Didier Ya Konan schoss Hannover 96 mit seinem Tor in die Europa League
Didier Ya Konan schoss Hannover 96 mit seinem Tor in die Europa League

"Mit dem letzten Tropfen ins Ziel"

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Hannover - In der Saison-Vorbereitung verletzt, zu Beginn der Rückrunde beim Africa Cup statt an der Leine...

Tschüß "Kämpferherz"

Didier Ya Konan fand in der gerade zu Ende gegangenen Saison nie zu der Form der Spielzeit 2010/11, als Hannovers Top-Scorer mit 14 Treffern und sieben Vorlagen die Niedersachsen in die Europa League schoss.

Gerade mal sechs Treffer erzielte der Nationalspieler der Elfenbeinküste in dieser Saison, aber der letzte ließ die ausverkaufte AWD Arena erbeben. Als Ya Konan in der 71. Minute der Partie gegen den 1. FC Kaiserslautern zum einköpfte, war die Führung des Konkurrenten VfL Wolfsburg beim VfB Stuttgart Makulatur. Mit dem Sieg war den "Roten" die Qualifikation zur Europa League nicht mehr zu nehmen.



Nur einmal brandete noch größerer Jubel im Oval auf. In der 84. Minute brachte Trainer Mirko Slomka Altin Lala. Für den 36-Jährigen war es nach 13 Jahren, zehn Monaten und fünf Tagen der letzte von 321 Pflichtspiel-Auftritten im Dress der 96er.

Nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Dr. Felix Brych streiften Spieler, Trainer und Betreuer T-Shirts mit Konterfei des 48-maligen albanischen Nationalspielers auf der Brust und dem adelnden Titel "Kämpferherz" auf dem Rücken über und feierten mit den Fans den Abschied des Urgesteins,

"Danke. Es war eine tolle Zeit. Ihr wart super", verabschiedete sich Lala mit Tränen in den Augen von den Anhängern. Doch die Fußballstiefel will der Routinier noch nicht an den Nagel hängen. Während seine Mannschaftskameraden erneut Geschichte in der Europa league schreiben wollen, zieht es Lala zum FC Bayern München, wo der Nachwuchs der Zweiten Mannschaft von seiner Erfahrung profitieren soll.

In der Bundesliga ohne Heimniederlage



In Hannover wurde es nach drei Spielen ohne Sieg und Tor im 50. Pflichtspiel der Saison doch noch alles gut. Nimbus als einziges ungeschlagenes Team der Saison in den Bundesliga-Heimspielen gewahrt, inoffizieller Titel als Nord-Meister verteidigt und Einzug in die Europa-League-Qualifikation gesichert.

"Physisch sind wir mit dem letzten Tropfen Benzin ins Ziel gekommen", zog Jörg Schmadtke Parallelen zu einem Automobil. "Die Mannschaft hat Charakter gezeigt und nach dem Rückstand noch einmal zugelegt", lobte der Sportdirektor. Der Einzug in die Europa-League-Qualifikation sei "eine Bestätigung für letztes Jahr."

"Drei Wochen kein Sport"



Auch Jan Schlaudraff ist froh, dass die Tort(o)ur vorbei ist. "Jetzt noch ein paar Freundschaftspiele. Die Ergebnisse sind mir egal. Und dann fünf Wochen Urlaub, davon werde ich drei Wochen überhaupt keinen Sport machen", verriet der Angreifer bundesliga.de - und fügte lächelnd hinzu: "Der Trainer hat heut  gute Laune. Vielleicht hängt er ja noch ein paar freie Tage dran."

Urlaub, den die Hannoveraner dringend nötig haben. Gut erholt wollen sie dann in der kommenden Saison wieder angreifen und erneut Vereinsgeschichte schreiben. Der Einzug ins Viertelfinale der Europa League war der größte internationale Erfolg in der 116-jährigen Klub-Historie.

"Ich bin sehr glücklich, dass wir wieder nach Europa fahren und ich mit meinem Tor dazu beigetragen habe", sagte Ya Konan bundesliga.de. "Für die kommende Saison wünsche ich mir eine vollständige Vorbereitung und dass ich wieder ganz der Alte werde."

Nicht nur Präsident Kind würde es freuen, wenn dieser Wunsch in Erfüllung gehen und die Mannschaft einen weiteren Schritt seinem Traumziel Champions League entgegengehen würde.

Aus Hannover berichtet Jürgen Blöhs