Jubel bei der SGE: Dank Torschütze Alex Meier (r.) sicherte sich die Eintracht drei Punkte im Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten VfB Stuttgart (© imago)
Jubel bei der SGE: Dank Torschütze Alex Meier (r.) sicherte sich die Eintracht drei Punkte im Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten VfB Stuttgart (© imago)

Mit letzter Kraft zum Last-Minute-Sieg

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Frankfurt - Eintracht Frankfurt kämpft, dreht das Spiel gegen Stuttgart und gewinnt in letzter Minute mit 2:1 (zum Spielbericht). Das bittere Ausscheiden aus der Europa League scheint verkraftet und im Jahr 2014 bleibt die Eintracht in der Bundesliga zuhause ungeschlagen.

Jung: "Wir wollten unbedingt gewinnen"

Bestes Beispiel für den Kraftakt der Frankfurter am Sonntag war Johannes Flum, der Vorlagengeber zum späten Siegtor. In der letzten Spielminute riss sich der Mittelfeldspieler noch mal zusammen, obwohl er am Ende seiner Kräfte war. "Ich hatte überall Krämpfe und wollte eigentlich ausgewechselt werden. Gut, dass der Trainer nicht auf mich gehört hat, aber jetzt bin ich fix und fertig", erklärte der erschöpfte aber zufriedene Flum: "Natürlich bin ich überglücklich, dass wir uns für eine tolle Leistung belohnt haben und das, obwohl uns Porto noch in den Knochen steckt."

Damit spielte Flum auf das bittere und kräftezehrende Ausscheiden der Eintracht in der Europa League nur drei Tage zuvor an.  Der Sieg gegen den VfB Stuttgart wirkte nun befreiend auf die Frankfurter Spieler. "Das knappe Ausscheiden am Donnerstag hat weh getan, aber wir haben daraus auch positives gezogen", erklärte Last-Minute Torschütze Alex Meier. "Wir haben gesehen, was wir können, und wollen das auch in der Bundesliga zeigen." In der ersten Halbzeit war den Frankfurtern aber die Nervosität und Unsicherheit noch anzumerken, die Mannschaften im Abstiegskampf kennzeichnet.

Erst nach dem Seitenwechsel und besonders in der Schlussphase entwickelte die Eintracht Druck. "Das wir in der 90. Minute ein Tor machen, ist nicht typisch für uns", beschrieb Trainer Armin Veh die ungewöhnliche Gefühlslage. In der bisherigen Saison hat die Eintracht schon häufig späte Gegentore hinnehmen müssen, aber selten selbst eines geschossen. Nun waren es gleich zwei eigene Tore in den letzten zehn Minuten. "Wir wollten unbedingt gewinnen und haben uns für unsere gute zweite Halbzeit belohnt", beschrieb Sebastian Jung seine Eindrücke, "das war ein richtig wichtiges Spiel und tatsächlich mal sechs Punkte wert."

Meier: "Noch ein langer Weg"

Sechs Punkte beträgt nun der Abstand der Eintracht vor den Abstiegsrängen. "Wir haben uns etwas Luft nach unten verschafft, es liegt aber noch ein langer Weg bis zum Klassenerhalt vor uns", sagte Matchwinner Meier. Auf den Sieg gegen Stuttgart können die Frankfurter aber aufbauen. Es war schon der dritte Erfolg im vierten Heimspiel der Rückrunde.

Nachdem in der Hinrunde zuhause kein einziger Sieg gelungen war, bleibt die Eintracht 2014 in der Bundesliga im heimischen Stadion ungeschlagen. "Jetzt haben wir ein paar Tage, um uns auszuruhen und weiter Kraft für den Klassenerhalt zu sammeln", sagte Kevin Trapp.

Flum: "Wichtig, den Kopf frei zu halten"

Den Blick nach vorne richteten auch seine Mannschaftskameraden. "Für uns ist es jetzt wichtig, den Kopf frei zu halten und alles dafür zu tun, die Klasse zu halten", sagte der sichtlich abgekämpfte Johannes Flum: "Heute war ein wichtiger Schritt, auf den wir aufbauen können."

Den nächsten wichtigen Schritt können die Frankfurter am Samstag im Spiel gegen den Hamburger SV machen. Mit dem ersten Auswärtssieg der Rückrunde würden sie einen weiteren Konkurrenten vorerst auf Abstand halten und einen Platz im Mittelfeld der Bundesliga absichern.

Aus Frankfurt berichtet Alexander Dionisius