Christian Träsch (l.) blickt nach dem Remis gegen Mladen Petric' HSV zuversichtlich in die Zukunft. Wolfsburg konnte in den letzten vier Spielen sieben Punkte verbuchen
Christian Träsch (l.) blickt nach dem Remis gegen Mladen Petric' HSV zuversichtlich in die Zukunft. Wolfsburg konnte in den letzten vier Spielen sieben Punkte verbuchen

"Mutiger aufs Tor spielen"

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Hamburg - Nach der frühen Führung des VfL Wolfsburg in Hamburg kam auf die "Wölfe" Schwerstarbeit zu. Die Hausherren drängten auf den Ausgleich und später auf den Siegtreffer. Doch die Wolfsburger stemmten sich mit aller Macht gegen die Niederlage. Allen voran Kapitän Christian Träsch, der im defensiven Mittelfeld zusammen mit Josue die Verteidigung organisierte.

"Wir haben uns gut gefühlt und hätten gern drei Punkte mitgenommen - es war wirklich mehr drin. Zum Schluss hatten beide Mannschaften die Möglichkeiten zum 'Lucky Punch'", sagte der Nationalspieler im bundesliga.de-Interview. Träsch zeigte sich mit Remis beim HSV zwar zufrieden, merkte Kritikpunkte an und blickte zuversichtlich auf das nächste Heimspiel gegen Hertha BSC.

bundesliga.de: Herr Träsch, hat der VfL Wolfsburg in Hamburg einen Punkt gewonnen oder zwei verloren?

Christian Träsch: Wenn man unsere vergangenen Auswärtsauftritte zum Vergleich nimmt, ist das ein Punktgewinn. Wir hätten nach der Führung vielleicht ein schnelles zweites Tor nachlegen können. Aber der HSV hat nach dem Rückstand schon sehr stark gespielt.

bundesliga.de: Nach dem 1:0 wirkte der VfL etwas passiv.

Träsch: Das war schon in den letzten Spielen der Fall. Da haben wir uns auch nach einer Führung sehr weit zurückgezogen und in den Offensivaktionen nachgelassen. Das muss sich noch ändern. Da müssen wir mutiger aufs zweite Tor spielen.

bundesliga.de: Also wäre doch mehr drin gewesen?

Träsch: Wir haben uns gut gefühlt und hätten gern drei Punkte mitgenommen - es war wirklich mehr drin. Zum Schluss hatten beide Mannschaften die Möglichkeiten zum 'Lucky Punch'. Dennoch können wir am Ende mit dem Unentschieden zufrieden sein, weil wir dagegengehalten haben.

bundesliga.de: Im Vergleich zur Vorwoche standen vier neue Spieler in der Startelf. Ist die Umstellung schwierig?

Träsch: Es ist natürlich immer wieder eine neue Situation auf dem Platz. Aber darauf trainieren wir unter der Woche ja auch hin. Von daher ist das kein großes Problem für uns.

bundesliga.de: Hinter Ihnen agierte erneut der junge Bjarne Thoelke in der Innenverteidigung. Müssen Sie auf den Youngster besonders einwirken?

Träsch: Mit Kyrgiakos hat Bjarne doch einen sehr erfahrenen Mann neben sich. Da muss ich nicht mehr so viel sagen. Aber er bekommt von uns allen die nötige Unterstützung. Dafür, dass er erst sein zweites Bundesliga-Spiel absolviert hat, macht er seine Sache sehr gut.

bundesliga.de: Der nächste Gegner heißt Hertha BSC. Was kommt da auf den VfL zu?

Träsch: Ich erwarte die Berliner ähnlich eingestellt wie die Hamburger: eine junge, dynamische Mannschaft, die forsch auf Sieg spielt. Aber wir wollen vor heimischem Publikum unbedingt die drei Punkte holen.

Das Gespräch führte Michael Reis