Mladen Petric kam im August 2008 von Dortmund nach Hamburg
Mladen Petric kam im August 2008 von Dortmund nach Hamburg

Mladen Petric: Houdini im Strafraum

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Kein doppelter Boden, keine Tricks oder Illusionen. Einfach nur ein Gespür für die Situation, eine ausgezeichnete Schusstechnik und die nötige Kaltschnäuzigkeit vor des Gegners Gehäuse. Das zeichnet Mladen Petric aus.

Dabei kann er doch so viel mehr, als nur Fußballfans verzaubern. "Zwar mache ich keine Entfesselungsaktionen wie der berühmte Houdini, aber ich kann schon mehr als nur Kartentricks", erklärte Petric auf seiner Homepage. "Ich lasse auch Sachen verschwinden oder schweben!"

Zauberei im Krankenbett

Ganze Abwehrreihen verschwinden zu lassen, dies gelang ihm jedoch noch nicht. Die Tore musste sich der Stürmer schon hart erarbeiten, wenngleich der eine oder andere magische Moment dabei war.

Als Jugendlicher ist Petric zur Zauberei gekommen. Eher durch einen unglücklichen Zufall: "Ich musste wegen einer Blinddarmoperation im Krankenhaus liegen. Mein älterer Bruder wollte mir etwas gegen die Langeweile geben und schenkte mir ein Buch über Zauberei. Tja, und damit fing die Geschichte meines großen Hobbys an."

Erster Verein in der Schweiz

Das andere Hobby wurde dann aber doch zum Beruf. Der Fußball. Sein erster Verein war der FC Neuenhof in der Schweiz. Dorthin wanderte Petrics Familie aus, als er gerade mal zwei Jahre alt war. Geboren wurde Petric in Dubrave, das im heutigen Bosnien-Herzegowina liegt.

Als Jugendlicher kam er zum FC Basel, bei dem er 1998 auch sein Profidebüt gab. Ein Jahr später zog es den Stürmer nach Zürich zu den Grasshoppers. Trotz zwei gewonnener Schweizer Meisterschaften folgte 2004 die Rückkehr nach Basel.

Der Stürmer als Elfmetertöter

Ein weiterer Meistertitel und die Torjägerkrone 2006/07 (19 Tore in 25 Spielen) lockten die internationalen Scouts an. Wer zu diesem Zeitpunkt noch immer nichts von Petric gehört hatte, nahm spätestens nach seinem Kurzeinsatz als Torhüter Notiz. Im UEFA-Cup-Spiel gegen Nancy sprang der Angreifer für seinen vom Platz gestellten Keeper ein und hielt in der Nachspielzeit beim Stand von 2:2 einen Strafstoß.

"Ich entschied mich für eine Ecke, sprang und hielt den Ball", ließ Petric die Situation Revue passieren. "Das Gefühl war unbeschreiblich, man kann es nicht mit dem Erzielen eines Tores vergleichen."

Große Bühne Bundesliga

Keine Zauberei. Und doch reif für die große Bühne. Und die bot sich ihm in der Bundesliga. Im Sommer 2007 unterschrieb Petric bei Borussia Dortmund. 13 Mal netzte er in seiner Debütsaison ein und führte den BVB zudem ins DFB-Pokalfinale.

Die Spielzeit 2008/09 war dann gerade mal einen Spieltag alt, da war es sein Arbeitgeber, der einen weißen Hasen aus dem Hut zauberte. Im Tausch für Mohamed Zidan ging Petric zum Hamburger SV. Der Wechsel an die Elbe verlief für den kroatischen Stürmer problemlos - was die erneute Ausbeute von 13 Treffern belegte.

Petric brauchte nie lange, um sich heimisch zu fühlen und in die Herzen der Fans zu spielen. Ob in der Schweiz, in Kroatien, Dortmund oder Hamburg. Kein Wunder bei dem Torriecher. Aber vielleicht war ja auch ein wenig Magie im Spiel. So sagte er es ja selbst: "Mich fasziniert, wie man die Leute mit eigentlich ganz einfachen Tricks verblüffen kann."

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