1899-Manager Andreas Müller war nach der 14. Niederlage in dieser Saison angefressen
1899-Manager Andreas Müller war nach der 14. Niederlage in dieser Saison angefressen

Müller motzt: "Das war unterirdisch"

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Sinsheim - Manager Andreas Müller war sauer, die Art und Weise wie seine TSG 1899 Hoffenheim gegen den VfB Stuttgart verloren hatte, verhagelte ihm nachhaltig die Laune. "Das war unterirdisch", motzte Müller.

"Nicht verdient zu gewinnen"

Die gegen den VfB Stuttgart verschärft die Abstiegsängste der TSG 1899 Hoffenheim. Die Stuttgarter hingegen beendeten eine Serie von zuvor fünf Niederlagen hintereinander und vergrößerten den Abstand auf die TSG auf Relegationsplatz 16 auf zwölf Punkte. Für Hoffenheim geht es nur noch um die Sicherung des 16.
Platzes.



Vor dem Spiel versammelten sich rund 300 Fans der TSG vor der Einfahrt in der Arena, um der Mannschaft des Tabellensechzehnten ihre Unterstützung zu versichern. Und der Verein schickte dann zum Anpfiff die verletzten Profis Sven Schipplock und Sebastian Rudy unter Geleit von Geschäftsführer Alexander Waldi in die Kurve. "Damit die mit euch feiern können", wie Stadionsprecher Mike Diehl via Mikrofon verkündete.

Doch zum Feiern hatten die Hoffenheimer am Sonntagabend keinen Grund. Trainer Marco Kurz konstatierte ratlos: "Wir haben es heute nicht verdient, zu gewinnen."

Und: Nächste Woche geht es zum Tabellensiebzehnten FC Augsburg, der nur einen Zähler weniger auf dem Konto hat. Doch erst einmal müssen die Hoffenheimer diesen Rückschlag verdauen, der Abstand auf den Tabellenfünfzehnten VfL Wolfsburg beträgt jetzt schon zehn Zähler. Die schwache Leistung lässt die Hoffnungen auf die Wende sinken.

"Unfassbar fehlerhaft" - Trend geht weiterhin nach unten



Die Hoffenheimer gerieten schon nach drei Minuten in Rückstand, Martin Harnik erzielte den Siegtreffer. Linksaußen Ibrahima Traore überlief TSG-Rechtsverteidiger Andreas Beck als sei er ein Statist, flankte von der Grundlinie und Harnik köpfte völlig freistehend ins Tor.

Vor allem in der zweiten Halbzeit entsprach das Spielniveau den Tabellenständen und dem aktuellen Leistungsvermögen der beiden Teams, das Wort vom "Krisengipfel im Kraichgau" wurde im Vorfeld der Partie zurecht gepflegt. TSG-Kapitän Andreas Beck gab freimütig zu: "Wir spielten unfassbar fehlerhaft." Auch mit den sechs Neuzugängen der Winterpause geht der Trend in Hoffenheim nach unten. Das Ziel, den VfB mit in den Abstiegskampf zu ziehen, blieb ein Traum.

In den ersten 45 Minuten reichte es für Hoffenheim in einer schwachen Begegnung nur zu einem ernsthaften Torschuss, doch der Ball wurde bei Joselus Versuch aus 16 Metern noch abgefälscht und ging knapp neben das Tor des VfB. Auch die Einwechslung von Tobias Weis für Daniel Williams brachte keine Wende (54.). Mit ihm zusammen kam der bislang so enttäuschende Schweizer Nationalspieler Eren Derdiyok im Angriff für den erneut schwachen Igor de Camargo. Doch Derdiyok unterbot de Camargo in der restlichen Spielzeit noch an Harmlosigkeit.

Hoffenheim war einfach zu schwach, um dem VfB den Sieg noch zu nehmen. "So", sagte TSG-Manager Andreas Müller "verlieren wir auch in Augsburg."

Aus Sinsheim berichtet Tobias Schächter