostersamstag noch spät zum Anpfiff und die Fans sorgten mit dem Aufruf zum Fahnentag zu Beginn für eine Gänsehautatmosphäre.

Calhanoglu: "Ich werde beten"

Doch bereits nach 92 Sekunden ließ Ivan Perisic mit seinem Treffer die entfachte Euphorie auf den Rängen und in den Reihen der Hausherren schnell auf ein Minimum sinken.

In der Folge spielte der VfL Wolfsburg die Partie locker zu Ende, ohne das Toreschießen zu vernachlässigen. Bitter für den HSV, denn durch die verdiente 1:3-Heimpleite ist für den „Dino“, der als Gründungsmitglied seit Bestehen der Bundesliga noch nie abgestiegen ist, wohl nur noch der momentane Relegationsrang 16 ein realistisches Ziel.

Kein Wunder also, dass Spielmacher Hakan Calhanoglu nach dem Schlusspfiff höhere Mächte für das Saisonfinale bemühte. "Ich werde zu Gott beten, dass wir in der Liga bleiben. Nur Gott kann uns jetzt noch helfen", erklärte der türkische Nationalspieler.

Dabei war die Partie gegen die Wölfe aufgrund der prekären Personalsituation fast schon im Vorfeld verloren. Mit den Verletzten Pierre-Michel Lasogga, Marcell Jansen, Rafael van der Vaart, Milan Badelj oder Maximilian Beister fehlten wichtige Leistungsträger. Dazu meldete sich am Morgen des Spieltags erst Jonathan Tah erkältet ab. Beim Aufwärmen zog sich dann auch noch Abwehrchef Johan Djourou eine Oberschenkelzerrung zu und musste passen.

Das letzte Aufgebot

"Wir hatten schon das letzte Aufgebot auf dem Platz und dann fallen Tah und Djourou auch noch aus. Irgendwann kann man so viele Ausfälle nicht mehr kompensieren, das war heute zu viel des Guten. Das verkraftet dann keine Mannschaft mehr", haderte Sportchef Oliver Kreuzer mit dem personellen Schicksal. Gegen den VfL saßen auf der Ersatzbank lediglich noch vier Feldspieler.

Im Hinblick auf die abschließenden drei Bundesliga-Spieltage wird auch den optimistischsten Anhängern Angst und Bange. Denn in Augsburg und Mainz sowie zuhause gegen den FC Bayern warten nur mehr Top-Teams auf die Hanseaten. Die Durchhalteparolen bei den Spielern kommen immer schwächer über die Lippen. "Für uns wird es jetzt immer schwerer, aber wir hören nicht auf, daran zu glauben", erklärte Nationalspieler Heiko Westermann.

Drei Endspiele

Kerem Demirbay, der in der zweiten Halbzeit zu seinem Bundesliga-Debüt kam, meinte: "Wir werden weiter an uns arbeiten und das heutige Spiel schnell abhaken. Wir müssen uns jetzt auf die drei Endspiele konzentrieren. Mir macht es Hoffnung, dass wir nach dem 0:3-Rückstand nicht aufgegeben haben."

Calhanoglu gab die Marschroute für das Restprogramm vor: "Jetzt müssen wir aus den Fehlern lernen und alles dafür tun, dass wir die nächsten drei Spiele gewinnen. Und da reicht es nicht, nur sehr gut zu spielen, da müssen wir jedes Spiel sehr, sehr gut spielen."

Hoffen auf die Rückkehrer

Am Sonntag in der SGL arena wird es aber kein leichter Betriebsausflug. Denn die Augsburger schielen als Tabellenachter noch auf Rang sieben, der die Qualifikation für die Europa League bedeuten würde. Trainer Mirko Slomka weiß um die schwierige Aufgabe. Er hofft darauf, dass ein, zwei Spieler wieder zum Kader dazustoßen. "Wir werden ab morgen den Kopf wieder hochnehmen und alles dafür tun, dass wir in der nächsten Woche in Augsburg, mit einigen Rückkehrern, etwas mitnehmen können", sagte Slomka.

Um sich perfekt vorzubereiten reist der HSV sogar einen Tag früher als gewöhnlich bei Auswärtsspielen an. Am Samstag wird die Mannschaft in Augsburg gemeinsam die anderen Bundesliga-Partien verfolgen. Im Abstiegskampf wird also noch einmal alles versucht.

Aus Hamburg berichtet Michael Reis