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Mit einer Rumpfelf hat Werder Bremen in Düsseldorf einen Punkt erkämpft
Mit einer Rumpfelf hat Werder Bremen in Düsseldorf einen Punkt erkämpft

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen

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Düsseldorf - Man ist bescheiden geworden in Bremen. Nach dem im Kellerduell bei Fortuna Düsseldorf überwog die Zufriedenheit bei den nun seit acht Spielen sieglosen Hanseaten. Es geht nur noch darum, die letzten fünf Spiele ordentlich über die Bühne zu bringen, ohne noch einmal richtig in den Abstiegskampf hineingezogen zu werden. (Restprogramm)

Bilanz eines Abstiegskandidaten

"Wichtig ist die Tatsache, dass Düsseldorf zwei Punkte hinter uns geblieben ist", zog Werders Interimskapitän Sebastian Prödl ein positives Fazit. "Die Spiele werden weniger, Hoffenheim hat nicht gewonnen. Deshalb können wir zufrieden sein."

Nach der Punkteteilung von Düsseldorf rangiert Werder mit nun 32 Zählern weiterhin auf Platz 14. Der Vorsprung auf den direkten Abstiegsplatz beträgt acht Punkte. Viel dürfte da eigentlich nicht mehr anbrennen. Doch zum Feiern besteht kein Anlass. Zu enttäuschend verlief die Rückrunde, zu viele Rückschläge mussten die Bremer wegstecken.



Vor einem halben Jahr, beim ersten Aufeinandertreffen mit der Fortuna, sah das noch ganz anders aus. Damals hatte Werder in Unterzahl einen 2:1-Sieg erzwungen. Im ersten Spiel nach der Ära Klaus Allofs hatten sich die Norddeutschen damit mit 17 Punkten auf Platz 7 verbessert und das internationale Geschäft vor Augen.

Seitdem ging es kontinuierlich bergab. 15 Punkte aus den letzten 17 Spielen sind die Bilanz eines Abstiegskandidaten. Die Rückrunde begann mit einer 0:5-Heimpackung gegen Borussia Dortmund. Davon scheint sich Werder bis heute nicht richtig erholt zu haben. Gerade im schmucken Weserstadion offenbart die Mannschaft große Probleme.

Auf dieser Leistung aufbauen



Doch es gibt auch positive Ansätze zu vermelden. Trotz erheblicher Verletzungssorgen bewies das letzte Werder-Aufgebot in Düsseldorf Moral. Wieder steckte die Mannschaft einen frühen Rückstand in beiden Spielhälften weg, wieder schlug sie zurück. In den letzten drei Auswärtsspielen erkämpfte sich Bremen drei Mal nach Rückstand noch Punkte. "Man muss das Positive sehen", macht Innenverteidiger Assani Lukimya Mut, der diesmal im Gegensatz zu den letzten beiden Partien weitgehend fehlerfrei agierte.

"Auf dem Spiel können wir aufbauen", fand auch Keeper Sebastian Mielitz. "Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen." Dass sich Werders Lage in der Bundesliga nicht verschlechterte, verdankt der Verein auch einem ehemaligen Spieler. Der späte Ausgleich von Naldo gegen Hoffenheim bewahrt Bremen noch vor größeren Abstiegssorgen. "In Naldos Adern fließt noch Werder-Blut", lachte Mielitz.

Befreiung gegen Wolfsburg?



Ob das wirklich so ist, können die Werderaner bereits am kommenden Samstag testen. Dann gastiert der VfL Wolfsburg in Bremen, dann soll "der Bock endlich umgestoßen werden", fordert Werder-Geschäftsführer Thomas Eichin. "Wir müssen unseren Fans zuhause einen Sieg schenken."

Es wird ein Wiedersehen mit vielen guten alten Bekannten. Klaus Allofs kehrt erstmals nach Bremen zurück, Naldo und zudem Diego. "So gut man sich kennt, so unfreundlich wird es für sie werden", kündigt Prödl kernig an. "Weil beide Mannschaften in der Situation stecken, nicht verlieren zu dürfen und gewinnen zu wollen. Ich erwarte ein Spiel wie in Düsseldorf mit sehr viel Kampf, Aufopferung, mit nie Aufgeben und sich selbst aus dem Dreck ziehen wollen. Das wird nicht nach 80 Minuten entschieden sein. Ich rechne mit brutalen 93 Minuten." Danach wollen die Bremer vor den "Wölfen" stehen und das Thema Abstiegskampf zu den Akten legen.

Aus Düsseldorf berichtet Tobias Gonscherowski