Guter Auftakt - Bernd Nehrig (l.) sorgt mit einem verwandelten Elfmeter für die frühe Führung der "Kleeblätter"
Guter Auftakt - Bernd Nehrig (l.) sorgt mit einem verwandelten Elfmeter für die frühe Führung der "Kleeblätter"

"Müssen uns für unseren Aufwand belohnen"

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Fürth - Gut gespielt, zwei Tore geschossen - und doch wieder keine Punkte. Greuther Fürth gibt sich Mühe, die positiven Lehren aus der Niederlage gegen Mönchengladbach zu ziehen.

Fürther Dilemma

Die Heimbilanz der SpVgg Greuther Fürth vor dem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach war niederschmetternd: Ein Punkt aus fünf Spielen, lediglich ein Treffer vor heimischem Publikum, lautete die niederschmetternde Bilanz. Dass diesmal gleich zwei Treffer gelangen - den ersten erzielte Bernd Nehrig per Foulelfmeter (10.), den zweiten Edgar Prib (43.) nach schöner Kombination - tröstete allerdings im Lager des Aufsteigers niemanden. Zu unnötig war die , nach der die Franken nun schon vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz haben, den derzeit der VfL Wolfsburg innehat.



Mal wieder hatte man gut gespielt, mal wieder viel Lob vom Gegner bekommen. Und mal wieder stand man dennoch mit leeren Händen da. Auch das meinte "Kleeblatt"-Coach Mike Büskens, als er betonte, man sei "ja nicht in der Liga, um Spieltag für Spieltag wieder ein weiteres Kalenderblatt abzuhaken", sagte er mit Blick aufs Fürther Dilemma. "Wir wollen in der Liga bleiben. Definitiv." Dass das kein utopischer Wunsch ist, glaubt nicht nur der Coach, sondern auch Torwart Max Grün: "Wir mussten uns erst an die Liga gewöhnen, sind aber jetzt in der Bundesliga angekommen und müssen uns jetzt nur langsam mal für unseren Aufwand belohnen." Was fehle, sei ein weiteres Erfolgserlebnis.

Dass das Kleeblatt auch nach der guten Leistung gegen Gladbach keine weiteren Punkte auf dem Konto gutschreiben lassen konnten, lag auch an einer Schiedsrichterentscheidung, die man im Fürther Lager als zu hart empfand. Schiedsrichter Peter Gagelmann hatte den Fürther Innenverteidiger Thomas Kleine nach einem Foul an Patrick Herrmann vom Platz gestellt und auf "Notbremse" erkannt. "Der Platzverweis hat dem Spiel eine andere Wendung gegeben", fand Rotsünder Kleine nach dem Spiel. Und auch mancher Fürther Teamkollege war der Ansicht, man hätte die Partie mit elf Mann siegreich zu Ende gebracht.

Fürther "haben enorm viel investiert"



Zumal das "Kleeblatt" wieder einen enormen Aufwand gefahren hatte und das Gros der Spieler nach Abpfiff aussah, als brauche es dringend ein paar Minuten der Regeneration im Sauerstoffzelt. "Wir haben wieder enorm viel investiert", stellte Mittelfeldmotor Stephan Fürstner fest. "Das ist auch vonnöten. Wir müssen so viel arbeiten, weil die meisten anderen Mannschaften besser sind. Aber wir haben wieder zu viele Chancen zugelassen. Ich könnte jede Woche das gleiche Lied singen."

Obwohl auch er erkennbar niedergeschlagen war, fand Trainer Mike Büskens nach dem Spiel schnell wieder die Kraft, nach vorne zu schauen. Zwar sei die nächste Begegnung - das Kleeblatt ist zu Gast beim Deutschen Meister Borussia Dortmund - von der Papierform her kaum zu gewinnen, doch das heiße nicht, dass man nicht genau das probieren werde. "Die Tabelle interessiert uns überhaupt nicht. Wir wissen, dass das hier bis zum Saisonende ein harter Kampf wird."

Aus Fürth berichtet Christoph Ruf