Henrikh Mkhitaryan (r.) kann bislang noch nicht ganz die Lücke füllen, die Mario Götze (l.) hinterlassen hat
Henrikh Mkhitaryan (r.) kann bislang noch nicht ganz die Lücke füllen, die Mario Götze (l.) hinterlassen hat

Mkhitaryan in Götzes Schatten

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München - Der Wechsel von Mario Götze zum FC Bayern schockte ganz Dortmund. Ein Ersatz wurde gesucht und mit Henrikh Mkhitaryan gefunden. Anfangs noch unaussprechlich und unbekannt ist der Armenier mit der Nummer 10 mittlerweile fester Bestandteil der Borussen. Vergleichen wollte sich der Hoffnungsträger aber von Anfang an nicht mit dem abgewanderten Star.

Bei engen Spielen unauffällig

"Wir sind zwei verschiedene Spieler, die jeweils individuelle Fähigkeiten, aber auch Schwächen haben", meinte der teuerste Einkauf der Dortmunder Vereinsgeschichte vor der Saison. Im Topspiel am 12. Spieltag steht jedoch der erste direkte Vergleich der beiden Spielmacher an. Wie gut hat sich der Neue beim BVB eingefunden?



Mit einer Verletzung startete der Armenier in die Saison und fehlte der Borussia direkt im ersten Bundesligaspiel. Danach stand er abgesehen von der Partie in Nürnberg (1:1), wo er geschont wurde, immer in der Startelf. Besonders zu überzeugen wusste Mkhitaryan bei den Kantersiegen gegen den HSV (6:2) und Stuttgart (6:1), sowie im Derby auf Schalke (3:1). Bei den engen Partien tauchte er aber häufig unter.

Besonders bei den letzten Niederlagen gegen Wolfsburg und in der Champions League gegen Arsenal blieb der 24-Jährige blass. Läuft es beim Spielgestalter nicht, hat meist auch der BVB Probleme, zumal mit Ilkay Gündogan ein weiterer wichtiger Impulsgeber fehlt. Fehlt auch Götze?

Götze torgefährlicher und passgenauer



Der 21-Jährige brauchte in seiner letzten BVB-Saison im Schnitt nicht mal fünf Schüsse für ein Tor. Mkhitaryan setzt nicht einmal jeden achten Schuss ins Netz. Allgemein hadert Dortmund in dieser Saison mit der Chancenverwertung. Auch bei Großchancen war Götze effektiver. Mkhitaryan bringt es auf eine Chancenverwertung von 33,3 Prozent, während sein Vorgänger 44,4 Prozent seiner großen Möglichkeiten nutzte. Vor dem Tor ersetzt der Armenier den deutschen Nationalspieler also noch nicht gleichwertig.

Insgesamt zeigt sich Mkhitaryan oft unauffälliger als Götze. Im Schnitt bringt er es auf 54,9 Ballkontakte pro Partie - der Münchner war in der letzten Saison im Dortmund-Trikot 66 Mal pro Spiel am Ball und fand auch häufiger den Mitspieler als sein Nachfolger: Mit einer Fehlpassquote von nur 14,2 Prozent spielte Götze weniger Bälle in die Füße des Gegners als Mkhitaryan, der eine Quote von 22,2 Prozent aufweist.

Mkhitaryan schneller als Götze



Lediglich in Sachen Laufstrecke hat der 24-Jährige die Nase vorn. Knappe 31 Sprints legte der Armenier pro Spiel hin, während Götze auf nicht mal 22 kam. Auch im Spiel gegen Schalke zündete der flinke Mkhitaryan seinen Turbo und sorgte mit einem Sololauf über den ganzen Platz für die Entscheidung.

Im Topspiel stehen nun beide Spieler zum ersten Mal gemeinsam auf dem Rasen. Im Duell mit Mario Götze und dem Tabellenführer aus München darf der Dortmunder also hoffen, dass seine Sprintstärke den Unterschied bringt. Die ist auch nötig damit die Bayern dem BVB in der Tabelle nicht enteilen.