Vor dem Finale am Samstag zeigen sich Jürgen Klopp (l.) und Dieter Hecking (2.v.r.) bestens gelaunt - © © gettyimages / Stuart Franklin
Vor dem Finale am Samstag zeigen sich Jürgen Klopp (l.) und Dieter Hecking (2.v.r.) bestens gelaunt - © © gettyimages / Stuart Franklin

Munterer Schlagabtausch vor dem Finale

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Berlin - Trotz eines unruhigen Flugs von Dortmund nach Berlin mit vielen Turbulenzen präsentierte sich Jürgen Klopp nach seiner Ankunft in der Hauptstadt bestens gelaunt und aufgeräumt. Vor seinem letzten Spiel als Trainer von Borussia Dortmund am Samstag im DFB-Pokalfinale (ab 19:30 im bundesliga.de-Liveticker) gegen den VfL Wolfsburg ließ sich der scheidende Erfolgstrainer nicht aus dem Konzept bringen.

"Es ist schön, wieder in Berlin zu sein. Aber noch schöner ist es, den Pokal zu gewinnen", sagte Klopp vor dem Abschlusstraining im Berliner Olympiastadion. Der 47-Jährige steht zum dritten Mal im Cup-Finale, für seinen Kontrahenten Dieter Hecking ist es das erste Mal: "Es fühlt sich richtig gut an, hier zu sein. Ich erwarte ein tolles Finale", so der Trainer der "Wölfe"

Übertragung in 176 Ländern

Sowohl Klopp als auch Hecking genossen die Atmosphäre rund um das Pokalspektakel. Die Begegnung wird weltweit in 176 Ländern übertragen, unter anderem nach Afghanistan, Panama und China. "Es wird darum gehen, dass man mutig ist. Man muss die entscheidenden Zweikämpfe gewinnen, dann ist es Fußball", sagte Klopp.

Der BVB-Coach kündigte an, dass er bei seinem Abschiedsspiel nach sieben Jahren nicht im Mittelpunkt stehen wolle. "Ich habe nicht den Anspruch, der Held des Spiels zu sein. Wenn es schon einen Helden geben muss, dann soll es einer meiner Spieler sein."

Erneut sprach Klopp von seinem großen Wunsch, nach dem Pokalsieg noch einmal mit dem Lastwagen um den Borsigplatz zu fahren, der Wiege des Vereins in der Innenstadt von Dortmund. "Das ist lässig und könnte gut zu einem Hobby von mir werden", meinte der 47-Jährige. Die Mannschaft stehe dadurch aber nicht zusätzlich unter Druck, erklärte Kapitän und Abwehrchef Mats Hummels.

Verbaler Doppelpass der Trainer

Neben Klopp gibt auch Stratege Sebastian Kehl vor 75.815 Zuschauern seinen Ausstand. Der 35-Jährige beendet dort, wo eine Woche später auch das Champions-League-Finale stattfindet, seine Karriere. Kehl lief 314 Mal in der Bundesliga auf und erzielte 24 Treffer. Darüber hinaus war er 32 Mal in der 2. Bundesliga im Einsatz.

Äußerst gut gelaunt zeigte sich Klopp beim verbalen Doppelpass mit Hecking in der Pressekonferenz. Beide Trainer wollten zunächst auf personelle Veränderungen in ihren Mannschaften nicht eingehen, dann platzte Klopp heraus: "Dieter, wenn du sagst, ob Naldo spielt, sage ich, wer bei uns im Tor steht." Hecking entgegnete spontan: "Ich denke, Mitchell Langerak spielt im Tor und Naldo ist wieder fit."

Der Wolfsburger Coach will die tolle Saison mit dem ersten Pokaltitel für die "Wölfe" krönen. "Beide Teams werden offensiv agieren, können ohne Zwänge aufspielen. Derjenige, der am Ende weniger Fehler macht, wird den Pokal gewinnen."

Gedenk-Trikot für Junior Malanda

Wolfsburgs Manager Klaus Allofs setzt auch auf das große Gefühl. Der VfL wird in Berlin in einem Gedenk-Trikot für den am 10. Januar bei einem Autounfall verstorbenen Junior Malanda auflaufen. Auf der Vorderseite ist ein Herz eingewoben mit Malandas Nummer 19.

Positiv reagierten beide Lager darauf, dass der DFB im Pokalfinale erstmals die Torlinientechnik ausprobiert wird. "Ich hoffe, dass sie auch funktioniert. Alles, was den Sport fairer macht, ist gut", sagte Hecking. Hummels, dem im vergangenen Jahr im DFB-Pokalfinale ohne Torlininentechnik noch ein Treffer aberkannt worden war, zeigte sich erleichtert. "Ich hoffe, dass es jetzt nicht mehr solche Fehlentscheidungen gibt."