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Sami Hyypiä (r.) folgt auf Robin Dutt, der nach der Heimpleite gegen Freiburg seinen Hut nehmen musste
Sami Hyypiä (r.) folgt auf Robin Dutt, der nach der Heimpleite gegen Freiburg seinen Hut nehmen musste

Mit Sami Hyypiä zurück zum Erfolg

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Leverkusen - Bayer Leverkusen hat auf die sportliche Talfahrt der letzten Wochen reagiert und seinen Trainer Robin Dutt einen Tag nach der 0:2-Heimniederlage gegen den SC Freiburg mit sofortiger Wirkung freigestellt. Die "Werkself" hatte die vergangenen vier Bundesliga-Spiele und die Champions-League-Begegnung mit dem FC Barcelona allesamt verloren.

Verunsicherung allerorten

Auf einer Pressekonferenz am Sonntagvormittag wurde der ehemalige Leverkusener Innenverteidiger Sami Hyypiä als Dutts Nachfolger präsentiert. Der 38-jährige Finne wird von Leverkusenes langjährigen U19-Trainer Sascha Lewandowski unterstützt. Zusammen sollen sie dafür sorgen, dass die "Werkself" zumindest noch ihr sportliches Minimalziel, die Qualifikation für die Europa League, schafft.



Die Entscheidung der Vereinsführung zum Trainerwechsel kam nicht mehr überraschend. Zu desaströs war der Auftritt der Mannschaft bei der Pleite gegen Freiburg. Als der erste Freiburger Angriff nach einem schweren Patzer von Gonzalo Castro zur Gästeführung führte, war die totale Verunsicherung des Vizemeisters nicht mehr zu übersehen.

Es ehrt Robin Dutt sehr, dass er sich bereits am Samstag dennoch vor seine Mannschaft stellte, die komplette sportliche Verantwortung übernahm und keinerlei Entschuldigungen anführte.

"Der Schritt ist nachvollziehbar"



"Der Schritt der Verantwortlichen ist nachvollziehbar", gab Robin Dutt dann am Sonntag zu Protokoll. "Ich bin nicht zufrieden mit meiner sportlichen Leistung. Ich mache der Mannschaft keinen Vorwurf. Ich bin mit mir im Reinen. Ich bin dankbar dafür, in Leverkusen Trainer gewesen zu sein und verlasse den Verein so wie ich gekommen bin: Aufrecht durch den Vordereingang."

Selbstkritisch fügte er nach seiner ersten Entlassung in seinen 18 Jahren als Trainer hinzu: "Es sind immer die Trainer, die den Schlüssel zum Erfolg in der Hand haben. Ich hatte nach dem schwierigen Jahr kurzzeitig vor vier Wochen nach dem guten Start in die Rückrunde und dem Siege gegen Bayern München, das Gefühl, den Schlüssel gefunden zu haben. In den letzten Wochen sind dann viele Faktoren zusammengekommen, die ich jetzt nicht analysieren und für die auch niemand etwas kann. Es gibt Dinge, die Du als Trainer in Zukunft sicher anders machen würdest."

Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser führte aus, dass Robin Dutt von Anfang an einen "schweren Start hatte und nicht mit offenen Armen empfangen wurde". Das Umfeld, die Sponsoren, die Fans und die Medien hätten Druck ausgeübt, die Erwartungen seien nicht erfüllt worden. "Wir mussten diesen Weg gehen, weil die Gefahr besteht, dass wir unser Minimalziel verfehlen."

"Habe keine Mannschaft gesehen"



Rudi Völler hatte zuletzt Angst bei den Spielern ausgemacht, die letzten beiden Spiele seien erschreckend gewesen. "Wir mussten die Reißleine ziehen, so bitter das ist", sagte Völler, der im Nachhinein in der 1:7-Niederlage in Barcelona den Auslöser für die gegenwärtige Misere sieht. "Wo ist die Qualität und das Selbstvertrauen von Spielern wie Andre Schürrle , Stefan Reinartz oder Eren Derdiyok geblieben? Es wurde immer schlechter."

Jetzt also soll der frühere Leverkusener Publikumsliebling Sami Hyypiä zusammen mit Sascha Lewandowski die Truppe wieder in die Erfolgsspur führen, zunächst einmal bis zum Saisonende. "Sami weckt bei den Zuschauern ein positives Grundgefühl", hofft Wolfgang Holzhäuser, der zuletzt Resignation im Umfeld ausgemacht haben will.

Bei seiner Vorstellung meinte der Finne, der mit den meisten Profis der Rheinländer noch in der vergangenen Saison zusammenspielte: "Ich habe gegen Freiburg elf Spieler aber keine Mannschaft gesehen. Unsere Aufgabe ist es, der Mannschaft wieder das Selbstvertrauen zurückzugeben. Das kommt über den Erfolg." Dass der sich nun wieder einstellt, davon ist Rudi Völler fest überzeugt. "Die Europa League ist Pflicht. Und wir kriegen das hin", meinte er abschließend.

Aus Leverkusen berichtet Tobias Gonscherowski