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Die Szene des Spiels: Alexander Meier (M.) schlenzt den Ball wunderschön ins lange Eck - der 3:1-Endstand für Eintracht Frankfurt gegen Fortuna Düsseldorf
Die Szene des Spiels: Alexander Meier (M.) schlenzt den Ball wunderschön ins lange Eck - der 3:1-Endstand für Eintracht Frankfurt gegen Fortuna Düsseldorf

Mit Extraschichten nach Europa

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Frankfurt - Er übt das immer wieder im Training, er hat diesen Schuss einfach im Repertoire. Alexander Meier hat eine Schusstechnik wie nur wenige Profis in der Bundesliga und sein Mitspieler Sebastian Jung sagt: "Wir wissen ja alle, was für eine Innenseite Alex hat." Klar, der fast zwei Meter große Top-Torjäger von Eintracht Frankfurt hat auch viel Fläche an der rechten Innenseite seines Fußes, aber die Zielsicherheit beim Schuss mit diesem Körperteil hat er sich durch hartes Training angeeignet.

"Alles ist möglich"

Am Samstag hat es mal wieder vor Publikum geklappt - und Meier schilderte nach dem Abpfiff mit nur wenigen Worten und leise, ja, fast schüchtern, wie er ein paar Minuten zuvor den Ball kunstvoll aus 15 Metern in den Winkel des gezirkelt hatte. Es war das entscheidende , das den Hessen im Kampf um einen Platz in der Europa-League drei wichtige Punkte endgültig gesichert hatte und bei weiterhin nur drei Zählern Rückstand auf Schalke 04 auch noch die Möglichkeit schenkt, weiter von der Champions-League-Qualifikation zu träumen.

Meier war dann auch nach dem Schlusspfiff ganz Meier, er sagte nur in seiner typisch zurückhaltenden Art: "Ich wollte den Ball annehmen und schlenzen. Das hat ja ganz gut geklappt." Die SGE-Fans unter den 51.500 Zuschauern in der ausverkauften Commerzbank-Arena sangen schon Mitte der ersten Halbzeit beim Stand von 1:0 laut: "Europapokal". Aber Meier blieb vorsichtig und sagte: "Wir haben noch zwei Spiele, die wollen wir gewinnen, dann sehen wir, ob es langt." Schon nächsten Samstag wollen die Frankfurter also bei Werder Bremen die nächsten Punkte für ihr nun realistisches Ziel holen.



Etwas euphorischer benennt nun Sebastian Rode die Chancen auf die Teilnahme am internationalen Wettbewerb: "Heute haben wir den Grundstein gelegt, jetzt ist alles möglich", sagte der gegen Düsseldorf ganz starke Mittelfeldspieler: "Das war ein enorm wichtiger Sieg, wir haben den Fußball gespielt, den wir spielen können."

Gegenüber den vergangenen Wochen agierte die Eintracht spielerisch stark verbessert und hätte viel früher das Spiel entscheiden müssen. Die 1:0-Führung zur Halbzeit, die auch Meier in der 30. Minute erzielt hatte, war schmeichelhaft für die Fortuna. Und als Srdjan Lakic schon fünf Minuten nach der Pause nach einem Eckball von Takashi Inui das 2:0 geköpft hatte, schien sich ein Debakel für die Rheinländer anzubahnen. Doch als der eingewechselte Dani Schahin nach einem Fehlpass des eingewechselten Marc Stendera und anschließender energischer Einzelleistung sogar der Anschlusstreffer für die Gäste gelang (78.), mussten die erschöpften Frankfurter bis zu Meiers brillanter Einzelaktion fast um den Sieg zittern.

Lakics Flaute ist vorbei



Doch die Umstände des wichtigen Erfolgs sind nun, da sich die Saison zum Ende neigt, egal. Trainer Armin Veh sagt: "In der ersten Halbzeit war das ein gutes Spiel von uns, nach dem Anschlusstreffer haben wir uns aber zu weit fallen lassen." Der Coach freute sich besonders über das Tor von Stürmer Lakic, der nach langer Durstrecke endlich wieder getroffen hat: "Stürmer brauchen Erfolgserlebnisse, das tut ihm gut."

Lakic selbst, der nach einer Verletzung zu Beginn der Rückrunde nicht so recht in Tritt gekommen war, stellte erleichtert fest: "Ich bin glücklich, es war ein wichtiges Spiel, ein wichtiger Sieg und ein wichtiges Tor von mir – alles ist gut." Noch zwei Spiele bleiben der Eintracht - und der Aufsteiger könnte seine überraschend starke Saison tatsächlich mit einer Europapokal-Teilnahme krönen.

Aus Frankfurt berichtet Tobias Schächter